Silvia Döller hört nach über 40 Jahren im Kindergarten St. Bernhard auf
Sie übergibt die Leitung an Rica Schlotmann, mit der sie in den letzten 4 Wochen zusammengearbeitet hat. Jetzt wurde Silvia Döller mit einem Wortgottesdienst und einer Feier verabschiedet.
Übergabe: Rica Schlotmann (links) übernimmt die Leitung der Kita St. Bernhard von Silvia Döller (rechts), die die Einrichtung seit 1985 geleitet hat. Foto: Heinzel
„Es ist eine ganz quirlige Truppe hier“, meinte Bernd Strickmann, der leitende Pfarrer der Cloppenburger Kirchengemeinde St. Andreas, mit Blick auf die zahlreichen Kindergartenkinder während des Wortgottesdienstes. Er erklärte, wenn man sich in der Kirche versammeln würde, dann zu besonderen Anlässen. Ein solcher sei die Verabschiedung von Silvia Döller, die seit 1985 den katholischen Kindergarten St. Bernhard in Emstekerfeld geleitet hat.
Hermann Schröer: Silvia Döller trug Verantwortung und hat als Vorbild gewirkt
Im Rahmen des Gottesdienstes legten die Kindergartenkinder eine Spur mit Fußabdrücken, auf denen Begriffe wie "aufmerksam", "lieb", "kreativ", "lustig", "geduldig" und "fröhlich" standen und die Arbeit von Silvia Döller auszeichneten. Anschließend traten Lea und Livia nach vorne und hielten ein Herz hoch, das weitere Kinder mit Aussagen, wofür sie Silvia Döller dankbar seien, vervollständigten. Zwei Beispiele: "Danke, dass Du uns getröstet hast" und "Danke, dass Du mit uns gespielt hast".
Auf den Gottesdienst folgte eine kleine Feier im Pfarrheim, direkt neben dem Kindergarten. Der Gottesdienst sei eine gute Einstimmung gewesen, meinte Hermann Schröer in seiner Rede. Er sprach für die Kirchengemeinde und ließ die Zeit von Silvia Döller in der Kita St. Bernhard Revue passieren. Sie habe 1981 in der 1960 gegründeten Einrichtung angefangen und 4 Jahre später deren Leitung übernommen. Eine lange Zeit, in der sie „Verantwortung getragen und als Vorbild gewirkt“ habe, so Schröer. Und führte aus, dass sich in dieser Zeit viel verändert habe. „Nicht nur die pädagogischen, personellen und fachlichen Anforderungen an die Leitung einer Kita haben sich grundlegend geändert, auch die Einrichtung ist heute eine andere.“
Lea (links) und Livia (rechts) haben zusammen mit weiteren Kindern den Gottesdienst mitgestaltet und Silvia Döller gedankt. Foto: Heinzel
Silvia Döller kann sich noch gut an ihre Anfänge in Emstekerfeld erinnern. Damals habe sie eine Gruppe mit zeitweise bis zu 29 Kindern alleine betreut. Inzwischen habe St. Bernhard 90 Kinder in vier Gruppen, davon zwei Regel-, eine Ganztags- und eine Krippengruppe. Letztere wurde 2013 eingerichtet. Neben der grundlegenden Sanierung der Einrichtung 2014 sei dies die letzte große inhaltliche Änderung des Kindergartens St. Bernhard gewesen, berichtete Hermann Schröer.
Dr. Franz Stuke, stellvertretender Bürgermeister Cloppenburgs, erklärte, er habe gar keine andere Leitung als Silvia Döller erlebt. „Prickeln mit Frau Döller“, so hätten Kinder über die Zeit im Kindergarten berichtet. Ortsvorsteher Heiner Kuper ging es wie seinem Vorredner, auch er habe Silvia Döller als Kindergartenleiterin erlebt und zeigte sich überzeugt: „Ein goldener Jahrgang tritt ab.“
„Wir hatten eine schöne Zeit. Du hast unseren Alltag bereichert.“Die Kolleginnen von Silvia Döller
Nach den Honoratioren überreichten Kolleginnen Silvia Döller ein persönliches Geschenk und meinten: „Wir hatten eine schöne Zeit. Du hast unseren Alltag bereichert.“ Des Weiteren würdigten sie: „Du hast deinen Beruf mit Hingabe gelebt.“ Dadurch habe Döller die Kita und die Kinder positiv geprägt.
„Ich bin überwältigt von dem Tag.“Silvia Döller, ehemalige Leiterin des Kindergartens St. Bernhard
Silvia Döller sagte zum Abschluss schlicht: „Ich bin überwältigt von dem Tag.“ Sie höre nun mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf. Sie zeigte sich froh darüber, in den letzten 4 Wochen mit ihrer Nachfolgerin Rica Schlotmann zusammengearbeitet zu haben. Es sei eine schöne und wichtige Zeit gewesen. Die neue Kindergartenleiterin habe sie als kompetent, freundlich und motivierend erlebt. Rica Schlotmann schätzte ebenfalls diesen fließenden und sanften Übergang. Er habe den „Druck herausgenommen“. In dieser Zeit habe Silvia Döller das offizielle und informelle Wissen an sie weitergeben können. Schlotmann war überzeugt, sie und ihre Vorgängerin würden „ziemlich gleich arbeiten“.