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Spenden für Ukraine lassen nach: Was passiert mit dem Infoportal "om-hilft.org"?

Ein Jahr Krieg gegen die Ukraine: Die Ankunft von geflüchteten Ukrainern löste im OM eine Welle der Solidarität aus. Viel wurde gespendet. Doch die Bedürfnisse haben sich geändert.

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Das Portal OM-hilft.org war ursprünglich für Hilfsaktionen für die Ukraine gedacht. Nun soll es allen Bürgerinnen und Bürgern in Not helfen. Foto: Chowanietz

Das Portal OM-hilft.org war ursprünglich für Hilfsaktionen für die Ukraine gedacht. Nun soll es allen Bürgerinnen und Bürgern in Not helfen. Foto: Chowanietz

Ein Jahr ist es her, dass der russische Präsident Wladimir Putin in die Ukraine eingefallen ist. Seine Entscheidung, am 24. Februar 2022, die Ukraine anzugreifen, hat das Leben von Millionen Menschen verändert. Viele mussten ihre Heimat verlassen. Einige von ihnen fanden den Weg ins Oldenburger Münsterland. 

Die Ankunft der geflüchteten Ukrainer löste im OM eine Welle der Solidarität und Hilfsbereitschaft aus. Spendenaktionen, Organisationen und ehrenamtliche Helfer haben dazu beigetragen, dass die Geflüchteten in der Region Fuß fassen konnten. 

Notlösung: Anfangs kamen die Flüchtlinge in Unterkünften wie diesen in Lastrup unter. Foto: G. MeyerNotlösung: Anfangs kamen die Flüchtlinge in Unterkünften wie diesen in Lastrup unter. Foto: G. Meyer

Mittlerweile ist ein Jahr vergangen. Viele Ukrainerinnen und Ukrainer, die dachten, sie könnte nach wenigen Monaten in ihre Heimat zurückkehren, wurden bitter enttäuscht. "Viele Geflüchtete haben ihre Kinder gar nicht in der Schule anmelden wollen, weil sie hofften, sie kehren bald zurück. Doch nach einigen Monaten haben viele gemerkt, dass es auf absehbare Zeit keine Rückkehr geben wird", berichtet Amira Hasso. Sie ist Referentin für Migration und Integration beim Landes-Caritasverband in Vechta. 

Da die Hilfsangebote damals so unterschiedlich und zahlreich waren, wurde die Internetseite om-hilft.org gegründet. Die Seite ist ein Marktplatz, auf dem tagesaktuell Hilfe für Flüchtlinge organisiert wird, die in den Landkreisen Vechta und Cloppenburg untergekommen sind. Es handelt sich dabei um Geld-, Zeit- und Sachspenden.

Doch mit der Zeit ist der Krieg für die Menschen zum Alltag geworden. Spenden und Aktionen lassen nach. "Die Angebote auf der Homepage sind veraltet. Wir haben bereits viel aussortiert", erzählt Hasso. Doch der Krieg in der Ukraine tobt weiter und die Menschen vor Ort, aber auch im Oldenburger Münsterland, benötigen weiterhin Hilfe. Nur haben sich die Spendenbedürfnisse verändert. "Wir brauchen im Moment vor allen Dingen Ehrenamtliche, die die Geflüchteten bei der Bewältigung ihres Alltags unterstützen oder ihnen bei der Sozialen-Teilhabe helfen", sagt die Referentin. 

Dolmetscher, Begleitpersonen und Deutschkurse sind gefragt

Auch Geldspenden seien jederzeit eine große Hilfe, betont Hasso. Denn damit könne man flexibel und individuell auf die Bedürfnisse der Ukrainerinnen und Ukrainer eingehen. Im Moment würden die Spendengelder vor Ort insbesondere für Dolmetscher, Begleitpersonen und Deutschkurse verwendet werden. Auch die Beratung und Hilfestellungen bei Antragsstellungen seien besonders gefragt, erklärt Hasso.

Doch was wird nun aus der Internetseite om-hilft.org? "Das Portal wird neu belebt und anders aufgebaut", berichtet Cornelia Emken, die ebenfalls beim Landes-Caritasverband tätig ist. Die Seite soll weiterhin Hilfsangebote mit Ansprechpartnern und Telefonnummern auflisten. Aber: "Das neue Portal richtet sich an alle Bürgerinnen und Bürger vor Ort, die sich in einer Notlage befinden, und soll gleichzeitig auch eine Orientierung für Menschen sein, die sich engagieren möchten", erzählt Emken. Wie das genau aussehen soll, wollen die Partnerinnen und Partner des Portals im März besprechen. 

"Wir freuen uns, dass wir das Portal als Chance nutzen können, allen Bürgerinnen und Bürgern Hilfe anzubieten oder sich eben zu engagieren", sagt Emken abschließend. 

  • Info: Spenden für ukrainische Geflüchtete können an das Konto: DE82 4006 0265 0004 0635 00 mit dem Stichwort „Ukrainehilfe“ gesendet werden.

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