Vechtaer Hebammen haben offenes Ohr für werdende Mütter
Mit dem Angebot unterstützt der Familienhebammendienst des SkF die Mutter-Kind-Bindung. Jetzt starten die Hebammen eine offene Sprechstunde.
Torben Kessen | 28.02.2022
Mit dem Angebot unterstützt der Familienhebammendienst des SkF die Mutter-Kind-Bindung. Jetzt starten die Hebammen eine offene Sprechstunde.
Torben Kessen | 28.02.2022
Freuen sich über das neue Angebot: Die Leiterin des Familienhebammendienstes, Manuela Pille (Mitte), sowie die beiden Familienhebammen Stefanie Dwertmann (links) und Anja Gerber. Foto: Kessen
Der Familienhebammendienst des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) bekommt ein neues Angebot: Ab dem 7. März (Montag) findet jeden Montag eine offene Hebammensprechstunde statt. Darüber hinaus konnte der Familienhebammendienst seine Arbeit auch in der Corona-Zeit aufrechterhalten. "Wir begleiten Familien von der Schwangerschaft bis zum 1. Lebensjahr des Kindes", beschreibt Leiterin Manuela Pille die Aufgabe des Familienhebammendienstes. In erster Linie seien das Familien mit besonderen Problemlagen, wie zum Beispiel Alleinerziehende, Migration, Partnerkonflikte und Gewalt sowie Mehrlingsgeburten. "Am Ende sind dies alles Probleme, die zu Überforderung führen." Hier setze der Familienhebammendienst an und versuche laut Pille, präventiv so zu handeln, dass sich die Situation nicht verschlimmert. Zusätzlich zur normalen Arbeit des Familienhebammendienstes wird nun eine offene Hebammensprechstunde in den Räumlichkeiten des SkF etabliert. Jeden Montag von 11 bis 12 Uhr können die betroffenen Frauen ihre Fragen, wie zum Beispiel zum Stillen oder zum Handling des Kindes, an die beiden Familienhebammen Stefanie Dwertmann und Anja Gerber loswerden. "Wir wollen mit diesem niedrigschwelligen Angebot eine Lücke füllen, weil es momentan keine Sprechstunde in Vechta gibt", so Pille. Neben Pille und den beiden Hebammen Dwertmann und Gerber gehören Birgit Bültmann (ebenfalls Hebamme) sowie die beiden Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen Kerstin Wendte und Magdalena Kellermann zum Team. Sie alle eint, dass sie eine Zusatzausbildung zur staatlich geprüften Familienhebamme absolviert haben. Dwertmann betont: "Wir sind kein Auffanglager, wenn man sich nicht rechtzeitig gekümmert und keine Hebamme mehr gefunden hat." Es müsse ein Bedarf da sein, da die Ressourcen des Familienhebammendienstes begrenzt seien. Alle Familien mit Bedarf, unabhängig des Alters, der Konfession oder der Nationalität, könnten sich melden, um das kostenlose Angebot in Anspruch zu nehmen. "Am besten ist es, wenn die werdenden Mütter uns schon während der Schwangerschaft kontaktieren", sagt Gerber. Grundsätzlich sei es aber auch möglich, noch nach der Geburt einzusteigen. Wie lange die Begleitung durch eine Familienhebamme dauert, hängt von der Entwicklung der Familie ab: "Das kann komplett bis zum Ende des 1. Lebensjahres des Kindes dauern, muss es aber nicht." Das Besondere bei den Familienhebammen sei laut Pille, dass im Unterschied zu den "normalen" Hebammen zusätzlich noch der pädagogische Teil im Blick sei. "Das Wohl des Kindes muss geschützt sein." Gerber beschreibt ihre Arbeit so: "Wir versuchen, die Mutter-Kind-Bindung zu unterstützen." Dafür gebe es wöchentliche Termine bei den Familien zu Hause, in denen zum Beispiel die Versorgung und Pflege des Kindes geübt wird. "Außerdem unterstützen wir bei Ämtergängen sowie Arztbesuchen und versuchen, eine Tagesstruktur zu erarbeiten", erzählt Dwertmann. Generell gehe es darum, an der Seite der Frauen zu sein, ihnen Ängste zu nehmen und ein offenes Ohr zu haben. Der Familienhebammendienst in Vechta besteht seit 2008 und gehört zum Baustein der "Frühen Hilfen" im SkF. Das Angebot trägt sich finanziell durch ein Budget des Landkreises Vechta.Offene Hebammensprechstunde soll Lücke füllen
Angebot unabhängig von Alter, Konfession oder Nationalität
Hebammen wollen Ängste nehmen und offenes Ohr haben
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