Der Heimatverein Visbek hatte am Sonntag nach 2-jähriger Zwangspause wieder zum Heimatnachmittag eingeladen. Vorsitzender Manfred Gelhaus bilanzierte im Saal Dieckhaus ein „volles Haus“ mit mehr als 300 Gästen.
Eine besondere Ehrung wurde Maria Gerdes (97) aus Erlte zuteil. Sie war Mitgründerin des Heimatvereins (1951) und freute sich über einen Blumenstrauß, den Beisitzerin Magdalena Gelhaus überreichte. Gelhaus vermittelte auch einen informativen Überblick über die 70-jährige Geschichte des Heimatvereins. Durch das Programm unter dem Motto „Kinners, wie dei Tied vergeiht“ führte anschließend Guido Scheele aus Halter.
Bürgermeister Gerd Meyer nannte in seinem Grußwort den Heimatverein Visbek einen „Leuchtturm“ in der Gemeinde und dankte dem Vorstand für zahlreiche Aktivitäten. Sein Wunsch: „Miteinander, nicht übereinander sprechen“. Für beispielhaften Einsatz würdigte Meyer zudem Erwin Stubbe aus Erlte. Er war mehr als 10 Jahre lang Plattdeutsch-Beauftragter der Gemeinde und initiierte die Plattdütsche Warkstäe. Marius Muhle aus Varnhorn stellte sich als neuer Beauftragter für Plattdeutsch vor und warb um Unterstützung. Pfarrer Karsten Hilgen sprach seine Grußworte ebenfalls auf Plattdeutsch und lobte die Arbeit im Heimatverein.
Gemeinsamer Auftritt von Kirchenchor und MGV
Mehrere Vereine und Gruppen ergänzten das Programm des Heimatnachmittags. So präsentierte Martina Themann aus Rechterfeld die Rechterfelder Tanzgruppe „Wild Cats“ (17 Kinder im Alter von 5 bis 15 Jahren); die sportliche Tanzgruppe erhielt viel Beifall. Mitglieder der Frauengemeinschaft St. Vitus, geleitet von Martina Siemer, zeigten einen Sketch.
Der Männergesangverein von 1873 Visbek mit Dirigent Markus Pölking eröffnete im Saal Dieckhaus sein Jubiläum „150 Jahre MGV Visbek“ mit gelungenen Liedvorträgen: „Kumm eis in“, „Vom Dümmer bis zum Huntestrand“, „Heißa Kathreinerle“ und „In Visbek dor mag ick woll wän“. Der Männerchor wird am 25. Juni das Harmonia Sängerbundesfest in Visbek ausrichten. Die „Beckstedter Jungs“, geleitet von Jens Kammann, sorgten für die Stimmung, ebenso die Rot-Weiß Visbek-Tanzgruppe „dance X-plosion“, geleitet von Martina Themann.
Der Ortsrat von Hagstedt mit Bezirksvorsteher Burkhard Penkhus und Werner Niemann, einschließlich einer Kindergruppe in Obstkostümen, überzeugte mit einer kurzweiligen, interessanten Präsentation des Golddorfes Hagstedt. Die Bauerschaft hat rund 600 Einwohner und mit der Schule von 1897 weitere Sehenswürdigkeiten. Der Schützenverein wurde 1806 gegründet. In Hagstedt gibt es mehrere Obstplantagen (Äpfel, Birnen, Kirschen, Zwetschen); angebaut werden Erdbeeren, Himbeeren, Grünkohl und sogar Wein. Hagstedter Kinder verteilten passend dazu Äpfel im Saal.
Der Kirchenchor St. Vitus, gegründet 1948, stellte mit Chorleiter Johannes Kühling seine Sangeskunst unter Beweis und sang mit dem MGV gemeinsam das „Visbeker Heimatlied“ (2021) von Eduard Nordmann. Mit der Hymne „Heil dir o Oldenburg“ endete der Visbeker Heimatnachmittag.