Die SPD-Idee, für bestimmte Dienstleistungen des Bauhofs in Barßel künftig generell Fremdfirmen zu buchen, scheint vom Tisch. Die Verwaltung hatte auf den SPD-Antrag – gestellt im November – jetzt in der Sitzung des zuständigen Fachausschusses mit dem Beschlussvorschlag geantwortet, den Ist-Stand in Barßel zu belassen. Die CDU-Mehrheit sah das ähnlich. Die Bürgerfraktion enthielt sich.
Den Ärger der Mitarbeiter des Bauhofs in Barßel indes dürfte das Votum nur zum Teil beseitigt haben. Denn vor allem Bauhofleiter Uwe Overlander, das war im Vorfeld spürbar, war sauer.
Was war genau passiert? Die SPD hatte vorgeschlagen, dass Baumpflegearbeiten und Wartungsarbeiten der Straßenbeleuchtung im gesamten Gemeindegebiet künftig von externen Firmen erledigt werden. "Die Einwohnerzahl und damit die bebaute Fläche der Gemeinde Barßel wächst seit Jahren stetig an. Das Aufgabenfeld der Bauhofmitarbeiter ist sehr umfangreich und zu gewissen Jahreszeiten sehr zeitintensiv. Um die Mitarbeiter des Bauhofs langfristig zu entlasten, müssen Aufgaben extern vergeben werden", hatte die SPD in ihrem Antrag geschrieben. Gerade bei Baumpflegearbeiten sei fachliches Wissen und spezielles Gerät nötig. "Zu gut gemeinte oder zu zurückhaltende Rückschnitte können eher Schäden und auch Gefahren verursachen", schrieb die Fraktion.
Vorwurf: SPD spricht dem Bauhofteam das Fachwissen ab
Das Bauhof-Team hörte sich das vermutlich wie Zweifel an der Kompetenz an. "Größere Baumfällarbeiten wie beispielsweise am Schulzentrum, am Regenrückhaltebecken oder an Radwegen werden ohnehin schon von Fremdfirmen erledigt", konterte es. Wobei das nicht etwa daran liege, dass es an Kompetenz fehle, sondern schlicht an der Zeit. Ohnehin sei unverständlich, wie die SPD zu ihrer Einschätzung komme: "Welches SPD-Ratsmitglied spricht dem Bauhofteam das fachliche Wissen ab und bezweifelt, dass über kein spezielles Gerät verfügt wird?", fragte sich Bauhofleiter Overlander.
Zum einen gehöre zum Team ein ausgebildeter Gärtner; zum anderen werden die übrigen Mitarbeiter, die mit der Baumpflege betreut seien, stets von der DEULA (Deutsche Lehranstalten für Agrartechnik) in Westerstede unterwiesen. So sei gewährleistet, dass weder Schäden verursacht werden, noch Gefahren durch die Arbeiten entstehen. Im Übrigen machten sowohl die Baumpflegearbeiten als auch das Fällen von Bäumen und das anschließende Verbringen des Brennholzes an die Bürger der Gemeinde Barßel in den Herbst- und Wintermonaten den größten Teil der zu erledigenden Arbeiten aus. Ähnlich sei die Sachlage auch bei den Elektroarbeiten. "Größere Projekte werden bereits durch Fremdfirmen erledigt."
Leiter des Bauhofs warnt: Fremde Dienstleister seien meist teurer
Bisher habe der Elektriker des Bauhofes alle Arbeiten zeitnah erledigen können. "Eine Auslagerung, wie von der SPD gefordert, ist nicht vonnöten", so Overlander. Zudem verfüge der Bauhof über spezielle Geräte. Man sei auf dem Bauhof verärgert, dass die SPD Überforderung unterstelle. "Bevor man ohne jegliche Überlegung vorprescht, soll man sich im Vorfeld erkundigen." Eines sei klar: Sowohl der Elektriker als auch die anderen Mitarbeiter seien in den meisten Fällen viel flexibler und vor allem kostengünstiger als Fremdfirmen.