Zumdohme bittet Neuenkirchener zur Gemeindeversammlung
Unter anderen ging es um die Rasenfläche vor dem Pfarrheim. Aber auch über den Missbrauchskandal sprach der Pfarrer.
Steffen Oevermann | 23.06.2022
Unter anderen ging es um die Rasenfläche vor dem Pfarrheim. Aber auch über den Missbrauchskandal sprach der Pfarrer.
Steffen Oevermann | 23.06.2022
Engagierter Redner: Pfarrer Zumdohme (links) sprach über verschiedene Themen, auch den sexuellen Missbrauch, dessen Priester in Neuenkirchen überführt sind. Foto: Oevermann
Die Parkplatzsituation um das katholische Pfarrheim in Neuenkirchen ist bereits seit einigen Jahren Bestandteil vieler Diskussionen. Nach öffentlichem Baurecht müsste die St.-Viktor-Kirchengemeinde beim Pfarrheim weitere Stellplätze vorhalten. Die katholische Pfarrgemeinde sowie die Malteser, die das Pfarrheim in Neuenkirchen mit nutzen, haben jedoch einen gemeinsamen Antrag gestellt, um eine entsprechende Bebauung einer Rasenfläche zu verhindern. Stattdessen sollen die Stellplätze an der Friedhofskapelle per Baurecht dem Pfarrheim zugeschrieben werden. Das gab Pfarrer Heiner Zumdohme am Rande der Gemeindeversammlung der St.-Viktor-Pfarrgemeinde für die Katholiken aus dem Kirchort Neuenkirchen bekannt. Der Landkreis Vechta habe bereits seine Zustimmung zu dem Vorhaben signalisiert. Nun müsse nur noch das positive Votum der Gemeinde Neuenkirchen-Vörden folgen. „Wir wollen die schöne Fläche vor dem Pfarrheim sehr gerne beibehalten“, unterstrich der Geistliche. Außerdem ging er auf die sich im Kirchenbesitz befindenden Grundstücke hinter dem Neuenkirchener Rathaus ein, die die Pfarrgemeinde jetzt für 5 Jahre für eine Kindertagesstätten-Übergangslösung an die Gemeinde verpachtet hat. Im Anschluss daran sollen die Grundstücke nach Worten Heiner Zumdohme „einem sozial-karitativen Zweck dienen“. Zudem berichtete der Geistliche, dass die Orgelsanierung nach mehrmonatiger Verzögerung nun nahezu abgeschlossen sei. Rund 50.000 Euro müsse die Kirchengemeinde hierfür aufwenden. Weitaus emotionaler war der letzte Themenpunkt der Gemeindeversammlung. Gerade in Neuenkirchen war die Veröffentlichung der Missbrauchsstudie des fünfköpfigen Forschungsteams der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) aufgrund der bereits bekannten Missbrauchsfälle im Ort mit Spannung erwartet worden. In dieser werden der langjährige Pfarrer der katholischen Kirchengemeinde St. Bonifatius, Bernhard Janzen, und Heinz Pottbäcker, der von 1992 bis 1997 als Pfarrer der Fachklinik St. Marienstift ebenfalls in Neuenkirchen tätig war, als Beispiele für die systematische Vertuschung von Missbrauchsfällen im Bistum Münster genannt. „Spätestens jetzt ist es eindeutig: Auf kompletter Ebene wurde an verschiedensten Stellen im Bistum, aber auch vor Ort versagt“, fand Heiner Zumdohme wie schon bei der Gemeindeversammlung Damme deutliche Worte.„Spätestens jetzt ist es eindeutig: Auf kompletter Ebene wurde an verschiedensten Stellen im Bistum, aber auch vor Ort versagt.“Heiner Zumdohme
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