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Sind Frühlingsgefühle ein Mythos?

Kolumne: Die Generation Z zeigt's Ihnen – Gute Laune, frische Blumen und ganz viel Sonnenschein. Warum macht uns der Frühling eigentlich so glücklich?

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Durch die letzten Wochen und Monate ist mein Vitamin-D-Mangel auf einen neuen Tiefpunkt gesunken. Die regnerischen, grauen und auch kalten Tage haben mir oft die Motivation genommen. Doch nun ist er endlich da, der heiß ersehnte Frühling! 

Warum ist es eigentlich so, dass unsere Laune im Frühling direkt besser wird? Liegt es an der Sonne, an den frischen Blumen und Farben? Oder ist das ganze Gebrabbel von "Frühlingsgefühlen" doch nur ein Mythos?

Während ich für die Mittagspause meine verstaubte Sonnenbrille aus dem Etui krame und mit einem Eis zurück in Richtung Redaktion schlendere, fällt mir besonders eines auf: Die Große Straße in Vechta platzt aus allen Nähten. Es grenzt schon fast an eine Reizüberflutung. Die Außenbereiche der Cafés sind brechend voll. Autos mit heruntergelassenen Fenstern und lauter Musik rollen durch die Innenstadt. Menschen rennen von A nach B. Die einen haben es eilig, die anderen lassen es etwas gemütlicher angehen. Verschiedene Geräuschkulissen prallen in dem Gewusel aufeinander. Was sich für manche Menschen vielleicht nach Stress anhört, ist für mich pure Freude. 

Endlich erwacht das Leben wieder auf den Straßen. Es wird gelacht, geplaudert und gewunken. Der Frühling scheint nicht nur meine Laune zu steigern. Auch alle anderen wirken entspannter, positiver und vielleicht auch ein klein wenig glücklicher. Aber woran liegt das? 

"Und da wir ja auch schon langsam auf den Mai zugehen und damit fast schon wieder im Juni sind: Lieber Sommer, ich wäre dann also bereit."Lisa Bernhardt

Ein entscheidender Anteil liegt an unserem Schlafhormon Melatonin. Weil die Tage wieder länger und sonnenreicher sind, wird die Produktion des Hormons unterdrückt. Ein anderer positiver Effekt: Das Glückshormon Serotonin wird durch das Sonnenlicht stimuliert. Dadurch fühlen wir uns wacher und aktiver. Während das Schlafhormon Melatonin unterdrückt wird, werden Dopamin und Adrenalin erhöht. Diese Stoffe sorgen für einen höheren Blutdruck und das berühmte Herzklopfen. 

Untersuchungen haben außerdem gezeigt: Wenn Sonnenstrahlen auf unsere Haut treffen, schüttet das Gehirn Endorphine aus. Dieses Hormon gilt als Schmerzstiller und wird auch bei positiven Erlebnissen ausgeschüttet. Der Frühling überschwemmt uns also regelrecht mit positiven Hormonen und Gefühlen. 

Frühlingsgefühle sind kein Mythos

Kleinigkeiten bringen einen nicht mehr so leicht aus dem Konzept. Die gute Laune siegt. Das habe ich vergangene Woche am eigenen Leib feststellen müssen. Durch eine falsche Bewegung reißt der Reißverschluss meiner Lieblingshose. An sich schon ärgerlich genug, wenn ich nicht obendrein auch noch gerade bei einem Video-Dreh gewesen wäre. Provisorisch müssen erstmal die Sicherheitsnadeln herhalten. Doch egal, es ist schließlich Frühling!

Es ist also kein Mythos: Die berühmt-berüchtigten Frühlingsgefühle gibt es wirklich. Und da wir ja auch schon langsam auf den Mai zugehen und damit fast schon wieder im Juni sind: Lieber Sommer, ich wäre dann also bereit.


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