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"Szenenwechsel": So ist die tägliche Arbeit in Kita und Co.

Diakonie und Caritas im Oldenburger Land planen für die Osterferien die 23. Auflage des "Szenenwechsels". Das  Praktikum soll Jugendlichen Einblicke in ganz unterschiedliche soziale Berufe geben.

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Freuen sich auf den Szenenwechsel 2023: (von links) Diakonievorstand Pfarrer Thomas Feld, Ex-Praktikantin Marleen Schmutte (Neuenkirchen-Vörden), Schirmherrin Meta Janssen-Kucz (Vizepräsidentin des niedersächsischen Landtags), Ex-Praktikantin Änne Schneppe (Oldenburg) und Caritasdirektor Dr. Gerhard Tepe. Foto: Kattinger

Freuen sich auf den Szenenwechsel 2023: (von links) Diakonievorstand Pfarrer Thomas Feld, Ex-Praktikantin Marleen Schmutte (Neuenkirchen-Vörden), Schirmherrin Meta Janssen-Kucz (Vizepräsidentin des niedersächsischen Landtags), Ex-Praktikantin Änne Schneppe (Oldenburg) und Caritasdirektor Dr. Gerhard Tepe. Foto: Kattinger

3 Jahre lang musste der Szenenwechsel pausieren, nun wird er wieder angeboten. Insgesamt 300 Plätze in 150 Einrichtungen stehen für das ökumenische Angebot in der ersten Woche der niedersächsischen Osterferien bereit. Vom 27. bis 31. März können Schülerinnen und Schüler ab 15 Jahren soziale Berufe und Einrichtungen selbst in der Praxis kennenlernen. Dafür wirbt der Landescaritas-Verband in einer Mitteilung und gibt zwei Beispiele: Wie nachhaltig ein Szenenwechsel beeindrucken kann, belegen die 19-jährige Marleen Schmutte und Änne Schneppe (20 Jahre).

Marleen Schmutte war im Rahmen des Szenenwechsels 2019 in der Suchtklinik Neuenkirchen. „Der Szenenwechsel bekommt von mir eine klare 1“, berichtet die 19-Jährige. Sie konnte demnach im Szenenwechsel in der Suchtklinik Neuenkirchen die Arbeitsfelder Arbeitstherapie und Physiotherapie kennenlernen. „Ich habe das Plakat gesehen und wollte damals schon ein Praktikum machen. Dann hat das gut gepasst. Ich wollte etwas mit Medizin machen – etwas mit Menschen. Der Szenenwechsel war für mich eine Bestätigung dessen, was ich ohnehin schon vorhatte.“ Marleen Schmutte möchte jetzt Pharmazie studieren.

Änne Schneppe hat ihren Szenenwechsel 2018 im Katholischen Kindergarten Bonifatius Oldenburg in der Krippe erlebt. „Am besten gefallen hat mir, wie herzlich ich aufgenommen wurde, obwohl ich nur so kurz da war. Die Kinder haben sich riesig gefreut. Sehr gut gefallen hat mir auch, dass die Mitarbeitenden erklärt haben, was sie machen und warum.“ Auch für Änne Schneppe war der Szenenwechsel eine Bestätigung. Denn schon seit der 8. Klasse war für sie klar, dass sie später im sozialen Bereich arbeiten möchte. Inzwischen macht Änne Schneppe ein Freiwilliges Soziales Jahr in der Kita Philosophenweg ebenfalls in Oldenburg.

Für Jugendliche gibt es im Rahmen der Aktion verschiedene Angebote

Kindertagesstätten und Suchtkliniken sind nur zwei von zahlreichen möglichen Einsatzorten. Erfahrungen sammeln können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer demnach auch in Kliniken, im Tagesaufenthalt für Wohnungslose, in Pflegeheimen, oder in Nachbarschaftsbüros. Einsatzgebiete für Jugendliche bieten Diakonie und Caritas viele. Nach der Anmeldung zum Szenenwechsel besprechen die Mitarbeitenden mit den Jugendlichen, welcher Einsatzort zu ihren Wünschen passt.

Über die Erfahrungen im Szenenwechsel können sich die Jugendlichen dann bei einer Abschlussveranstaltung am 1. April austauschen und bekommen ihre Zertifikate.

„Gerade diese Nach- und Vorbereitung finde ich sehr wichtig“, betonte Meta Janssen-Kucz, Vizepräsidentin des niedersächsischen Landtages. Sie vertrat Landtagspräsidentin Hannah Naber, die in diesem Jahr die Schirmherrin des Szenenwechsels ist. „Wir müssen diese Begegnungsmöglichkeiten fördern“, betonte Janssen-Kucz, darin seien sie und Hannah Naber sich einig, „Der Szenenwechsel schafft nicht nur eine hohe Sensibilität für die soziale Arbeit, er fördert auch die Sozialkompetenz“, sage Janssen-Kucz. Besonders freute sie sich, dass das Praktikum von Caritas und Diakonie gemeinsam angeboten wird.

„Uns ist es wichtig, jungen Menschen Räume zu eröffnen, in denen sie sich ausprobieren können“,Landesjugend-Pfarrerin Anne Schrader

Den ökumenischen Gedanken betonten auch Marina Bahlmann vom Bund deutscher katholischer Jugend (BDKJ) und Landesjugend-Pfarrerin Anne Schrader für die Evangelische Jugend Oldenburg. „Uns ist es wichtig, jungen Menschen Räume zu eröffnen, in denen sie sich ausprobieren können“, sagte Schrader.

Und dies ist nun nach 3 Jahren Corona-Pause wieder möglich. „Wie kaum zu einer anderen Zeit, wurde die Bedeutung der sozialen Berufe in der Corona-Pandemie deutlich“, betonen Gesche Poppe (Diakonie) und Sigrid Möller (Caritas). Viele Praktika seien in dieser Zeit nicht möglich gewesen.

Thomas Feld (Diakonie-Vorstand) und Dr. Gerhard Tepe (Direktor Landes-Caritasverband für Oldenburg) freuten sich, dass bereits über 2000 Jugendliche über den Szenenwechsel einen Einblick in die soziale Arbeit erhalten haben. Der Szenenwechsel 2023 ist bereits die 23. Auflage des Kurzpraktikums.

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