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Wie ein neuartiger Herzschrittmacher Albert Crone aus Garrel geholfen hat

Nach nur ein paar Schritten sei ihm die Luft ausgegangen, sagt der Garreler. Dank eines neuen Behandlungsverfahrens am St.-Josefs-Hospital gehe es ihm deutlich besser.

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Im Herzkatheterlabor (HKL) am St.-Josefs-Hospital Cloppenburg: Lena Schmitz (HKL-Schwester), Chefarzt Dr. Achim Gutersohn, Gastarzt Dr. Wolfgang Kranig  (CRT-Experte), Patient Albert Crone, Leitender Oberarzt Dr. Abdulkarim Alhariri (Implanteur des Herzschrittmachers) sowie Anna-Lena Pundt (HKL-Schwester). Foto: Meier / St.-Josefs-Hospital

Im Herzkatheterlabor (HKL) am St.-Josefs-Hospital Cloppenburg: Lena Schmitz (HKL-Schwester), Chefarzt Dr. Achim Gutersohn, Gastarzt Dr. Wolfgang Kranig (CRT-Experte), Patient Albert Crone, Leitender Oberarzt Dr. Abdulkarim Alhariri (Implanteur des Herzschrittmachers) sowie Anna-Lena Pundt (HKL-Schwester). Foto: Meier / St.-Josefs-Hospital

Albert Crone aus Garrel leidet unter einer Herzschwäche. Wenn er vor dem Eingriff nur 5 Meter gegangen sei, habe er sich erst wieder erholen und nach Luft schnappen müssen. Schlaf habe er auch nicht richtig finden können. Er sei spät ins Bett gegangen – mit der Angst, doch wieder irgendwann keine Luft zu bekommen. „Ich musste zwischendurch oft wieder schnell auf die Bettkante, um nach Luft zu ringen", sagt Crone. 

Doch jetzt hat sich sein Leben deutlich verändert – zum Positiven. Grund dafür ist ein neuartiger Herzschrittmacher, der jetzt erstmalig am St.-Josefs-Hospital in Cloppenburg implantiert worden ist. Albert Crone ist jedenfalls glücklich: "Jetzt kann ich wieder super schlafen und auch Rad fahren.“ Er sei zuletzt schon 20 Kilometer mit dem Rad gefahren und das ganz ohne Probleme.

Was sich hinter dem neuartigen Schrittmacher verbirgt, teilt das St.-Josefs-Hospital mit.  Dr. Abdulkarim Alhariri, seit dem 1. März neuer Leitender Oberarzt in der Kardiologie, habe das komplexe Schrittmachersystem erstmalig und erfolgreich – mit Unterstützung durch den Kardiologen und Rhythmologen Dr. Wolfgang Kranig, Experte in der CRT-Schrittmachertherapie –  implantiert.

Neues Gerät kombiniert zwei etablierte Behandlungsmethoden

Der neu entwickelte, innovative Schrittmacher ist demnach eine Kombination aus zwei verschiedenen Schrittmachern, den CRT- und HIS-Schrittmachern. Die Abkürzung CRT steht für cardiale Resynchronisations-Therapie (bei Patienten mit Herzschwäche). Der HIS-Schrittmacher  ist eine Stimulation, die am frühesten Punkt der elektrischen Leitungen der Herzhauptkammern, dem His-Bündel, ansetzt.

Der neue Schrittmacher wird kurz als "HOT-CRT" bezeichnet. Die neuartige Behandlungsstrategie führe zu einem weltweiten Umbruch in der Herzschrittmachertherapie, heißt es in der Mitteilung. „In Deutschland gibt es nur sehr wenige Kliniken, die einen solchen Eingriff bereits durchgeführt haben“, wird Dr. Alhariri zitiert. Die innovative Behandlungsstrategie führe zu einer deutlicheren Verbesserung der Herzschwäche des Patienten, als es die konventionelle Therapie hätte leisten können.

Die bisher bekannte CRT-Schrittmachertherapie etablierte sich während der letzten beiden Jahrzehnte weltweit zur Behandlung einer Herzschwäche. Obwohl die CRT sehr erfolgreich ist, verbleibe dennoch eine relativ große Anzahl von Patienten, die nur unzureichend oder nicht auf diese Behandlung ansprechen. Hier liege der große Vorteil des HOT-CRT: Durch die Kombination der zwei etablierten Behandlungsstrategien wird das herzeigene Reiz-Leitungssystem stimuliert, wodurch eine natürliche Aktivierung der Herzkammern ausgelöst werde. Der Reiz treffe wie ein echtes Signal gleichzeitig in beiden Herzkammern ein. Herkömmliche Schrittmacher hingegen würden an der Spitze der rechten Herzkammer befestigt. Geben sie nun einen elektrischen Impuls ab, breite sich dieser „unnatürlich“ von der rechten in die linke Herzkammer aus.

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