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Viele Bürger prophezeien Steinfeld eine rosige Zukunft

281 Menschen haben in einer Umfrage im Auftrag von OM-Medien Stellung zu verschiedenen Themen genommen. Der Bürgermeisterin Manuela Honkomp stellt eine Mehrheit ein überwiegend gutes Zeugnis aus.

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Optimismus herrscht hinsichtlich der Perspektiven Steinfelds: Eine deutliche Mehrheit prophezeit der Gemeinde eine rosige Zukunft. 39,86 Prozent der Befragten attestierten der Kommune im Süden des Landkreises gute Aussichten. Für 23,49 Prozent ist die Gemeinde eher gut für die Zukunft aufgestellt. Foto: Gemeinde Steinfeld

Optimismus herrscht hinsichtlich der Perspektiven Steinfelds: Eine deutliche Mehrheit prophezeit der Gemeinde eine rosige Zukunft. 39,86 Prozent der Befragten attestierten der Kommune im Süden des Landkreises gute Aussichten. Für 23,49 Prozent ist die Gemeinde eher gut für die Zukunft aufgestellt. Foto: Gemeinde Steinfeld

Steinfelds Bürgermeisterin Manuela Honkomp tritt im Herbst 2022 nach 16 Jahren Amtszeit ab. Die Bürger attestieren der 58-Jährigen überwiegend eine gute Arbeit. Das ist eines der Ergebnisse einer Umfrage, die im Auftrag dieser Redaktion erstellt wurde. 281 Bürgerinnen und Bürger beteiligten sich an der Befragung, die zwar nicht repräsentativ, aber durchaus aussagekräftig ist.

In Zahlen ausgedrückt: 54,09 Prozent der Befragten bewerten Honkomps Wirken als gut, immerhin 18,15 Prozent bescheinigen ihr eine eher gute Arbeit. Zusammengerechnet nur knapp 12 Prozent beurteilen die Leistungen von Steinfelds Hauptverwaltungsbeamtin als ausreichend oder gar mangelhaft.

Ausbaufähig erscheint indes das kulturelle Angebot in der Gemeinde. 38,79 Prozent der Befragten beurteilen die Veranstaltungen, Ausstellungen und Aktionen als ausreichend. 15,30 Prozent bewerten das kulturelle Angebot sogar als mangelhaft.

5 Personen nehmen Stellung zu den Ergebnissen

Großer Optimismus herrscht hinsichtlich der Perspektiven Steinfelds. 39,86 Prozent der Befragten attestierten der Gemeinde gute Aussichten. Für 23,49 Prozent ist die Gemeinde eher gut für die Zukunft aufgestellt. Im Summe nur etwa 26 Prozent der Personen, die an der Befragung teilgenommen haben, bewerten die Perspektiven als ausreichend oder mangelhaft.

Manuela Honkomp, der UWG-Vorsitzende Christoph Schlarmann, SPD-Chef Lars Beckmann und Werner Herzog, CDU-Ortsvorsitzender in Mühlen, nehmen Stellung zu den Ergebnissen. Ein Statement zum Urteil über das kulturelle Angebot in der Gemeinde gibt auch Sonja Sprehe ab, die als Ansprechpartnerin für den "Kunstraum" am Marktplatz fungiert – einem Forum für Hobbykünstler und unentdeckte Talente.

Manuela Honkomps Arbeit: Die Bürgermeisterin selbst sagt zu dem überwiegend guten Zeugnis, das ihr die Steinfelder ausstellen: "Meine Amtszeit mag jede/jeder gerne so beurteilen, wie er/sie mag. Ich blicke für mich auf 16 ereignisreiche und gute Jahre mit vielen positiven Begegnungen zurück, in denen ich unsere Gemeinde maßgeblich mitgestalten durfte. Das ist für mich ein ganz besonderes Geschenk." Herzog meint dazu: "Die Arbeit der Bürgermeisterin ist nach 16 Jahren mit Sicherheit mit der Note 2 zu beurteilen, wobei die letzten Jahre nicht die einfachsten waren."

Etwas kritischere Stimmen sind naturgemäß aus dem Lager der Opposition zu hören. Schlarmann gibt folgendes Statement ab: "Übersetzt in eine Schulnote wäre das Ergebnis eine 3 plus. Nicht gut aber ordentlich. Wir, die UWG, sehen das Ergebnis ihrer 16 Jahre allerdings kritischer. Eine positive Außendarstellung bedeutet leider nicht gleichzeitig eine gute Amtsführung." Während ihrer Amtszeit habe es in der Gemeinde "keine signifikanten Fortschritte" gegeben.

Weiter sagt der UWG-Vorsitzende: „Der Aufgabe der Verwaltungschefin war sie nicht so gewachsen, wie wir es uns vor 16 Jahren erhofft hatten. Deshalb auch der Korrekturversuch vor 8 Jahren.“ Er spielt damit auf den Umstand an, dass SPD und UWG im Jahr 2006 die Steinfelderin gemeinsam auf das Schild hoben und zur Bürgermeisterkandidatin machten. Nach diversen Dissonanzen kandidierte die Parteilose dann 2014 für die CDU.

Beckmann sagt zur Einschätzung von Honkomps Wirken: "Bürgermeisterin Manuela Honkomp hat die Gemeinde Steinfeld nach außen und innen gut vertreten. Ihre menschliche Art, Probleme zu lösen, und der Einsatz für ihre Mitarbeiter sind hier hervorzuheben. Im Rat der Gemeinde Steinfeld hätten wir uns als Opposition allerdings etwas mehr Unterstützung für unsere Anliegen gewünscht."

Kulturelles Angebot: Honkomp findet, dass Kultur in Steinfeld durchaus vielfältig vorhanden ist. Ihre Empfehlung lautet: "Hingehen und die Angebote wahrnehmen! Wir haben tolle Galerien, eine Kunst- und Malschule, Heimathäuser mit kulturellen Schätzen und Vieles mehr. Auch Veranstaltungen und Kulturereignisse laufen wieder an. Es sind die Menschen und ihre kulturelle und künstlerische Arbeit, die die lokale Vielfalt ausmachen." Auch der CDU-Ortsvorsitzende Herzog meint: "Das kulturelle Angebot ist in der ganzen Gemeinde schon in ausreichender Form vorhanden." Ihm ist es ein besonderes Anliegen, dass Politik und Verwaltung weiterhin das Vereinsleben und das Ehrenamt unterstützen.

"Da ist noch Luft nach oben", konstatiert Schlarmann zur Einschätzung des kulturellen Angebots in der Gemeinde. Der UWG-Vorsitzende sagt weiter: "In den vergangenen Pandemiejahren hat der ganze Kulturbereich gelitten. Da wird, aber denke ich, in Zukunft wieder mehr möglich sein." Es lohne sich, so der Steinfelder, die vorhandenen Angebote anzunehmen. Er verweist auf die Ausstellung "Gallery's Choice", die am Wochenende in der "Kleinen Steinfelder Galerie" am Uhlenmoor eröffnet wurde. Dort werden Arbeiten namhafter Künstler wie Gerhard Richter, Pablo Picasso, Sigmar Polke, Egon Schiele oder Horst Janssen gezeigt.

Beckmann sagt: "Die kulturellen Angebote haben natürlich auch in Steinfeld unter der Pandemie gelitten. Die allgemeine Verteuerung führt ebenfalls dazu, dass die Bürgerinnen und Bürger den Gürtel enger schnallen müssen und Ausgaben, gerade im kulturellen Bereich, zurückhaltend getätigt werden. Durch unser ausgeprägtes Vereinswesen und die vielen Ehrenamtlichen wurde hier viel Schaden abgewendet. Deshalb müssen wir dafür sorgen, dass Vereine und Kulturschaffende optimale Unterstützung erhalten, beispielsweise durch Investitionen in die Infrastruktur."

Und was meint die Kulturvermittlerin Sprehe, die selbst künstlerisch aktiv ist? "Wir haben ein starkes kulturelles Angebot. Es wird nur zu wenig wahrgenommen. Der 'Kunstraum' möchte für alle Steinfelder einen Raum bieten, sich und seine Kunst zu zeigen, sich auszuprobieren. Ich würde mich sehr freuen, wenn sich hierzu mehr Steinfelder bei mir melden."

Steinfelds Perspektive: Die Bürgermeisterin stimmt in den Optimismus der Steinfelder ein. "Die Gemeinde Steinfeld ist für die Zukunft gut gerüstet!" Sie führt aus: "Wir haben hier Top-Unternehmen, attraktive Gewerbe- und Wohngebiete und eine ausgezeichnete Infrastruktur, die alles in allem eine hervorragende Lebensqualität garantieren. Und natürlich Menschen, die ihre Gemeinde schätzen und sich hier wohlfühlen."

Herzog sagt ebenfalls: "Die Zukunftsaussichten in Steinfeld sind top. Die richtigen Entscheidungen zur richtigen Zeit können in Steinfeld viel bewirken. Die Gemeinde hat Top-Unternehmen und Arbeitsplätze. Die Einnahmen der Gemeinde sind da – und müssen in der Zukunft richtig eingesetzt werden."

Auch Schlarmann versprüht Zuversicht: "Das Ergebnis stellt eine eher positive Grundhaltung der Mitbürger dar." Das sei eine gute Voraussetzung, trotz der Herausforderungen auch tatsächlich eine positive Zukunft für die Gemeinde zu erreichen, so der UWG-Chef: "Wir investieren in unsere Schulen und Kindertagesstätten, die Wirtschaft hat eine solide Basis und wenn wir das Miteinander pflegen, gestalten wir auch eine gute Zukunft für uns und unsere Kinder. Es ist einiges aufzuholen. Es geht nicht ohne Anstrengungen und Differenzen. Packen wir es an."

Beckmann hebt ebenfalls auf die vielfältigen Investitionen im Bildungsbereich ab. Er stellt aber auch fest: "Ausbaufähig sind unsere Bemühungen, die Attraktivität der Innenstadt zu steigern. Da geht es uns leider wie vielen anderen Kommunen auch." Es besteht aus seiner Sicht durchaus Grund zur Hoffnung durch die Aufwertungen, die durch das Sofortprogramm "Perspektive Innenstadt" angeschoben werden. "Das Thema muss weiter im Fokus bleiben", urteilt der Steinfelder Sozialdemokrat.


Ein Kommentar von Andreas Timphaus:

Steinfeld ist eine Gemeinde mit großem Potenzial. Ein Beleg dafür ist das derzeit größte Projekt, das die Kommune zu stemmen hat: die Modernisierung und Erweiterung der Kläranlage. Zwar muss Steinfeld für das unumgängliche Vorhaben Kredite aufnehmen. Doch zu keiner Zeit stand ernsthaft zur Debatte, den kommunalen Eigenbetrieb, oft als "Tafelsilber" bezeichnet, zu verkaufen.

Das zeigt, dass die Gemeinde bei allen Herausforderungen über eine gute finanzielle Basis verfügt. Und in den vergangenen Jahren wurde schon vielfältig in jenen Bereich investiert, der das größte Pfund für die Zukunft – nämlich die Jugend Steinfelds – birgt: in die Kindertagesstätten und Schulen.

Der Bildungsbereich ist auf Stand. Das ist wohl das größte Verdienst, das Bürgermeisterin Manuela Honkomp hinterlässt. Mit dem Bau der 5. Kindertagesstätte in der Gemeinde – dank der Weitsicht der Politik sofort mit 6  statt 4 Gruppen ausgestattet – ist Steinfeld für die Zukunft gut aufgestellt. Jetzt geht es darum, wieder die Gemeinschaft zu fördern. Der Zusammenhalt hat während der Corona-Pandemie doch stark gelitten.

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