Wie Dinklage die Seniorenarbeit stärken will
Können sich neben den Vereinsstrukturen noch weitere Angebote für Ältere ergeben? Das hofft zumindest die Politik. Helfen sollen dabei jetzt die Selbstgestalter.
Frederik Böckmann | 14.03.2023
Können sich neben den Vereinsstrukturen noch weitere Angebote für Ältere ergeben? Das hofft zumindest die Politik. Helfen sollen dabei jetzt die Selbstgestalter.
Frederik Böckmann | 14.03.2023
Das Älterwerden individuell ausleben: Welche Möglichkeiten es dafür in Dinklage gibt, möchten die Selbstgestalter evaluieren. Foto: Pixabay
Die Zahl der Senioren wächst. In Deutschland, in Niedersachsen und natürlich auch in Dinklage. Laut dem Zahlenspiegel 2023 der Verwaltung lebten zum 1. Januar dieses Jahres 3243 Menschen in der Burgwaldstadt, die 61 Jahre und älter sind. Bis 2030 wird diese Altersgruppe nach den jetzigen Prognosen noch weiter wachsen. Wie möchte sich die Stadt Dinklage darauf einstellen? Welche Angebote kann es für Senioren geben? Wie schaffen es die Älteren, nach dem Ende des Berufslebens und dem Eintritt in die Rente nicht in ein psychisches Loch zu fallen? Das sind Fragen, mit denen sich auch Verwaltung und Politik beschäftigen. Antworten darauf sollen auch die Selbstgestalter geben. Diese sind eine Einrichtung der Sozialstation Nordkreis und beraten aktuell die vier Nordkreis-Kommunen Bakum, Vechta, Visbek und Goldenstedt bei der Arbeit mit und für Senioren. Vor einem Jahr hatten die Selbstgestalter in Dinklage ihr Aufgabenfeld vorgestellt. Jetzt werden sie auch in der Burgwaldstadt aktiv. Denn der Rat hat sich dafür entschieden, 40.000 Euro für die Arbeit der Sozialstation auszugeben. "Wir beraten, die nachberufliche Phase zu gestalten, und motivieren, sich frühzeitig mit dem eigenen Älterwerden auseinanderzusetzen", sagte Petra Pohlmann von den Selbstgestaltern im jüngsten Seniorenausschuss. Für und mit der Generation 60+ sollen Möglichkeiten geschaffen werden, "das eigene Älterwerden individuell auszuleben". Die Selbstgestalter nehmen ab April in Dinklage ihre Arbeit auf. Sie analysieren Daten, wie die Wohn- und Versorgesituation in der Stadt ist. Sie führen Interviews mit bis zu "sechs authentischen Schlüsselpersonen" der Generation 60+ (Experteninterviews). Sie veranstalten Workshops. Sie wollen sich mit Gruppen und Vereinen austauschen. Und was sind die Projektziele? Aus den Workshops sollten sich möglichst Initiativen bilden, sagt Sina Behrens von den Selbstgestaltern. Das bürgerschaftliche Engagement solle gestärkt werden, sich außerdem Kooperationen mit den lokalen Akteuren ergeben. Sina Behrens betonte: "Vereine stellen eine starke Säule, wir wollen keine Doppelstrukturen." Aber die Arbeit der Selbstgestalter könne sich gut mit denen von Vereinen und Gruppen ergänzen. Andreas Windhaus (CDU) meinte: Klar koste die Arbeit der Selbstgestalter Geld. Aber in Gesprächen mit den Bürgern hätte sich den Christdemokraten gezeigt, dass viele Ältere in der Corona-Zeit "den Kontakt verloren haben und vereinsamen". Die CDU sei für eine offene Seniorenarbeit. "Unser Ansporn ist, Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten, damit sich daraus in verschiedensten Gruppen und Aktionen etwas entwickelt."40.000 Euro gibt Dinklage für die Selbstgestalter aus
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