Veronika Tholen gibt nach 33 Jahren Vorsitz des Tierschutzvereins ab
1988 hat sie Tieren auch offiziell eine Lobby gegeben. Seitdem indes hat sich viel getan; die Arbeit ist mehr geworden. Angedacht ist daher, das Tierheim in einen Zweckverband zu führen.
Der neue Vorstand mit der Ehrenvorsitzenden: Isabell Gröger (Schriftführerin), Dr. Veronika Tholen, Susanne Beckemeier (zweite Vorsitzende), Monika Böker (neue Vorsitzende) und Kassenwartin Bianca Reins (von links). Fotos: Wimberg
Ihr Herz für Tiere schlägt natürlich weiter, von Ämtern und Funktionen aber hat Dr. Veronika Tholen Abschied genommen. 33 Jahre führte sie als selbstständige Tierärztin ihre Praxis, 33 Jahre war sie Vorsitzende des Friesoyther Tierschutzvereins. Und diesen Posten legte die Veterinärin, die 2019 in den beruflichen Ruhestand ging, nun ebenfalls in neue Hände.
Glücklich über das Geleistete kann sie zu Recht sein. „Der Tierschutz hat sich etabliert und ist allgegenwärtig“, betonte die Vereinschefin auf der jüngsten Mitgliederversammlung im Hotel Landhaus Pollmeyer.
Als sie am 8. März 1988 in den Räumen des Friesoyther Schützenhofes, in dem sie übrigens 1991 ihre Praxis einrichtete, den Tierschutzverein gründete, wurden sie und ihre 12 Mitstreiter von der Öffentlichkeit noch belächelt und skeptisch beäugt. Unbeirrt blieb das Team jedoch seinen Grundsätzen treu, richtete sich zunächst noch sehr provisorisch auf einem Hof im Friesoyther Ortsteil Pehmertange ein, um dort zum Auftakt 33 Hunde und 20 Katzen zu versorgen.
Präsent: Die neue Tierheimleiterin Carina Göbel (rechts) dankt Dr. Veronika Tholen im Namen der Mitarbeiter.
Dann der Wechsel zum heutigen Standort Sedelsberg. Dr. Tholen erinnert an Höhen und Tiefen und dankte allen Tierfreunden und Mitarbeitern. „Nur durch euch sind wir das geworden, was wir heute sind“, so die Vorsitzende und hob stellvertretend für das besondere Engagement Frauke Dreher, Uschi Schlieben und Kerstin Lüttmann hervor. Ein Dank ging darüber hinaus an Dr. Karl-Wilhelm Paschertz, Leiter des Kreisveterinäramtes, für die jahrzehntelange Zusammenarbeit.
Gemeinsam mit ihm informierte Dr. Tholen über die geplante Neuausrichtung des Tierheims mit einer Veränderung der Rechtsform. Erforderlich aufgrund „eines mehr als aufwändigen Kosten- und Personalmanagements, das ehrenamtlich nicht mehr zu leisten ist“, begründete Veronika Tholen.
Angedacht ist, das Tierheim in einen Zweckverband zu führen. Wie das Konzept im Detail aussehen soll, steht noch aus und soll mit den Bürgermeistern erarbeitet werden. Über die Notwendigkeit eines Tierheims im Landkreis besteht unter den Verwaltungschefs Einvernehmen, „ansonsten müsste sich jede Stadt und Gemeinde selbst um die Unterbringung kümmern“, unterstrich Paschertz. Jetzt gelte es von Seiten des Tierschutzbundes abzuwägen, „wie stark man sich zurückziehen und wie viel Einfluss man behalten möchte“.
453 Katzen und 40 Hunde wurden aufgenommen
Die Gespräche zu führen, wird Aufgabe des neuen Vorstandes sein. An die Spitze und damit zur neuen Vorsitzenden gewählt wurde Monika Böker, die lange und aktiv mit dem Tierschutzbund verbunden ist und ihre Bereitschaft als Wunschkandidatin von Veronika Tholen erklärte. Zweite Vorsitzende ist Susanne Beckemeier, um den Schriftverkehr kümmert sich Isabell Gröger und Bianca Reins kontrolliert die Finanzen. Sophia Dethloff, Verena Justus, Silvia Harms und Rudolf Wichmann komplettieren die Führung als Beisitzer. Als neue Tierheimleiterin wurde Carina Göbel eingestellt.
In der vergangenen, von Corona geprägten Saison fanden 453 Katzen, 40 Hunde, 8 Nager und 3 Vögel Unterschlupf, investiert wurde vom Verein unter anderem in einen neuen Katzendoppelcontainer. Abgestimmt werden sollen nun die Pläne für die laut Kreistagsbeschluss genehmigten Um- und Erweiterungsbauten.
Für ihren überdurchschnittlichen und unermüdlichen Einsatz, „für Power, Zeit und Nerven“ war es für die Mitglieder keine Frage, Veronika Tholen zur Ehrenvorsitzenden zu ernennen. Die Mitarbeiter dankten ihr mit einem Präsent. Und sie sicherte allen, vor allem in der Einarbeitungsphase, ihre Unterstützung zu. „Ich bin nicht weg.“