Während der Arbeiten am Kreisverkehrsplatz in Bösels Ortsmitte und der Erneuerung der Ortsdurchfahrt Petersdorfs ist es durch Umleitungen und zahllose Schleichwege zu erheblichen Schäden an Straßen und Wegen der Gemeinde gekommen. Die Mitglieder des Ausschusses für Wirtschaft, Umwelt, Planung, Bau und Verkehr verschafften sich nun während einer Bereisung ein Bild vom Ausmaß der Schäden. Dabei wurden sie von Franz Bohmann-Laing vom beauftragten Planungsbüro begleitet.
Bürgermeister Hermann Block gab während der Sitzung des Fachausschusses die Richtung vor: „Es besteht Handlungsbedarf.“ Gleich fügte er hinzu: „Wie kommen wir finanziell durch das Loch?“ Spontan sollen zunächst für den akuten Sanierungsbedarf 250.000 Euro bereitgestellt werden, um das Nötigste zu erledigen. Dennoch: Über einige im Mitleidenschaft gezogene Straßen müsse man sich laut Block „noch mehr Gedanken machen“. Dabei ist eine der größten Baustellen der Oldenburger Weg, der während der Arbeiten in Petersdorfs zunehmend als Umweg gen Oldenburg oder in den Ortsteil genutzt wurde. Die Schäden sind immens.
Ein Investitionsstau bei den Straßen und Wegen soll vermieden werden
Ein Planungsbüro soll nun beauftragt werden, die Kosten für alle Schäden zu ermitteln – angesichts der allgemeinen Kostensteigerung seien diese noch nicht zu überblicken. Hinzu kämen noch die Unsicherheiten bei der Beschaffung der Materialien. Noch im Herbst kündigte die Gemeindeverwaltung eine neue Bereisung der Gemeinde an. In den kommenden Jahren müsse „mehr Geld in die Hand genommen werden“, um einen Investitionsstau bei den Straßen und Wegen zu vermeiden, waren sich die Mitglieder einig.
Die Gemeinde will die Zeit der Landesstraßen-Sperrung Friesoythe/Garrel wegen der Bauarbeiten am Kreisel nutzen, um die geplante Abbiegespur für das neue Gewerbegebiet in Bösel-Westerloh fertigzustellen. Zeitnah soll dort auch die Erschließung der Gewerbeflächen beginnen, die nach Angaben des Bürgermeisters Ende Februar 2023 beendet sein sollen.
Bei der Vergabe von Grundstücken im Baugebiet „Südlich Neuland“ sei die „Vollbremsung“ der Bauwilligen wegen der aktuellen Bedingungen deutlich spürbar, sagte Block während der Sitzung. Von den 25 Grundstücken seien lediglich zwei verkauft, zwölf seien reserviert und sieben noch verfügbar. Vier Grundstücke sind derzeit wegen der Immissionen gar nicht oder nur eingeschränkt bebaubar. Ursprünglich gab es einmal 60 Bewerber. Nun soll eine neue Vergaberunde gestartet werden. Der Bürgermeister erklärte: „Ich erwarte davon nicht viel.“