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Wie "Dey Möhlen van Möhlen" musikalisch die Heimatgeschichte erklären

Das Schulfest der St.-Antonius-Schule Mühlen begeistert mit einer spielerischen Geschichtsstunde. 500 Gäste sind begeistert.

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Das war große Klasse: Schulleiterin Elke Möhlmann (links) und ihr Bruder Rainer Wördemann applaudieren den beiden Moderatoren Carl Meyer zu Hartum und Antonia Kühling sowie allen Grundschülern zu ihrer gelungenen Geschichtsreise. Foto: Röttgers

Das war große Klasse: Schulleiterin Elke Möhlmann (links) und ihr Bruder Rainer Wördemann applaudieren den beiden Moderatoren Carl Meyer zu Hartum und Antonia Kühling sowie allen Grundschülern zu ihrer gelungenen Geschichtsreise. Foto: Röttgers

„Es war einmal vor mehr als 1000 Jahren, da wurde unser schöner Ort das erste Mal erwähnt“, erklärten die beiden Moderatoren Antonia Kühling und Carl Meyer zu Hartum. 500 begeisterte Gäste verfolgten mit „Dey Möhlen van Möhlen“ eine musikalische Reise in die Vergangenheit der Dorfgemeinschaft Mühlen, die die Kinder der St.-Antonius-Schule zu ihrem diesjährigen Schulfest präsentierten.

„Obwohl es damals noch nicht die St. Antoniusschule gab, gab es sehr gescheite und kluge Leute, die ihr Handwerk verstanden“, informierte Sprecherin Antonia Kühling, dass es an Bächen schon ganz früh Wassermühlen und später auf freien Flächen Windmühlen gegeben habe, um das Korn zu Mehl zu verarbeiten. „Weil diese Arbeit viele Jahre lang so ertragreich war und der Müller nicht alles Korn mahlen konnte, wurden weitere Mühlen gebaut. So entstanden nach und nach viele Mühlen, die unserem schönen Ort seinen Namen gegeben haben“, hieß es weiter in der nicht nur lehrreichen, sondern auch äußerst unterhaltsamen und musikalischen Geschichtsstunde.

Es klappert die Mühle“ führen die Grundschüler vor rund 500 Gästen in der Sporthalle auf. Foto: Röttgers„Es klappert die Mühle“ führen die Grundschüler vor rund 500 Gästen in der Sporthalle auf. Foto: Röttgers

Melanie Schypke brachte den Kindern Plattdeutsch bei, sodass sie „Dey Möhlen van Möhlen molen dat Mehl för dey Möhlener“ sangen. Die Laienschauspieler vermittelten auch gekonnt, dass Kinder früher bereits sehr früh mitarbeiten und auch sehr früh dafür aufstehen mussten. „Mit 7 Jahren mussten sie morgens schon früh um 6 Uhr aufstehen und mit auf das Feld gehen oder die Tiere füttern“, gab Grundschülerin Kühling zu bedenken. „Heute gibt es in ganz Mühlen mit der Wassermühle auf dem Meyerhof nur noch eine Mühle“, erklärte Carl Meyer zu Hartum den Zeitenwandel.

Sie sei jahrhundertelang zur Verarbeitung von Getreide für Mensch und Tier, später auch als Sägewerk und sogar zur Stromerzeugung genutzt worden. Es habe „viele arme Landarbeiter“ im Dorf gegeben, die nur zur Ernte bei den Bauern Arbeit fanden und ansonsten im Jahr mit ihren Familien hungern mussten, so Kühling. „Deshalb wurde 1817 die Seefahrschule als die große Hoffnung der Bewohner auf Verbesserung ihrer Lage eröffnet“, informierte die Sprecherin, dass aus Landarbeitern Matrosen werden sollten.

Wie klingt eigentlich eine Windmühle?

„Wollt Ihr mal hören, wie so ein Klappern in einer Windmühle klingt?“, fragte Moderator Meyer zu Hartum das ganz gespannt lauschende Publikum. Johannes Sahlfeld hatte dazu ganz viele Trommeln und andere Musikinstrumente mitgebracht und zeigte mit den 2. und 3. Klassen, wie eine Mühle musikalisch klingt. Die „Boomwhakers“ zeigten zusammen mit Thomas Aldenhoff auf, wie Wasser- und Windmühlen musikalisch unterschiedlich erklingen.

„Wir haben heute eine Reise in unsere Vergangenheit gemacht. Durch Geschichte wird deutlich, woher wir kommen, warum was passiert ist, und wenn wir lernen – und das tun wir jeden Tag in unserer Schule – was klug ist, in der Zukunft zu tun“, verlas Kühling. „Unser schönes Mühlen hat den Namen durch die große Anzahl der vorhandenen Mühlen bekommen. In den letzten Jahrzehnten sind in ganz Deutschland so viele Windmühlen gebaut worden, wie nie zuvor. Sind wir Mühlener damals unserer Zeit voraus gewesen? Ich glaube schon!“, amüsierte Carl Meyer zu Hartum mit seiner Feststellung das frenetisch applaudierende Publikum.

Dank der Lehrerband der Kreismusikschule unter der Leitung von Rainer Wördemann fehlten natürlich bekannte Lieder wie „s klappert die Mühle“ und „Meine Mühle, die braucht Wind“ nicht. Schulleiterin Elke Möhlmann hatte zusammen mit ihrem Bruder Rainer diese viel beachtete musikalische Geschichtsreise geplant, bei der alle Schülerinnen und Schüler der St. Antoniusschule gemeinsam auf der Bühne mitwirkten.

Sommerkonzert: Unter der Leitung von Kris Tylor spielt das Jugendkolpingorchester beim Fest der St. Antoniusschule. Foto: RöttgersSommerkonzert: Unter der Leitung von Kris Tylor spielt das Jugendkolpingorchester beim Fest der St. Antoniusschule. Foto: Röttgers

Voll des Lobes war anschließend Steinfelds stellvertretender Bürgermeister Hubert Pille. „Das war absolut grandios“, lobte der Mühlener. Im Anschluss luden zahlreiche Mitmachaktionen ein, die Bildungseinrichtung innen und außen zu erkunden. Für Stimmung sorgte das Jugendkolpingorchester unter der Leitung seines Dirigenten Kris Taylor. Die Stiftung „Unsere Kinder“ unterstützte das Fest finanziell, sodass es Preise wie zu „Großmutters Zeiten“ geben konnte: Die günstigste Süßigkeit gab es bereits für verlockende 5 Cent.

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