Rund 200 der 4455 Teilnehmer der Stadtradeln-Aktion im Landkreis Vechta nahmen am Samstag an der Abschlussveranstaltung teil. Landrat Tobias Gerdesmeyer will Pendlerradwege schneller etablieren.
Gemeinsamer Imbiss vor dem Lohneum. Hier trafen sich die Stadtradler am Samstag. Foto: M. Niehues
Die Zahlen klingen äußerst beeindruckend: 4455 aktive Radler der diesjährigen Stadtradeln-Aktion im Landkreis Vechta haben mit 416 Teams insgesamt stolze 787.606 Kilometer erstrampelt. Das verkündete am Samstagnachmittag Jochen Steinkamp als Sprecher des Landkreises den rund 200 Teilnehmern der Abschlussveranstaltung vor dem Lohneum in Lohne.
Verschiedenste Gruppen, zum Teil organisiert von den Heimatvereinen, waren mit einer Sternfahrt aus allen Richtungen des Landkreises zusammengekommen, um die Stadradeln-Aktion, die von Anfang Mai bis zum vergangenen Samstag dauerte, gemeinsam zu beenden. Mehrere Bürgermeister hatten dabei die Radler ihrer Kommune auf der Tour begleitet.
Landrat Tobias Gerdesmeyer, zugleich auch Vizepräsident des Verbundes Oldenburger Münsterland, lobte das Engagement der Stadtradler aus den 23 Städten und Gemeinden für die geleisteten Kilometer. Radfahren verbinde, mache das Oldenburger Münsterland als eine Region erlebbar. Deshalb begrüße er es, dass die Städte und Gemeinden hier zusammenarbeiten. Das Kirchturmdenken von einst sei überholt.
Gerdesmeyer sprach sich dafür aus, dass Pendlerradwege noch schneller etabliert werden müssen, damit das Rad tatsächlich eine Alternative zum Auto werden kann. Dies bezeichnete er als eine dringende Zukunftsaufgabe. Hier müsse mehr getan werden, als dies in der Vergangenheit geschehen sei, betonte er.
Diskutieren übers Radeln im Landkreis: Jochen Steinkamp (von links), Tobias Gerdesmeyer, Gerd Kühling und Ansgar Brockmann. Foto: M. Niehues
In einer Podiumsdiskussion, moderiert von Jochen Steinkamp, gingen Gerdesmeyer, Gert Kühling als Stellvertreter der Lohner Bürgermeisterin und Ansgar Brockmann, Bürgermeister von Neuenkirchen-Vörden, als Vertreter des Städte- und Gemeindebundes, auf verschiedene Punkte des Radfahrens ein. Kühling lobte die Aktion Stadtradeln als Ansporn für die eigene Leistung. Er sei ständig mit dem Rad zur Arbeit gefahren. Über die App sei dann ein regelrechter Wettbewerb unter den Teilnehmern entstanden. Er erwähnte zudem aktuelle Projekte der Stadt, um Radwege zu begradigen und an verschiedenen Stellen auszubauen.
Auch Neuenkirchen-Vörden, so berichtete Brockmann, arbeite daran, den Radfahrverkehr noch attraktiver zu gestalten. Er selbst habe sich jüngst auch ein E-Bike zugelegt. Brockmann lobte die Qualität des Radwegenetzes im Oldenburger Münsterland. "Das Knotensystem ist verdammt gut gemacht", sagte er.
Alle drei Diskussionsteilnehmer unterhielten auch das Publikum, in dem sie Einblicke in ihren bevorzugten Radtouren gaben. Das Radeln, so der Landrat, biete auch die ideale Gelegenheit, die eigene Heimat besser kennenzulernen. Und das Stadtradeln bezeichnete er als "tolle Aktion, die hoffentlich im nächsten Jahr wiederholt wird".
Die Stadtkapelle Lohne unterhielt die Teilnehmer der Stadtradeln-Abschlussaktion. Foto: M. Niehues
Vertreter des Verbundes Oldenburger Münsterland, die bei der Abschlussveranstaltung ebenso mit einem Stand vertreten waren wie die Kreisverkehrswacht, verwiesen auch auf den touristischen Wert des Radfahrens. Sie stellten neue Themen-Touren vor und wiesen auf das Radwegeleitsystemen hin. Das neue Kartenmaterial kann demnach über die Webseite des Verbundes bestellt oder auch digital heruntergeladen werden.
Für musikalische Unterhaltung sorgte während der Veranstaltung die Stadtkapelle Lohne. Teilnehmende Kinder konnten sich an Spielgeräten erfreuen. Die Malteser hatten Erbsensuppe gekocht. Auch ein Imbiss für Bratwurst-Fans stieß auf großes Interesse bei den Teilnehmern.