Zu einem ersten Treffen von Flüchtlingen aus der Ukraine, die in Holdorf eine Unterkunft gefunden haben, hat die örtliche Maltesergruppe zu einem Kaffeetrinken ins Pfarrheim St. Peter und Paul eingeladen. Seit Beginn des Krieges in dem von Russland angegriffenen Land sind in der Südkreisgemeinde mehr als 100 Flüchtlinge eingetroffen, die alle in privaten Wohnungen untergekommen sind. Aktuell wohnen laut Bürgermeister Dr. Wolfgang Krug circa 70 ukrainische Personen in Holdorf.
Die Malteser bieten den Geflüchteten montags und mittwochs in der Zeit von 10 bis 12 Uhr die Möglichkeit, im Pfarrheim Informationen zur Bewältigung ihres Alltags zu erhalten und Deutschkenntnisse zu erlernen. "Nach ihrer Ankunft ist der erste Kontakt der Neuankömmlinge die Anmeldung nebenan im Rathaus. Anschließend kommen sie zu uns ins Pfarrheim und erhalten als Begrüßungsgeschenk eine Starthilfe von 30 Euro", berichtet Angela von Grafen, Ortsbeauftragte der Malteser. Zudem bekommen sie Informationsmaterial über Ämter, Ärzte und andere Anlaufstellen in der Gemeinde und im Landkreis. Auch erhalten sie von der Telekom SIM-Karten für ihr Handy, die 3 Monate unentgeltlich gültig sind.
Bei Kaffee und Kuchen begrüßte der Bürgermeister die Gäste und zeigte sich erfreut über das ehrenamtliche Engagement der Malteser. Insbesondere Oksana Rüdig, eine in Holdorf verheiratete Ukrainerin sowie die Ukrainerin Katharyna Chernenko und dem vor 21 Jahren aus Kasachstan nach Deutschland gekommenen Vitalie Liss, der die ukrainische Sprache durch die Ehefrau Olena bestens beherrscht, sind wichtige Helfer beim Übersetzen der Sprache.
Jeden 4. Dienstag im Monat soll es ein Treffen im Pfarrheim geben
Glücklich sind Liana Makovetska und ihr Ehemann Volodymya Hrytsenko, dass sie mit ihren Kindern Volodymya (16) und Emir (12) vor knapp 3 Monaten aus Shytomyr, einer Großstadt mit 270.000 Einwohnern, etwa 140 Kilometer westlich von Kiew gelegen, nach Holdorf kamen. Hier erfahren sie große Hilfe von der Familie, die ihnen Unterkunft gibt. Dankbar sind die Eltern dem von der Gemeinde angestellten Flüchtlingshelfer Ludger Westerhoff. Der Ruheständler und ehemalige Ratsherr besorgt Fahrräder, begleitet zu Ämtern und hilft, wo er kann. "Was dieser Mann macht, das wird von niemanden erwartet", sagt Makovetska. Er hat ihrer Familie geholfen, dass diese mit ihrer Schwester in einem Haus wohnen kann.
Dieses erste Treffen soll nicht das letzte gewesen sein. So verabredeten sich die Malteser und die ukrainischen Gäste, diese Begegnung jeden 4. Dienstag im Monat ab 15 Uhr im Pfarrheim zu wiederholen. Erfreut über die entgegengebrachte Gastfreundschaft bestanden die ukrainischen Frauen darauf, dass sie dafür den Kuchen backen und mitbringen.