Vechtaer Bürgerschützen bleiben ihrer Führung treu, aber wechseln den Festwirt
Die Schützen gehen mal wieder neue Wege und geben sich harmonisch. Erstmals in der Vereinsgeschichte gehört jetzt eine Frau zum Vorstand.
Lars Chowanietz | 27.03.2023
Die Schützen gehen mal wieder neue Wege und geben sich harmonisch. Erstmals in der Vereinsgeschichte gehört jetzt eine Frau zum Vorstand.
Lars Chowanietz | 27.03.2023
Vereinsspitze: (von links) Sascha Guse, Theo Diephaus, Stefan Lübbehusen, Fabian Kalkhoff, Simon Spille, Maria Huneck, Sebastian Schulte, Manfred Varnhorn, Falk Tinnemeyer, Jörg Meyer, Rainer Hartmann, Sam Schaffhausen, Julian Kaschner und Stephan Rauert. Foto: Chowanietz
Die Vechtaer Bürgerschützen (BSV) wollen frischen Wind für ihr Schützenfest und wechseln den Wirt. Das hat BSV-Präsident Simon Spille am Freitag bei Mitgliederversammlung des Vereins in der Schützenburg bekannt gegeben. Der Vereinschef betonte: Das sei keine Entscheidung gegen den langjährigen Festwirt Matthias Kröger, sondern für ein neues Wirteduo. Ludger Emken und Henrik Nuxoll, beide früher in der Führung eines Zeltverleihers, sollen sich um den Betrieb des Festzelts kümmern. Spille geht davon aus, dass das Duo zu einem Partner für mehrere Jahre wird. Demnach werde das neue Unternehmen ab dem kommenden Jahr auch über ein eigenes Festzelt verfügen. Kröger werde weiterhin der Wirt in der Schützenburg bleiben. Daran werde nicht gerüttelt. Spille sagte: Er wolle auch gleich allen Gerüchten zuvorkommen, der Verein habe sich mit Kröger verkracht. Da sei nichts dran. Matthias Kröger hatte die Gastronomie im Vereinsgebäude im Vechtaer Westen Anfang 2021 mitten in der Hochphase der Pandemie übernommen. Seither führt er Saal und Gaststätte unter dem Namen "Krögers großer Bruder". Die Vorbereitungen für das Schützenfest vom 16. bis 18. Juni (Freitag bis Sonntag) laufen bereits. Klar ist für den Präsidenten: Die Schützen wollen auch weiterhin ihr großes Fest in der Innenstadt feiern, um sichtbar zu bleiben. Dafür sieht sich der aktuell 1050 Mitglieder starke Verein gut aufgestellt. Auch die Vorstandsmannschaft ist nach den Wahlen bei der Mitgliederversammlung wieder komplett. Neu in der Vereinsführung ist Fabian Kalkhoff von der Kompanie Klapphaken. Er übernimmt nach einstimmiger Wahl den zuletzt vakanten Posten des stellvertretenden Schatzmeisters. Ebenfalls neu in der BSV-Spitze ist Maria Huneck, Tochter der früheren Schützenburg-Wirtin. Sie übernimmt den Posten der Hauptjugendbetreuerin und ist damit die erste Frau im Vorstand der Bürgerschützen. Der bisherige Amtsinhaber Christoph Varnhorn hatte die Aufgabe nach vielen Jahren in der Jugendarbeit des Vereins weiterreichen wollen. Maria Huneck ist ebenfalls bereits im Verein engagiert – allerdings bisher ohne offizielles Amt. Spille erinnerte vor der Abstimmung an ihren Einsatz unter anderem bei der Organisation des Kinderschützenfestes. Die Wahl fiel dann auch einstimmig. Wiedergewählt wurden als Leitender Schießoffizier Jörg Meyer und als Presse-Offizier Sam Schaffhausen. Spille hatte sich klar für die Besetzung der Öffentlichkeitsarbeit des Vereins ausgesprochen – genauso wie für die Wiederwahl seines Obersts Stephan Rauert. Dieser sei ein wichtiger Antreiber im Verein. Rauert hatte sich zuvor leidenschaftlich bei den 100 anwesenden und wahlberechtigten Mitgliedern beworben. Er erinnerte sich daran, dass er 2011 als jüngstes Mitglied in den Vorstand gekommen sei, inzwischen sei er das drittälteste – auch wegen der insgesamt jungen Vereinsführung. Er bat um das Vertrauen der Mitglieder. Zuvor hatte Rauert, bekannt für seine scharfen Worte, noch seine inzwischen traditionelle Manöverkritik für das vergangene Jahr gehalten. Er rief die Kompanien auf, bei der Mitgliederwerbung nicht nachzulassen. Er wurde einstimmig wiedergewählt. Rauert und Spille erinnerten auch an Ulrich Anten, den verstorbenen Kaiser des Bürgerschützenvereins. Anten sei mehr als 35 Jahre Fahnenträger des Vereins, engagiertes Mitglied und großes Vorbild gewesen. Der König des Schützenjahres 1988/1989 schoss sich 2019 zum Kaiser. Er verstarb Anfang Februar.Führung wieder komplett
Traditionelle Kritik
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