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Willibald Meyer erhält das Bundesverdienstkreuz

Der ehemalige Bürgermeister der Gemeinde Goldenstedt wurde nun für sein jahrzehntelanges Engagement für das Allgemeinwohl vom Bundespräsidenten geehrt.

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Ehrung: Willibald Meyer (rechts) wurde im Rahmen einer Feierstunde im Goldenstedter Rathaus das Bundesverdienstkreuz verliehen. Die Auszeichnung nahm im Namen des Bundespräsidenten der Erste Kreisrat des Landkreises Vechta, Hartmut Heinen, vor. Foto: C. Meyer

Ehrung: Willibald Meyer (rechts) wurde im Rahmen einer Feierstunde im Goldenstedter Rathaus das Bundesverdienstkreuz verliehen. Die Auszeichnung nahm im Namen des Bundespräsidenten der Erste Kreisrat des Landkreises Vechta, Hartmut Heinen, vor. Foto: C. Meyer

„Ich hab‘s verdient“, sagte Willibald Meyer ganz selbstbewusst, nachdem er am Freitag im Goldenstedter Rathaus das Bundesverdienstkreuz für sein jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement verliehen bekommen hatte. Es werde ja gerne gesagt, dass man es nicht verdient habe, aber er sei ehrlich, fügte er hinzu und erntete dafür von den Anwesenden Gelächter und Applaus. Der Erste Kreisrat des Landkreises Vechta, Hartmut Heinen, nahm stellvertretend für den verhinderten Landrat Tobias Gerdesmeyer im Namen des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier die Auszeichnung vor. Heinen erwähnte, dass er diese Ehrung zum ersten Mal vornehme. Das ließ Meyer dann auch nicht unkommentiert: Für das erste Mal habe er das „sehr gut gemacht“, bescheinigte der ehemalige Goldenstedter Bürgermeister dem Ersten Kreisrat.

Bevor Hartmut Heinen die Urkunde an Willibald Meyer überreichte und ihm das Bundesverdienstkreuz ansteckte, hatte er eine ausführliche Laudatio gehalten und die Begründung des Bundespräsidenten für die Auszeichnung verlesen. Meyer engagiere sich seit mehr als 40 Jahren in der Kommunalpolitik und zum Wohl der Allgemeinheit, ließ Heinen wissen. 33 Jahre lang war er Goldenstedter Bürgermeister, die ersten 19 Jahre im Ehrenamt, dann ab 2005 14 Jahre im Hauptamt. Politisch aktiv war er bereits zuvor ab 1972 im Vechtaer Kreistag, dem er bis 2005 angehörte. Von 1991 bis 2001 war Meyer zudem stellvertretender Landrat. Wenn Kommunalpolitik wie ein Computerspiel wäre, „hättest du alle Level durchgespielt und dich in der Bestenrangliste ganz weit vorne etabliert“, sagte Heinen anerkennend.

Die Urkunde. Foto: C. MeyerDie Urkunde. Foto: C. Meyer

Vielfältig ehrenamtlich engagiert

Während seiner Zeit als ehrenamtlicher Bürgermeister habe Willibald Meyer viel bewegt, wie aus der Begründung des Bundespräsidenten hervorging. So habe er unter anderem den Neubau der Kläranlage Goldenstedt durchgesetzt und setzte sich Ende der 1980er Jahre erfolgreich für die Rückführung der Hauptschule und Orientierungsstufe ein. Der ehemalige Bürgermeister habe immer alle Bürgerinnen und Bürger sowie politisch alle Themen im Blick behalten, sagte Heinen über Meyer. Das Gemeinwohl sei für ihn bis heute ein konkreter Handlungsauftrag und der Einsatz für die Allgemeinheit ziehe sich wie ein roter Faden durch sein Leben.

Besonders stark engagiere der Geehrte sich für den Naturschutz, ließ der Erste Kreisrat weiter wissen. So ist Meyer seit Gründung 1991 Vorsitzender des Fördervereins Goldenstedter Moor. Die ehrenamtliche Tätigkeit umfasst aber auch sein Engagement in der Hilfe für Geflüchtete wie auch seine Vorstandstätigkeiten im Goldenstedter Bündnis für Familie sowie in der Ländlichen Erwachsenenbildung Goldenstedt (LEB). In den vielen Jahren sei er auch mehrfach geehrt worden, verlas Heinen. Im Fall des Niedersächsischen Städte- und Gemeindebund sei er sogar „ausgeehrt“, wie Geschäftsführer Oliver Kamlage in seinem Grußwort vermerkte.

Er sei sehr glücklich über diese Ehrung, sagte Willibald Meyer. Die Auszeichnung mit dem Bundesverdienstkreuz erfülle ihn mit Stolz. Da er sowohl ehrenamtlicher wie auch hauptamtlicher Bürgermeister war, werde er öfter gefragt, welche Amtsform die bessere sei. Darauf könne es keine allgemeingültige Antwort geben, ließ er wissen. Seine Zeit im Ehrenamt bezeichnete er als „anstrengend und manchmal auch nervenaufreibend“. Der Entscheidungsspielraum sei in der Regel recht begrenzt gewesen. Nachdem er 2005 ins Hauptamt gewechselt war, habe er „endlich viele Ideen in die Tat umsetzen können, von denen ich als ehrenamtlicher Bürgermeister nur träumen konnte“. In der ganzen Zeit habe er stets viele Helferinnen und Helfer gehabt, sagte Meyer, denen er im Rahmen seiner Rede dankte.

Mehrere Gäste sprachen Grußworte

Willibald Meyer ließ die Anwesenden auch daran teilhaben, dass er sich nur schwer vom Bürgermeisteramt trennen konnte. Aus diesem „tiefen Loch“, in das er 2019 geriet, kam er mithilfe professioneller Hilfe sowie der Unterstützung von Familie und Freunden wieder heraus, sagte er. Die Lebenszufriedenheit sei wieder da und er stelle sich neuen Herausforderungen. Er habe noch viele Ideen, die er nicht alleine umsetzen könne, „aber notfalls gründe ich einen neuen Verein“.

Im Namen der Antragsteller für die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Willibald Meyer sprach der ehemalige Ratsvorsitzende Rudolf Aumann in seinem Grußwort davon, wie langwierig die Bearbeitungsdauer gewesen sei. Initiiert wurde das Ganze von ihm, dem Ersten Gemeinderat Michael Wübbelmann und dem ehemaligen Ersten Gemeinderat Winfried Rötepohl-Bahlmann. Weitere Grußworte sprachen der ehemalige CDU-Bundestagsabgeordnete und langjährige Weggefährte von Meyer, Thomas Kossendey, Pfarrerin Elke Koopmann im Namen der örtlichen Kirchengemeinden sowie Rita Böckmann von der LEB im Namen der Vereine, in denen Meyer bis heute wirkt.

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