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Was passiert mit den freien Großgrundstücken im Dinklager Baugebiet "Hof Menke"?

Auf zwei Parzellen ist noch nichts passiert, die Gerüchteküche brodelt. Fakt ist: Auf der einen Fläche treibt die Gewobau ihr Projekt voran. Für die andere Fläche meldet die Stadt eine Planänderung.

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Rege Bautätigkeit: Die ersten 16 Familien wohnen bereits im Hof Menke, sehr viele folgen bis zum Sommer. Foto: Böckmann

Rege Bautätigkeit: Die ersten 16 Familien wohnen bereits im Hof Menke, sehr viele folgen bis zum Sommer. Foto: Böckmann

Die ersten 16 Familien sind bereits in ihre Eigenheime gezogen. Bis zum Ende des Sommers könnte sich diese Zahl verdoppelt haben: Keine Frage, im neuen Wohngebiet "Hof Menke" in Dinklage gibt es seit der Erschließung im Herbst 2020 nur noch wenige Grundstücke ohne Bautätigkeit.

Noch jungfräulich wirken zwei größere Grundstücksflächen direkt am Höner Kirchweg und in Richtung Höveler Ring – was in Dinklage durchaus zu Spekulationen führt. Wie sehen dort die Planungen aus? OM Online hat nachgefragt.

Die 2273 Quadratmeter große Freifläche am Höner Kirchweg ist für die Gesellschaft für Wohnungsbau (Gewobau) Vechta reserviert. Sie hat das Grundstück im Frühjahr 2021 erworben und möchte dort vier Gebäude mit jeweils vier Wohneinheiten bauen. Wie Geschäftsführer Tony Engelmann mitteilte, sollen acht Zwei-Zimmer-Wohnungen und jeweils vier Drei- und Vier-Zimmer-Wohnungen entstehen. Die Wohnungsgrößen variieren zwischen 53,6 und 91 Quadratmetern. "Wir bieten damit Wohnraum für Einzelpersonen, Paare und Familien. Uns war es wichtig, ein breites Angebot zu schaffen", sagt Engelmann.

Zusätzlich entstehen 24 Tiefgaragen- und sechs oberirdische Parkplätze. In der Tiefgarage sei ausreichend Abstellfläche für Fahrräder vorgesehen, sagt Engelmann. Das Ziel dieser Planungen: Es soll auch einen großzügigen Grünbereich geben. Die Gebäude werden laut Gewobau nach dem aktuell schärfsten Standard für Wärmedämmung ausgerichtet: KfW 40 EE. Das heißt, die Gebäude erhalten unter anderem Wärmepumpen, PV-Anlage und Lüftungsanlage.

Vier Gebäude mit jeweils vier Wohneinheiten: Die sollen im Wohngebiet Hof Menke am Höner Kirchweg entstehen. Grafik: GewobauVier Gebäude mit jeweils vier Wohneinheiten: Die sollen im Wohngebiet Hof Menke am Höner Kirchweg entstehen. Grafik: Gewobau

Gewobau rechnet mit Gesamtkosten von rund 3,5 Millionen Euro

Die Gewobau rechnet mit Gesamtkosten von rund 3,5 Millionen Euro. Finanziert wird das Vorhaben neben Eigenkapital mit KfW-Mitteln und mit Geld vom Land Niedersachsen. Mindestens die Hälfte der 16 Wohnungen werden öffentlich gefördert. Dabei ist die Miete bei 5,60 Euro pro Quadratmeter (für geringe Einkommen) beziehungsweise 7 Euro pro Quadratmeter (mittlere Einkommen) festgeschrieben. Zur Höhe der Kaltmiete für die andere Hälfte der Wohnungen kann Geschäftsführer Engelmann noch keine Angaben machen, „da die Baukosten aufgrund der Volatilität nur äußerst grob abzuschätzen sind“.

Dass die Gewobau mit den Bauarbeiten noch nicht begonnen hat, hat laut Engelmann zwei Gründe. "Wir haben seinerzeit mit der Stadt Dinklage vereinbart, dass wir zunächst die Bebauung im hinteren Bereich des Neubaugebiets abwarten, um den Anwohnern und Bauherren aufgrund der recht schmalen Straße nicht im Weg zu stehen." Außerdem wurde im vergangenen Jahr die niedersächsische Wohnraumförderung novelliert. Diese wollte die Gewobau wegen der in Aussicht gestellten besseren Förderbedingungen "unbedingt abwarten". Die Novellierung habe sich aber unerwartet lang hingezogen.

Der Bauantrag befinde sich derzeit in der Genehmigungsprüfung, die Gewobau selbst in der Ausführungsplanung. Sobald die Baugenehmigung vorliege, starte die Suche nach Handwerkern. "Abhängig von den Ergebnissen und Verfügbarkeiten der Unternehmen wollen wir noch dieses Jahr beginnen", teilte Engelmann mit.

Die Vermarktung der Wohnungen soll übrigens erst kurz vor dem Fertigstellungstermin beginnen, sagte Engelmann. Die jüngste Erfahrung habe schließlich gezeigt, dass auch die Bauzeiten wegen etwaiger Lieferengpässe, Fachkräftemangels, Witterung und nicht zuletzt coronabedingt derzeit unkalkulierbar seien.

Stadt Dinklage nimmt Abstand von Reihenhäusern

Für die rund 2800 Quadratmeter große Fläche Richtung Höveler Ring gibt es derweil eine Planänderung zu vermelden. Wie die Verwaltung mitteilte, hat die Stadt Dinklage dort von der ursprünglichen Idee, Reihenhäuser über ein Investorenmodell zu vermarkten, Abstand genommen. Beispiele aus anderen Kommunen – die Stadt nennt Vechta/Telbrake – hätten gezeigt, dass Reihenhäuser wohl doch nicht so ganz beliebt seien.

Stattdessen ist auf der freien Fläche nun folgendes geplant: Es sollen vier Doppelhäuser mit einer Wohnfläche von je 110 bis 125 Quadratmetern Wohnfläche mit Kfw-40-Standard für die Eigennutzung über einen Investor verkauft werden. Damit widerspricht die Verwaltung auch Gerüchten, wonach die freien Parzellen für Eigenheime in die Vermarktung kommen. Die genauen Details, die für die Bebauung vorgegeben sind, sollen in den politischen Gremien besprochen werden. 

Der Endausbau der Straße Hof Menke soll laut der Verwaltung übrigens – Stand jetzt – im Sommer 2023 erfolgen. Dies sei aber auch ein wenig davon abhängig, wie weit dann die möglichen Bauarbeiten für die Fläche in Richtung Höveler Ring fortgeschritten sind.

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