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Totalunternehmer soll Vördens neues Feuerwehrgerätehaus bauen

Aller Voraussicht wird ein Unternehmen den Auftrag bekommen, das neue Gebäude zu planen und es zu errichten. Die Gemeinde könnte so einige 100.000 Euro einsparen.

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Gut gerüstet: Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Neuenkirchen präsentierten im Rahmen der Klimaausschusssitzung auf dem Parkplatz beim Rathaus das neue TLF 4000 (links) und das bereits vor 2 Jahren angeschaffte HLF. Foto: Schmutte

Gut gerüstet: Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Neuenkirchen präsentierten im Rahmen der Klimaausschusssitzung auf dem Parkplatz beim Rathaus das neue TLF 4000 (links) und das bereits vor 2 Jahren angeschaffte HLF. Foto: Schmutte

Wenn sich der Rat dem Vorschlag des Umweltausschusses anschließt, dann wird die Gemeinde Neuenkirchen-Vörden Neuland betreten und den Auftrag für das neue Feuerwehrgerätehaus in Vörden an der Lindenstraße an einen Totalunternehmer vergeben. Dafür haben sich die Ausschussmitglieder bei ihrer Sitzung am Dienstag im Rathaus unter dem Vorsitz Rainer Duffes von der CDU einstimmig ausgesprochen.

Niko Timphaus, Leiter des Amtes für Bürgerservice und Zentrale Verwaltung, teilte mit, nach einer Berechnung des Büros VBD mit Sitz in Berlin, einer Beratungsgesellschaft für Behörden, werden sich die Kosten für den Neubau auf rund 6,045 Millionen Euro belaufen. In diese Schätzung sei die Mitte der ins Auge gefassten Bauzeit eingeflossen. Würden die Arbeiten jetzt beginnen, würden sich die Kosten auf rund 5,3 Millionen Euro belaufen.

Wirtschaftlichkeitsvorteil liegt bei rund 420.000 Euro

Thomas Schubert vom VBD hat zudem ermittelt: Wenn die Gemeinde das Gebäude von einem Totalunternehmer errichten lässt, errechnet  sich ein Wirtschaftlichkeitsvorteil von rund 420.000 Euro gegenüber einem Bau durch die Gemeinde.

Die zu erwartenden Vorteile ergeben sich nach Angaben des VDB wegen der ganzheitlichen Ausschreibung, bei der die Anbieter die Planung unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten, natürlich unter Beachtung der Standards und weiterer Vorgaben optimieren können. Das werde die Investitionskosten senken und die Bauzeiten verkürzen, teilte der VDB mit.

Landkreis muss Auftrag für Totalunternehmen zustimmen

Aber: Nach einem eigenen Hinweis müsse der Landkreis Vechta dem Bau des Feuerwehrgerätehauses durch einen Totalunternehmer zustimmen. Denn, so Niko Timphaus weiter: Es handele sich um ein "kreditähnliches Rechtsgeschäft", das die Kommunalaufsicht des Landkreises genehmigen müsse.

Bürgermeister Ansgar Brockmann erklärte, um die jährlichen Belastungen der Gemeinde auch bei einem Totalunternehmer-Modell zu senken, sollte der Finanzierungszeitraum über 30 Jahre gestreckt werden.

Kredit wird wahrscheinlich im Finanzhaushalt ausgewiesen

Auf den Hinweis des IGNV-Ratsvertreters Josef Schönfeld, dass es der Gemeinde auf Jahre hin schwerfallen könnte, ihren Ergebnishaushalt auszugleichen, wenn diese Summe über diesen Etat laufe, entgegnete der Bürgermeister, er gehe davon aus, dass die Summe im Finanzhaushalt ausgewiesen wird. Das sei aber noch mit dem Kreis abzuklären.

Auf jeden Fall – egal ob sie selber die Bauherrin ist oder ein Totalunternehmer – werde die Gemeinde das Projekt europaweit ausschreiben müssen. Entweder müsse sie auf diesem Weg einen Planer suchen oder aber den Unternehmer. In beiden Fällen seien die Vergabevorschriften zu beachten, sagte der Bürgermeister.

Nach der Fertigstellung wird Gemeinde Eigentümerin

Auch wenn ein Totalunternehmer das Gerätehaus errichtet, wird es nach der Fertigstellung in das Eigentum der Gemeinde übergehen. Sie übernehme dann auch die vom Totalunternehmer auf den Weg gebrachte Finanzierung.

Sollte ein Totalunternehmer den Auftrag erhalten, sei nicht ausgeschlossen, dass der nicht die vom Büro IBR erarbeitete Planung für das neue Gebäude übernimmt, sondern eigene Entwürfe erstellt, über die der Rat dann befinden müsste, sagte der Bürgermeister. Er geht im Übrigen davon aus, dass die Gemeindeverwaltung das Vergabeverfahren sehr bald nach dem Ratsbeschluss am 1. März, ob die Gemeinde selbst baut oder einen Totalunternehmer sucht, auf den Weg bringen. Bis zum Abschluss des Verfahrens könnten 12 bis 15 Monate ins Land ziehen, die Bauzeit dürfte weitere zirka 18 Monate betragen.

Neue Feuerwehrfahrzeuge beeindrucken die Politiker

Sehr beeindruckt zeigten sich die Ausschussmitglieder von den beiden neuen Fahrzeugen der Freiwilligen Feuerwehr Neuenkirchen, die Mitglieder der Wehr ihnen auf dem Parkplatz beim Rathaus präsentierten. Ein großes Lob gab es dabei für Torsten Adam, der sowohl das in diesem Jahr gelieferte Tanklöschfahrzeug (TLF) 4000 als auch das bereits vor 2 Jahren ausgelieferte Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF) geplant hatte.

Beide Fahrzeuge seien genau auf die Bedürfnisse der Feuerwehr zugeschnitten und dank der umsichtigen Planung deutlich günstiger geworden als vergleichbare Feuerwehrfahrzeuge. Nach Worten des Neuenkirchener Ortsbrandmeisters Markus Sagner ist das HLF in erster Linie bei notwendigen technischen Hilfeleistungen etwa nach Unfällen im Einsatz. Deswegen ist es unter anderem mit Wärmebildlkameras und Spreizern ausgestattet.

Das TLF verfügt unter anderem über einen 5000 Liter Wasser fassenden Tank, einen Tank für Löschmittel, B-Schläuche mit einer Gesamtlänge von 480 Metern, ein Waldbrandkit und Kettensägen.

  • Info: Bei einem Totalunternehmer (TU) werden alle Verantwortlichkeiten der Bauobjektplanung und der Bauausführung auf einen Bauunternehmer als Auftragnehmer konzentriert. Der TU übernimmt außer der Bauausführung auch Leistungen der Bauplanung einschließlich des Bauentwurfs und gegebenenfalls des Vorentwurfs.

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