Auf den Markt vertrauen
Thema: Das Ende von Gas- und Ölheizungen ist beschlossene Sache – Das wird viele Hausbesitzer finanziell überfordern.
Thomas Vorwerk | 02.04.2023
Thema: Das Ende von Gas- und Ölheizungen ist beschlossene Sache – Das wird viele Hausbesitzer finanziell überfordern.
Thomas Vorwerk | 02.04.2023
Ein Ausstieg auf Raten soll der Abschied von Öl- und Gasheizungen werden, und das ist ein dringend nötiger Kompromiss. Nicht nur, weil Hausbesitzer von jetzt auf gleich finanziell nicht in der Lage sind, ihre Systeme umzurüsten; Handel und Handwerk werden es kurzfristig gar nicht schaffen, 30 Millionen Anlagen gegen alternative Wärmetechnologie auszutauschen. Aber der in Berlin geschaffene Konsens verschiebt die Sorgen und Nöte der Eigenheimbesitzer nur um ein paar Jahre. Der Zahltag wird kommen. Und dann trifft es die Eigentümer der älteren Wohnhäuser besonders. Das hat der Gesetzgeber zwar erkannt und über 80-Jährige von der Pflicht zur Umstellung befreit. Aber was ist mit den vielen Rentnern, die noch jünger sind? Sie haben lange für das kleine Glück vom eigenen Häuschen bezahlt, es als Teil ihrer Altersvorsorge verstanden, und sie sollen, wenn die alte Gas-Brennwerttherme Totalschaden erleidet, nun eine Wärmepumpe für vielleicht 40.000 Euro kaufen? Um diese effektiv zu betreiben, sind gegebenenfalls grundlegende Sanierungen an der Gebäudehülle und vielleicht auch die Installation einer Fußbodenheizung nötig, was die Investition verdoppeln dürfte. Das kann sich kein 70-Jähriger mit einer geringen Rente leisten, und die Banken werden bei dieser Klientel vermutlich auch nicht Schlange stehen. Diese Menschen können nur hoffen, dass ihre alte Heizung noch lange ihre Dienste versieht und es Techniker gibt, die sich auf die Reparatur verstehen. Was ist die Alternative? Der Markt regelt eine Menge von alleine. Die Energieversorger verlegen schon keine Gasanschlüsse mehr in den Neubaugebieten, und wer mit offenen Augen durch ältere Siedlungen fährt, der sieht, wie allerorts Photovoltaikanlagen installiert werden. Ohne eine Verpflichtung und ohne finanzielle Zuschüsse durch den Staat. Dass die Preise für Strom und Gas sich wieder auf ein niedrigeres Niveau begeben, ist nicht zu erwarten. Der Hausbesitzer wird aus eigenem Interesse handeln. Vielleicht nicht heute, aber morgen. Dafür bedarf es keiner vom Staat gesetzten Frist.Der Markt regelt
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