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Steine auf den Gleisen bei Essen: Hoher Schaden an Nordwestbahn

Die Bundespolizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Es ist nicht der erste Vorfall dieser Art im Monat Mai.

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Symbolfoto: dpa/Jaspersen

Symbolfoto: dpa/Jaspersen

Für 90 Reisende war am Montagabend in Essen (Oldenburg) die Zugfahrt vorerst zu Ende: Ein Zug der Nordwestbahn war mit großen Steinen, die Unbekannte zuvor auf die Gleise vorm Bahnhof gelegt hatten, kollidiert. Das berichtet die Polizei am Dienstag.

Demnach ereignete sich der Vorfall gegen 19.15 Uhr. Der Zugfahrer hatte beim Einfahren in den Essener Bahnhof (Richtung Osnabrück) Lärm wahrgenommen und beobachtet, wie Betonteile durch die Gegend flogen. Also bremste er.

Die Bundespolizei sammelte die Reste der auf die Schienen gelegten Steine ein. Durch den Zusammenprall wurde der Zug beschädigt, Eine Weiterfahrt: ausgeschlossen. Von den 90 Reisenden wurde niemand verletzt.

Laut Nordwestbahn wurde an zwei Fahrzeugen ein geringer Schaden festgestellt. Sie würden schon wieder eingesetzt, heißt es auf Nachfrage. Das 3. Fahrzeug, das im Zugverband das erste Fahrzeug war, habe mehrere größere Schäden. Betroffen seien Luftleitungen, Kabel, Räder und der Motor. Die Instandsetzung werde sich noch einige Tage hinziehen.  "Diesel oder Öl ist nicht ausgelaufen", erklärt Pressesprecher Steffen Högemann. Zur Schadensumme konnte er keine Angaben machen.

Um die in Essen gestrandeten Passagiere an ihre Ziele zu bringen, musste die Nordwestbahn keine Busse einsetzen. Da der Unfallzug am Bahnsteig im Bahnhof stand hätten andere Züge vorbeifahren können. Dies habe nur geringe Verspätungen zur Folge gehabt, so Högemann. "Die Fahrgäste mussten im Zug ca. 60 Minuten auf den nächsten Zug warten und konnten am Bahnsteig umsteigen." 

  • Info: Die Bundespolizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Hinweise nehmen die Beamten unter Telefon 0441/2183800 entgegen.

Bereits Anfang des Monats Mai hatte es einen ähnlichen Vorfall in Lohne gegeben. Dort kollidierte die Nordwestbahn ebenfalls mit Steinen, die auf die Schienen gelegt wurden. Die Ermittlungen dauern an.


Die Bundespolizei weist in diesem Zusammenhang nochmals auf Gefahren an Bahngleisen hin:

  • Wer die Gleise betritt oder Gegenstände auf die Schienen legt, dem drohen nicht nur strafrechtliche, sondern auch zivilrechtliche Konsequenzen, die noch bis zu 30 Jahre nach der Tat geltend gemacht werden können.
  • Die auf die Gleise gelegten Gegenstände können durch den Zusammenprall mit einem Zug zu "regelrechten Geschossen" werden.
  • Herannahende Züge seien sehr leise und nur sehr spät wahrzunehmen.
  • Der Bremsweg eines Zuges ist länger als der eines Autos.

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