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Von Gartenbau bis Freundschaftsbuch: Projekttage an der Joco bieten bunte Mischung

Unter 32 Projekten durften die Schüler der Johann-Comenius-Oberschule wählen und sich anschließend 3 Tage mit einem Thema beschäftigen. Die Ergebnisse stellen sie am Tag der offenen Tür vor.

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Raus aus dem Klassenzimmer, rein in den Garten: Die Siebt- und Achtklässler der Gruppe "Wir entdecken außerschulische Lernorte" lernten in der "GemüseAckerdemie".  Foto: Niemeyer

Raus aus dem Klassenzimmer, rein in den Garten: Die Siebt- und Achtklässler der Gruppe "Wir entdecken außerschulische Lernorte" lernten in der "GemüseAckerdemie".  Foto: Niemeyer

3 Tage lang spielt der Lehrplan mal keine Rolle. Stattdessen pflanzen die Schüler Kohlrabi, spielen Sketche und gestalten Freundschaftsbücher. Das Motto der Projekttage an der Johann-Comenius-Schule in Cloppenburg lautet in diesem Jahr: "Wir entdecken." Die Lehrer und Schüler durften frei überlegen, welche Projekte sie umsetzen möchten, erklärt die didaktische Leiterin, Anne Kruthoff. "Da passt eigentlich alles", sagt Kruthoff. "Es ist eine total bunte Mischung rausgekommen."

Unter 32 Projekten findet sich zum Beispiel die Gruppe "Wir entdecken außerschulische Lernorte". Was abstrakt klingt, heißt konkret: Raus aus dem Klassenzimmer, rein in den Garten. Also Schippen und Harken in die Hände und los geht's. Im schuleigenen Biotop pflanzen die Schüler am Donnerstagvormittag Kohlrabi, Kartoffeln, Zwiebeln, Rote Beete, Mangold und Pak Choi. Ihre Werkzeuge: Schippen, Harken und Schubkarren. Die Schülerinnen und Schüler sollen sich bewusst werden, wo die Lebensmittel herkommen, und lernen, sie wertzuschätzen, sagt Lehrerin Maris Brock, die die Projekttage mit vorbereitet hat. 

Projekttage bieten Abwechslung zum Frontalunterricht

Weil sie sich 3 Tage nur mit einem Thema beschäftigen, merken sich die Schüler die Inhalte viel besser, sagt Kruthoff. Sie habe die Erfahrung gemacht, dass die Projekttage sehr nachhaltig sind. Sie seien eine Abwechslung vom Frontalunterricht, auch wenn der mittlerweile im Schulalltag schon eine geringere Rolle spiele, als früher.

Individuell und per Hand gestaltet: Neunt- und Zehntklässler der Gruppe Freundschaft gestalten Freundschaftsbücher. Foto: NiemeyerIndividuell und per Hand gestaltet: Neunt- und Zehntklässler der Gruppe "Freundschaft" gestalten Freundschaftsbücher. Foto: Niemeyer

Die Schüler, die am Donnerstag im Garten lernen, arbeiten auch mit dem Verein "Acker" zusammen. Mit der "GemüseAckerdemie" will der Verein Kinder und Jugendliche für natürliche Lebensmittel begeistern. Aber der Garten ist nicht der einzige außerschulische Lernort. Die Projektgruppe besucht zum Beispiel auch einen Bauernhof in Bösel. Dort sollen sie lernen, wie konventionelle Landwirtschaft funktioniert und wie die Rinder dort gehalten werden.

In der Schule bleibt die Projektgruppe "Freundschaft – Wir machen Freundschaftsbücher". Die Lehrerinnen Nicole Häring und Ines Stromann leiten sie. Zwei Buchversionen mit je 10 bis 15 Doppelseiten gestalten die Schülerinnen und Schüler, erklären die Lehrerinnen. Computer kommen dabei nicht zum Einsatz – stattdessen Zettel, Stifte und Lineale. Jede der Doppelseiten sei individuell gestaltet.

Gummistiefel wiederverwerten: Schüler lernen, wie sie nachhaltig mit Produkten umgehen. Foto: NiemeyerGummistiefel wiederverwerten: Schüler lernen, wie sie nachhaltig mit Produkten umgehen. Foto: Niemeyer

Während eine Buchversion als Willkommensgeschenk für die neuen Fünftklässler gedacht ist, bekommen die Abschlussjahrgänge aus den neunten und zehnten Klassen die zweite Version. Die Schule arbeite mit einer Druckerei zusammen, die insgesamt 300 Bücher druckt. "Der Plan ist, dass wir das Projekt jedes Jahr wiederholen", sagen Häring und Stromann.

Schüler bestimmen mit, was sie lernen wollen

Die Projekttage sind fester Bestandteil eines Schuljahres an der Johann-Comenius-Oberschule. Im Alltag gebe der Lehrplan sehr viel vor, da sei nicht mehr viel Spielraum, sagt Kruthoff. In den Projekten dagegen dürften die Schüler mehr mitentscheiden. Das sei das Besondere. „Die Schüler fühlen sich ernst genommen“. Sie dürften mitbestimmen, was sie am Ende können und wissen wollen. Damit tragen sie auch eine Mitverantwortung: Denn schon am Samstag stellen sie am "Tag der offenen Tür" ihre Ergebnisse vor. 

Handarbeit: Die Schülerinnen und Schüler lassen bei der Gestaltung der Freundschaftsbücher ihrer Kreativität freien Lauf.  Foto: NiemeyerHandarbeit: Die Schülerinnen und Schüler lassen bei der Gestaltung der Freundschaftsbücher ihrer Kreativität freien Lauf.  Foto: Niemeyer

Die zukünftigen Fünftklässler sowie deren Eltern sind eingeladen, sich die Johann-Comenius-Oberschule anzuschauen und zu sehen, wie Schüler und Lehrer arbeiten, sagt Kruthoff. Geplant sind viele Mitmachaktionen. Wer mehrere Stationen durchlaufen hat, darf an einer Verlosung teilnehmen. Zu gewinnen gibt es zum Beispiel Kinogutscheine.

  • Info: Der "Tag der offenen Tür" an der Johann-Comenius-Oberschule findet am Samstag (22. April) von 9.30 bis 12.30 Uhr statt.

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