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Wie die "kleine Reha" im Lohner Krankenhaus einen Patienten wieder fit macht

Nach einem Sturz aus 4 Metern Höhe lag Hamdoun Marouan im Koma, erlitt Gehirnschäden und war gehunfähig. Dass er wieder gehen kann, verdankt er auch der Erweiterten Ambulanten Physiotherapie (EAP).

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Glücklich über die Fortschritte in der Rehabilitation: Hamdoun Marouan mit der fachliche Leitung des EAP-Bereiches innerhalb der Abteilung Physikalische Therapie, Marzena Dawidowski. Foto: Schwester-Euthymia-Stiftung/Meier

Glücklich über die Fortschritte in der Rehabilitation: Hamdoun Marouan mit der fachliche Leitung des EAP-Bereiches innerhalb der Abteilung Physikalische Therapie, Marzena Dawidowski. Foto: Schwester-Euthymia-Stiftung/Meier

Hamdoun Marouan spricht von einem riesigen Glück. Wäre nicht gerade ein Kollege in der Nähe gewesen, hätte er den Sturz aus etwa 4 Metern Höhe von einem Futtermittel-Lkw möglicherweise nicht überlebt. Mit einem Rettungshubschrauber wurde der 36-jährige Futtermittelfahrer aus Essen ins Meppener Krankenhaus gebracht und erwachte nach 14 Tagen aus dem Koma.

Dass er nun wieder gut gehen kann, sei auch der Erweiterten Ambulanten Physiotherapie (EAP) zu verdanken, die es in dieser Form nun seit einem Jahr am Lohner St.-Franziskus-Hospital gibt, sagt er laut einer Mail, die die Krankenhausträgerin verschickt hat. Ohne die Lohner EAP, oft auch als "kleine Reha" bezeichnet, hätte er zudem für eine vergleichbare Therapie weite Wege in Kauf nehmen müssen. Das Programm hingegen biete ihm wohnortnah eine intensivierte und auf ihn abgestimmte Therapieformen, schreibt die Trägerin, die Schwester-Euthymia-Stiftung.

Er habe langsam wieder Laufen gelernt, riechen und schmecken könne er immer noch nicht wieder, berichtet der Patient: Der Riechnerv sei abgerissen. Er habe zudem eine schwere Hirnverletzung erlitten und leide dadurch an Konzentrations- und Gedächtnisproblemen. Auch Gleichgewichtsstörungen machen sich bemerkbar, sodass er wohl nicht in seinem bisherigen Beruf weiterarbeiten kann, sondern an anderer Stelle im Unternehmen.

Reha und Nachsorge aus einer Hand in gewohnter Umgebung

Dem Team der EAP am Lohner Krankenhaus sei er dankbar. "Ich komme gerne hierhin." Es handelt sich um eine Komplextherapie, die unter anderem Krankengymnastik, Manuelle Therapie, Manuelle Lymphdrainage, Massage, Physikalische Anwendungen sowie eine medizinische Trainingstherapie umfasst. Ziele der EAP sind die Wiederherstellung beziehungsweise Verbesserung der muskulären Stabilisation, eine höhere Beweglichkeit der betroffenen Extremitäten oder der Wirbelsäule sowie eine Steigerung der Belastbarkeit im Alltag und im Berufsleben.

Ein Vorteil ist, dass bei der EAP Reha und Nachsorge aus einer Hand in gewohnter Umgebung realisiert werden können und ein fließender Übergang in den Arbeitsprozess praktiziert werden kann, heißt es in der Pressemitteilung der Schwester-Euthymia-Stiftung. Eine Verordnung für die EAP wird über mindestens 14 Tage von Durchgangsärzten aus der Region ausgestellt. Dabei können pro Woche drei bis fünf Therapieeinheiten von jeweils 120 Minuten in Anspruch genommen werden.

Das Lohner-EAP Team im St.-Franziskus-Hospital in Lohne. Foto: Schwester-Euthymia-StiftungMeierDas Lohner-EAP Team im St.-Franziskus-Hospital in Lohne. Foto: Schwester-Euthymia-Stiftung/Meier

Die Therapie begleitet ein interdisziplinäres und qualifiziertes Team aus Fachärzten, Physiotherapeuten, Masseuren, Diplom-Sportwissenschaftlern und Sporttherapeuten, Diplom-Sportlehrern sowie Ergotherapeuten. Sie tauschen sich regelmäßig aus.

Thomas Meyer, Geschäftsführer des St.-Franziskus-Hospitals, freut sich, "dass es gelungen ist, die wohnortnahe Versorgung der erweiterten ambulanten Physiotherapie für alle aus Lohne und Umgebung anbieten zu können. Bisher mussten die Patienten dafür täglich über 80 Kilometer Wegstrecke in Kauf nehmen. Für die Etablierung dieses komplexen Angebotes bekommen wir viel Zuspruch“.

  • Info: Für Fragen rund um die EAP und Anmeldungen wurde eine eigene Hotline eingerichtet. Die fachliche Leiterin Marzena Dawidowski ist unter Telefon 04442/81486 dienstags und donnerstags von 9 bis 12 Uhr erreichbar. E-Mails gehen an EAP@kh-lohne.de.

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