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Treffen zum Verkehrschaos in Neuenkirchens Ortskern ein Erfolg

Vertreter des Landkreises und der Gemeinde sind der Forderung der Bürgerinitiative gefolgt. Sie haben sich vor Ort ein Bild von der Situation gemacht – und mit den Neuenkirchenern Lösungen erarbeitet.

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Könnte bald ein Ende finden: Noch fahren Lkw durch Neuenkirchens Ortskern, obwohl die Straße zu eng ist. Bei einem Treffen wurde jetzt an Lösungen gearbeitet. Foto: E. Wenzel

Könnte bald ein Ende finden: Noch fahren Lkw durch Neuenkirchens Ortskern, obwohl die Straße zu eng ist. Bei einem Treffen wurde jetzt an Lösungen gearbeitet. Foto: E. Wenzel

Nach langem Warten war es so weit: Die Bürgerinitiative 49434 Neuenkirchen-Vörden hat sich vor Ort mit den Vertretern des Landkreises, der Gemeinde, der Verkehrskommission und des zuständigen Planungsbüros getroffen. Das Fazit der Bürgerinitiative (BI): "Wir sind positiv gestimmt. Es sind gute Ideen zusammengekommen", erzählt Sascha Kramer von der BI. Die Vertreter – unter ihnen auch Tobias Gerdesmeyer – hätten ihnen vermittelt, dass sie hinter dem Anliegen stehen.

Konkret geht er auf drei kurzfristig umsetzbare Maßnahmen ein. Weiträumig verteilte Verkehrsschilder sollen darauf hinweisen, dass sich an der Küsterstraße/Große Straße eine Engstelle befindet. Ein Problem ist laut Kramer nämlich, dass die Lkw-Fahrer meist nach Pkw-Navis fahren – diese planen Routen anders als die spezialisierten Lkw-Navis. So werden die Lastwagen auch nicht über die für sie angedachten Umleitungen geführt, sondern durch den Neuenkirchener Ortskern. Eine Engstellen-Warnung soll die Kurve im Ortskern unattraktiver machen.

Zusätzlich sollen Fahrrad-Piktogramme auf der Straße Radfahrer ermutigen, auf der Straße zu fahren. So soll der Verkehr entschleunigt werden. In Dinklage seien solche Piktogramme nach anfänglicher Skepsis der Bürger mittlerweile akzeptiert, erklärt Sascha Kramer. Er ermutigt insbesondere erwachsene Radfahrer auch jetzt schon auf der Straße zu fahren. So seien die Lkw-Fahrer gezwungen, langsam zu fahren.

Gesamter Ortskern soll 30er-Zone werden

Zudem soll der ganze Ortskern als 30er-Zone ausgewiesen werden. Bislang gilt in einigen Straßenabschnitten bereits ein Tempolimit von 30 Kilometern pro Stunde, eine einheitliche Regelung solle die Entschleunigung aber effektiver machen. Bei diesem Vorschlag habe es bei dem Treffen laut Kramer Kritik von der Verkehrskommission gegeben. Sie sei der Meinung, dass der Straßenverkehr durch die Piktogramme schon verlangsamt werde.

Neben den anderen Maßnahmen wurde auch eine Ampel vorgeschlagen. Dadurch würde sich der Verkehr aber zu weit stauen, teilt Kramer mit. Das sei im Voraus berechnet worden. Die Idee wurde verworfen. Auch die Idee, den Verkehr über die Straße an der Bleiche oder die Bahnhofsstraße umzuleiten, fand keinen Zuspruch. Die Straßen seien der Belastung durch Lkw nicht angepasst – die Straße An der Bleiche sei laut Kramer sogar enger als die Küsterstraße. Aus der Politik kam zusätzlich der Vorschlag, die Straße An der Bleiche als Einbahnstraße auszuweisen. Sie könnte dementsprechend nur in Richtung Apotheke befahren werden.

Gemeinde und Kreis können Maßnahmen kurzfristig umsetzen

Diese Maßnahmen werden nun von der Gemeinde und dem Kreis beraten. Laut Kramer hätten die Vertreter erklärt, dass die Pläne theoretisch in wenigen Monaten umgesetzt werden könnten. "Sie haben uns Hoffnung gemacht", meint er.

Im Vorlauf zu dem Treffen wurde die Verkehrsbelastung geprüft. Mit den Ergebnissen seien die Vertreter der BI nicht ganz einverstanden, berichtet Sascha Kramer. Die beauftragte Firma hätte etwa zwölf Lkw pro Stunde notiert. Die Neuenkirchener selbst haben aber eine viel größere Verkehrsbelastung wahrgenommen, erklärt Kramer. Grund dafür könnte sein, dass die Auszählung zu Beginn des Jahres zu einer Zeit stattfand, die laut Kramer ungewöhnlich ruhig war. Dennoch bestätigte die Prüfung die Kritik der BI: Die Kurve im Ortskern ist viel zu eng für die Lkw.

Langfristig soll eine Umgehungsstrecke entstehen. Hierfür wurde der Erlenweg vorgeschlagen. Die Straße werde ohnehin ausgebaut, da dort eine Siedlung entstehen soll, erklärt Kramer. Die Kurve im Ortskern könnte dann laut des Neuenkircheners zu einer Gemeindestraße umgestuft werden und im Hinblick auf Lkw nur noch für Zulieferverkehr befahrbar sein.

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