Wer gemütlich mit dem Fahrrad eine Tour von Molbergen nach Garrel machen, die Natur erleben möchte und dafür die Strecke zwischen dem Golfplatz und dem Hotel Heidegrund wählt, muss eines zwingend im Gepäck haben: einen Fahrradhelm und im besten Fall auch noch Knieschützer. Denn der Petersfelder Weg gleicht eher einer Stolperpiste. Er ist in einem derart desolaten Zustand, dass die Sturzgefahr vor Ort um ein Vielfaches erhöht ist.
Ein Schlagloch folgt auf das nächste, eines ist tiefer als das andere. Zudem kann man auf dem unebenen Schotterbelag schnell mal mit dem Vorderrad wegrutschen. Die Beschaffenheit der Straße ist auch der Gemeinde Molbergen, auf dessen Grund sich der Weg befindet, bekannt. "Uns erreichen viele Anfragen von Bürgern und Bürgerinnen, die verärgert sind und verständlicherweise wissen wollen, ob der Fahrradweg endlich mal saniert wird", informiert Bürgermeister Witali Bastian. Er selber habe sich jüngst auch ein Bild gemacht und sei die 2,2 Kilometer lange Strecke mit dem Rad abgefahren. "Was soll ich sagen, der Fahrradweg ist eine Katastrophe", gibt der Verwaltungschef offen zu.
Sanierung würde etwa 900.000 Euro kosten
Eine umfangreiche Sanierung stehe für nächstes Jahr auf dem Plan. "Der Radweg muss eigentlich komplett erneuert werden, alles andere reicht nicht aus", sagt Bastian. Geplant sei dann ein Ausbau auf eine Breite von 4,30 Meter. "Wir haben im Vorfeld eine Kostenschätzung angefertigt und liegen etwa bei 900.000 Euro", berichtet Bauamtsmitarbeiter Andreas Pöker.
Um den Haushalt der Gemeinde Molbergen mit dieser Summe nicht allzu sehr zu belasten, "immerhin stecken wir gerade sehr viel Geld in unsere Schulen und Kitas", will die Verwaltung nun versuchen, Fördergelder zu generieren. Dafür müssen entsprechende Anträge ausgearbeitet, eingereicht und auf einen möglichst positiven Zuwendungsbescheid gewartet werden. All das kostet Zeit. "Allein können wir die Kosten als Gemeinde nicht tragen, wir haben keinen finanziellen Spielraum, wir können aktuell nur unseren Pflichtaufgaben nachkommen", macht der Bürgermeister deutlich.
Erst einmal wird "geflickt"
Nichtsdestotrotz müsse man bedenken, dass Molbergen ein touristisches Gebiet sei, der Fahrradweg werde auch von vielen Urlaubern genutzt, "wir müssen einfach gewährleisten, dass dort alle sicher fahren können, vor allem die Kinder, die manchmal noch unsicher auf dem Rad unterwegs sind".
Deswegen werde die Gemeinde jetzt erst einmal wieder "Feuerwehr spielen", wie es der Verwaltungschef nennt. Bedeutet: Zunächst wird der Petersfelder Weg "geflickt", um ihn wieder befahrbar und somit sicherer zu machen. Um die Schadstellen auszubessern, könne man den Fahrradweg einer leichten kosmetischen Behandlung unterziehen und die fehlerhaften Stellen mit einem Kaltasphalt überziehen, schlägt Bastian vor, sagt aber im gleichen Atemzug: "Wir werden es nicht bei der Flicklösung belassen, wir setzen auf eine Komplettsanierung."