Die Corona-Lage im Landkreis Vechta:
Das Vechtaer Gesundheitsamt meldet am Mittwoch 701 neue nachgewiesenen Coronafälle binnen 24 Stunden. Das ist erstmals seit Anfang März mit Blick auf die vorangegangenen Meldungen ein vergleichsweise hoher Wert. Die Neuinfektionen werden aus allen Städten und Gemeinden gemeldet, wobei es in Damme 127, in Lohne 116 und in Vechta 99 sind. Die übrigen Fälle verteilen sich relativ gleichmäßig auf die anderen sieben Kommunen.
Aktuell werden 29 infizierte Patienten stationär behandelt (Vortag: 27). Davon liegen 2 Patienten auf der Intensivstation (Vortag: 2). Die Personen müssen aber nicht beatmet werden.
Derweil räumt die Vechtaer Kreisverwaltung am Mittwoch ein, dass die vom Robert-Koch-Institut (RKI) gemeldete 7-Tage-Inzidenz zurzeit nicht das tatsächliche Infektionsgeschehen im Landkreis Vechta abbildet. Das RKI hat am Mittwoch einen abermals deutlich gesunkenen Inzidenzwert von 299, 2 gemeldet. Wie OM Online bereits seit Samstag berichtet, decken sich die Daten des RKI bereits seit über einer Woche nicht mit den werktäglichen Meldungen aus dem Vechta Gesundheitsamt. Zwischenzeitlich wurde für den Kreis Vechta sogar die bundesweit niedrigste Inzidenz gemeldet.
"Die Meldekette ist offenbar durch einen Datenstau unterbrochen worden."Jochen Steinkamp, Sprecher des Landkreises Vechta
Auf Anfrage von OM Online erklärt Kreissprecher Jochen Steinkamp am Mittwoch mit, dass ein Softwarefehler für die abweichenden Daten verantwortlich sei. Es habe ein "technischen Problem mit dem Softwareprogramm ISGA" gegeben. ISGA steht für "InformationsSystem GesundheitsAmt". Durch diesen Fehler seien nicht alle beim Vechtaer Gesundheitsamt registrierten Neuinfektionen an das Landesgesundheitsamt in Hannover und von dort an das RKI weitergeleitet worden.
„Wir konnten den Fehler erst nach mehrmaligen Recherchen entdecken. Die Meldekette ist offenbar durch einen Datenstau unterbrochen worden“, erklärt Kreissprecher Steinkamp. Nun müssten sämtlich Fälle der letzten sieben Tag noch einmal "händisch nacherfasst" werden. Die technische Probleme sollen jetzt behoben werden. Steinkamp rechnet nun damit, dass die 7-Tage-Inzidenz steigen wird. "Der tatsächliche Wert dürfte deutlich höher liegen."
Die Corona-Lage im Landkreis Cloppenburg:
Dem Cloppenburger Gesundheitsamt liegen am Mittwoch 431 neue positive Testergebnisse vor. Die Fällen werden aus allen 13 Städten und Gemeinden gemeldet, wobei es allein in Cloppenburg 90 neue Coronafälle sind, in Friesoythe 60 und in Barßel 43. Die übrigen Fälle verteilen sich relativ gleichmäßig auf die anderen elf Kommunen.
Aktuell werden 24 infizierte Patienten stationär in einem der Krankenhäuser behandelt (Vortag: 23). Davon liegen 3 Patienten auf der Intensivstation (Vortag: 2). Das Robert-Koch-Institut meldet am Mittwoch für den Landkreis Cloppenburg eine 7-Tage-Inzidenz von 1170,7 (Vortag: 1352,6).
Landrat Johann Wimberg spricht mit Blick auf deutliche Lockerungen bei den Corona-Regeln von einer "schwierigen Situation und personell nicht mehr lösbaren Aufgabe". Von einer Kontaktverfolgung können bei mittleren "bis hohen dreistelligen Infektionszahlen täglich keine Rede mehr sein, denn nachdem auch die 20 Soldaten der Bundeswehr bei uns abgezogen wurden und auch keine Bediensteten der Landesverwaltung mehr zur Verfügung stehen, hat sich die Situation bei der Bearbeitung noch deutlicher verschärft." Landrat Wimberg hoffe auf "eine Richtungsentscheidung mit dem Umgang mit dieser Pandemie, die dieser Situation gerecht wird.“
Die aktuellen Daten aus Hannover:
Die landesweite 7-Tage-Inzidenz ist am Mittwoch gestiegen. Der Wert beträgt jetzt 1878,7 (Vortag: 1811,2). Der niedersachsenweit höchste Wert wird für die Grafschaft Bentheim mit 2676,0 gemeldet, der niedrigste für Vechta mit 299,2.
Der Wert der Hospitalisierungsinzidenz ist am Mittwoch ebenfalls wieder gestiegen. Der Wert beträgt nun 15,8 (Vortag: 15,5). Der Leitindikator basiert auf der Zahl der mit einer Covid-19-Erkrankung eingewiesenen Personen in Krankenhäusern in den vergangenen 7 Tagen.
Auch bei der prozentualen Belegung der Intensivbetten durch Covid-19-Erkrankte ist der Wert laut dem Land gestiwgen. 6,9 Prozent der Intensivbetten in Niedersachsen werden derzeit durch Covid-19-Patienten belegt (Vortag: 6,7).