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Wenn der verfluchte Spiegel nicht ins Auto passt

Meine Woche: Ein Trip zu Ikea verläuft selten wie geplant – auch diesmal nicht.

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Eine entspannte Urlaubswoche ohne nervige Termine sorgt am Freitag für ungewohnten Tatendrang: „Warum fahren wir eigentlich nicht mal wieder zu Ikea?“, fragen wir uns. Ja, warum eigentlich nicht! Schließlich brauchen wir unbedingt einen neuen großen Spiegel, eine Lampe für den Flur... und natürlich: Duftkerzen. Wie immer, wenn wir das schwedische Möbelhaus ansteuern, stehen die ganz oben auf der Einkaufsliste. 

Voller Vorfreude auf den einen oder anderen „Schnapper“ stellt sich am Samstagmorgen nur noch eine Frage: „Nehmen wir den schwarzen Kombi, oder den weißen Flitzer?“ In den einen passt wesentlich mehr rein, was an diesem Tag definitiv nicht ganz unwichtig ist. Der andere bringt mehr Spaß beim Fahren und verfügt über das klar bessere Soundsystem. Meine bessere Hälfte – musikalisch durchaus anspruchsvoll – überredet mich mit ihrem unwiderstehlichen Charme dazu, die kleine „Cremeschnitte“ zu nehmen. Diese Entscheidung soll sich im Laufe des Tages als Fehler herausstellen – doch dazu später mehr.

Auf den Weg machen wir uns schließlich, wie so oft, mit diversen Wünschen der Eltern: Ein Sonnenschirm soll's bitteschön sein... und – natürlich – ein paar Duftkerzen, die nach Vanille riechen. Auch nach einem Set Schachteln für Kleinkram, gerne rund, könnten wir ja mal gucken.

Im Möbelhaus angekommen, ist es direkt wie immer an einem Samstagmorgen: sehr voll. Mit unzähligen Menschen kämpfen wir uns durch Gänge, Küchen, Wohnzimmer, Büros und fragen uns, warum hier immer alles so perfekt eingerichtet ist und wir das bei uns zu Hause nicht hinbekommen. 

„Nach knapp einer Stunde knurrt der Magen und die Kehle ist trocken.“Til Bettenstaedt, Sportredakteur

Nach dem ersten längeren Rundgang brauchen wir eine Pause. Der Magen knurrt, die Kehle ist trocken. Doch die Hoffnung auf ein gemütliches Mittagessen – Köttbullar und ein Stück Mandelkuchen als Dessert gehen immer – zerschlägt sich schnell. Die Schlange hungriger und durstiger Menschen reicht beinahe bis zum Eingang des Restaurants. Also schleichen wir uns von hinten an die Kasse heran, um wenigstens ein Getränk zu ordern. Cola Light dürften wir immerhin nachfüllen, bis die Blase platzt.

Danach stürzen wir uns wieder ins Getümmel. Nach 4 Stunden nähern wir uns dem Ausgang. Der Einkaufswagen ist rappelvoll. Nun müssen wir kurz vor den Kassen nur noch den großen Spiegel aus Gang Nummer 20 abholen, dann haben wir es geschafft.

An der Kasse entscheiden wir uns für den Self-Checkout, bedeutet: Wir scannen unsere Einkäufe selbst, bevor wir zahlen. Zwar spüren wir die Blicke einer Mitarbeiterin, schaffen es aber fehlerfrei. Direkt im Anschluss gelingt uns das Unmögliche: Wir lassen den Hot-Dog-Stand links liegen, obwohl wir die Rufe der Brötchen und Würstchen deutlich hören. Doch nach Ostertagen mit reichlich Rouladen und Schokolade bleiben wir stark.

Jetzt noch schnell alles in den weißen Flitzer packen und ab nach Hause. Dann passiert es, das Worst-Case-Szenario: Obwohl einer von uns ein Tetris-Profi ist, bekommen wir den Spiegel einfach nicht ins Auto. Rücksitze umklappen, Beifahrersitz nach vorne, drücken, schieben, quetschen: nichts hilft. So bleibt uns nichts anderes übrig, als das „verfluchte Ding“ an der Kasse zurückzugeben. Zur Erinnerung: Der Spiegel war der Hauptgrund unseres Trips. Nächstes Mal nehmen wir den schwarzen Kombi. Definitiv.

Etwas gefrustet fahren wir zurück. Dank des Soundsystems bei richtig guter Musik und mit jeder Menge Duftkerzen im Kofferraum. Immerhin.


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