Sommerfest in Benstrup: Spagat zwischen Vorsicht und Feiern gelingt
Es war die erste große Veranstaltung in Löningen seit dem Ausbruch der Pandemie. Auf die Einhaltung der Coronaregeln achteten die Schützen penibel.
Ella Wenzel | 28.07.2021
Es war die erste große Veranstaltung in Löningen seit dem Ausbruch der Pandemie. Auf die Einhaltung der Coronaregeln achteten die Schützen penibel.
Ella Wenzel | 28.07.2021
Gute Stimmung (von links): Präsident Alfred Kessen, Sommerkönig Hartmut Schwarte und seine Frau Heike Schwarte schunkeln zu den Klängen des Musikvereins Foto: Schützenverein
Sommer, Sonne, Schützenfest – oder auch nicht. Ein klassisches Schützenfest wollte der Schützenverein Benstrup-Steinrieden-Hammel in diesem Jahr nicht ausrichten. Gefeiert wurde am Wochenende dennoch. Trotz der strengen Coronabestimmungen herrschte allseits gute Stimmung. Mit rund 800 Gästen war das Sommerfest seit vielen Monaten die erste Großveranstaltung im Löninger Stadtgebiet. Um am Eingang durchgelassen zu werden, musste jeder Besucher einen gültigen Coronatest vorlegen. Getestet wurde auch direkt vor Ort. „Wir haben enormes Glück, dass die Inzidenz derzeit so gering ist“, sagte Schützenpräsident Alfred Kessen. Auf die Einhaltung der geltenden Regeln legte er besonderen Wert. Ganz wichtig aus Kessens Sicht: Impfungen. „Ohne sie wäre unser Fest nicht möglich gewesen“, betonte der Präsident. Die Schützen hätten auch aus dem vergangenen Jahr gelernt. Weil sich die Mitglieder damals am Schützenfestmontag privat zum Feiern getroffen hatten, wurde das Sommerfest diesmal gleich auf einen Montag gelegt. Die Besucher hätten sich gut an die Regeln gehalten, bestätigte die amtierende Schützenkönigin Mareike Lüllmann. „Alle haben sich ein eigenes Gläschen um den Hals gehängt.“ Lüllmann lobte auch die gute Planung. Ihr Fazit: „Es ist einfach schön, wieder mit allen feiern zu können.“ Nach der langen Zwangspause hatten die Benstruper im Frühjahr wieder Hoffnung geschöpft. "Wir waren überzeugt, dass wir im Sommer etwas veranstalten können", sagte Kessen. Versucht hatten es die Schützen bereits im vergangenen Jahr. Trotz der Sehnsucht nach Normalität verzichteten die Benstruper aber bewusst auf ein reguläres Schützenfest. „Die umliegenden Vereine konnten auch keines feiern“, erklärte Kessen. „Da wollten wir solidarisch sein.“ Stattdessen hatten die Schützen unter anderem an eine Kinderbelustigung gedacht. Sogar ein kleiner Umzug war möglich. Für Schwung sorgte der örtliche Musikverein. Für die 65 Aktiven war es der erste offizielle Auftritt seit dem Schützenfest 2019, wie Leiter Uwe Niemann erklärt. „Das vergangene Jahr war schwer“, gab er zu. Lediglich Proben an der frischen Luft waren erlaubt. Trotz der langen Flaute seien die Musiker dem Verein jedoch treu geblieben. Geschossen wurde auch. Den Titel des Sommerkönigs holte sich Hartmut Schwarte. Bei den Kindern siegte Justus Timmer. Nicht fehlen durfte auch das seit 2 Jahren amtierende „Dauer“-Königspaar Jens und Mareike Lüllmann. Beide lobten den Zusammenhalt unter den Schützen. Das Durchhalten habe sich gelohnt, befand auch Alfred Kessen. Es sei an der Zeit, dass die Leute wieder lernten, zu feiern. „Ich halte das für wichtig“, so der Präsident. Volksfeste und Traditionen dürften nicht verloren gehen. Besonders in einer Dorfgemeinschaft führten diese zu einem stärkeren Zusammenhalt. „Genau das habe ich bei der Vorbereitung für das Sommerfest auch beobachtet. Beim Aufbau des Festplatzes kamen Alt und Jung zusammen, um etwas für die Gemeinschaft zu erschaffen. Das zeichnet ein Dorf aus.“ Nein zu sagen, sei einfach, fügte Kessen an. „Es braucht aber auch mal ein Ja.“ Sogar ein kleiner Umzug war möglich
"Die Leute müssen wieder lernen, zu feiern."Alfred Kessen, Schützenpräsident
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