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Wie die Georg-Kerschensteiner-Schule Rassismus begegnen will

Die Holdorfer Oberschule feiert großes Schulfest mit Siegel-Verleihung. Der Rektor und der Bürgermeister fordern die Gäste auf, die Urkunde mit Leben zu füllen.

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Siegel eingeweiht: (von links) Aylin Asam, Lehrerin Verena Kasselmann, Leni Meyer, Arman Gill, Mirav Mousa, Paul Ahrling, Isabella Ruppel, Schulsozialarbeiterin Ute Rybka-Beckermann, Schulleiter Raimund Haskamp und Bürgermeister Dr. Wolfgang Krug. Foto: Röttgers

Siegel eingeweiht: (von links) Aylin Asam, Lehrerin Verena Kasselmann, Leni Meyer, Arman Gill, Mirav Mousa, Paul Ahrling, Isabella Ruppel, Schulsozialarbeiterin Ute Rybka-Beckermann, Schulleiter Raimund Haskamp und Bürgermeister Dr. Wolfgang Krug. Foto: Röttgers

Es sei nur ein Blechschild mit der Aufschrift „Schule ohne Rassismus. Schule mit Courage“. Das erklärte Holdorfs Bürgermeister Dr. Wolfgang Krug bei der offiziellen Verleihung des Siegels zum Projekt „Schule ohne Rassismus“ auf dem Fest der Georg-Kerschensteiner-Schule. „Für dessen Bedeutung bedarf es der Menschen. Es muss nun mit Leben gefüllt werden“, rief der Bürgermeister in der mit Schülern, Ehemaligen, Eltern, Lehrern und weiteren Gästen gut gefüllten Aula der Oberschule auf. „Jeder Einzelne muss jede Minute Acht geben auf seinen Nächsten, Haltung zeigen und darf nicht den Mund halten!“, forderte Dr. Krug die Anwesenden auf, das Projekt gegen Diskriminierung und Ausgrenzung mit Leben zu füllen.

Die offizielle Ernennungsurkunde und das dazugehörige Siegel, das zukünftig am Eingang der Schule für alle Besucherinnen und Besucher gut sichtbar hängen wird, hatten zuvor der Regionalkoordinator des Courage-Netzwerks Sebastian Ramnitz und Holdorfs Extremsportler Christoph Hugenberg als Schulpate der Aktion übergeben. Doch wie kam es dazu, dass sich die Holdorfer Oberschule überhaupt gegen Rassismus zur Wehr setzt?

90 Prozent der Schüler für Programm-Teilnahme

„Im vergangenen Jahr hat sich ein Wahlpflichtkurs in Geschichte eingehender mit der Thematik Rassismus beschäftigt“, erinnerte Schulleiter Raimund Haskamp an die Geburtsstunde des Projektes. So sei der Wunsch in der gesamten Schulgemeinschaft aufgekommen, sich um die Teilnahme am Projekt „Schule ohne Rassismus“ des Vereins Aktion Courage zu bewerben. „In einem ersten Schritt haben wir eine Abstimmung unter allen Schulmitgliedern, Schülern, Lehrkräften und übrigen Mitarbeitern durchgeführt. Weit über 90 Prozent der Schulgemeinschaft sprach sich für die Teilnahme an dem Programm aus!“, lobte Haskamp das klare Votum.

Federführend zeigten sich die Lehrkraft Verena Kasselmann und die Schulsozialarbeiterin Ute Rybka-Beckermann dafür verantwortlich. Sie erstellten im Unterricht Videos, die die Thematik Rassismus und Ausgrenzung in den verschiedenen Bereichen beleuchteten. „Diese Videos zeigten wir dann in allen Klassen und haben über das Thema gesprochen“, zeigte der Schulleiter den weiteren Weg auf.

Auch externe Personen seien in die Schule eingeladen worden. So diskutierte Ibrahim Arslan, ein Überlebender des Brandanschlags in Mölln 1992, mit den Schülern in den Jahrgängen 9 und 10 und berichtete über seine ganz persönlichen Erlebnisse.

Ich bin mit meinem Fingerabdruck dabei!“ Elena (links) und Nele Elsner setzen mit ihrem Daumenabdruck ein Zeichen gegen Rassismus beim Schulfest. Foto: Röttgers„Ich bin mit meinem Fingerabdruck dabei!“ Elena (links) und Nele Elsner setzen mit ihrem Daumenabdruck ein Zeichen gegen Rassismus beim Schulfest. Foto: Röttgers

„Die jetzige Siegelverleihung ist für uns aber keine Auszeichnung, sie ist eine Selbstverpflichtung. Es gibt keine Schule, es gibt keinen Ort, wo es nicht zu Ausgrenzung und Diskriminierung kommt“, betonte Haskamp bei der Einweihung. „Wir erklären uns alle bereit, wenn es an unserer Schule zu Gewalt und Diskriminierung kommt, dann werden wir nicht wegschauen, sondern eingreifen und uns aktiv mit der Situation auseinandersetzen."

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