Vorführungen, Reden und Grußworte erschienen den Reiterinnen und Reitern endlos, aber sie hielten durch. "Zwei Stunden waren es wohl", erinnert sich Sandra Lübbe noch gut an den 28. März 1998, als die Böseler Reithalle offiziell eingeweiht wurde. Gemeinsam mit Janita van der Kamp-Knies und weiteren Mannschaftsmitgliedern stand sie an diesem Samstag samt der nagelneuen Standarte in Reih und Glied auf dem frisch verlegten Sandboden und bewegte sich nicht von der Stelle. Fotografisch festgehalten wurde die Gruppe dabei auch und das Motiv hängt immer noch in der vereinseigenen Kneipe.
Zum silbernen Jubiläum blicken die heutige Vorsitzende Sandra Lübbe (46) und die Reitlehrerin Janita van der Kamp-Knies (54) auf die Entwicklung des vor 35 Jahren gegründeten Reit- und Fahrvereins und den Hallenbau vor 25 Jahren zurück.
Verein wurde durch zahlreiche Firmen unterstützt
In der Halle des Unternehmers, Reiters und Züchters Magnus Beeken konnten die Voltigierer trainieren, als es noch keine eigenen vier Wände gab. Auf dem Gelände "Am Hook" hatte die Gemeinde dem Verein bereits eine Fläche verkauft, auf der er zunächst Außenplätze herrichtete. In den Folgejahren wurden dann durch den immer größerer werdenden Bedarf und Zuspruch die Pläne für ein eigenes Gebäude konkret. "Die Unterstützung war riesig", berichten die beiden Frauen über zahlreiche Firmen, die die Eigenleistungen unterstützten und unentgeltlich Hand anlegten.
Neben dem 20 mal 40 Meter großen Innenraum, Kneipe, Aufenthaltsräumen und Sanitäranlagen gliederten sich 26 Boxen an. Schulpferde gab es allerdings noch nicht. Züchter stellten zum Auftakt einige ihrer Stuten zur Verfügung, "die wir dann Waltraud, Gisela oder Änne nach den Namen der Ehefrauen nannten, weil wir nicht wussten, wie die Pferde hießen", verrät Sandra Lübbe und lacht.
Ihre Mutter Christa Götting war damals als Gründungs- und Vorstandsmitglied sowie als "Seele des Vereins" eng mit der Erfolgsgeschichte verbunden, ihr Onkel Heinz Götting, der zehnspännig mit seinen Ponys unterwegs war, überließ den Verantwortlichen ebenfalls einige seiner Rappen, "damit wir trainieren konnten", sagt die Vorsitzende. "Und dieser Zusammenhalt und das Zusammenstehen zeichnet den Verein bis heute aus", ergänzt die Reitlehrerin, die seit 2000 hauptamtlich "Am Hook" aktiv ist.
Verein kündigt für 2023 eine Neuerung an
Das erste eigene Schulpferd hieß "Gelonka", auf dem die von Vielseitigkeits-Bundestrainer Horst Carsten ausgebildete Pferdewirtin Unterricht gab. Selbst erfolgreiche Amazone zählten zu ihren Schülern der ersten Stunde wie Gerd Mönckmeier aus Jeddeloh und dessen Kinder Ann-Christin und Matthias, mit denen sie und Mannschaftsführerin Sandra Lübbe die Oldenburger Landesmeisterschaften gewannen.
Die dritte Generation sitzt mit Ann-Christins Tochter Jette (4) heute im Sattel und sammelt auf Pony "Shutterfly" unter der Regie der Böseler Reitlehrerin erste Erfahrungen. "Und für deine Treue, deine Arbeit und Leistung möchten wir dir ganz besonders danken", betonte Vereinschefin, die 2022 die Nachfolge von Dr. Josef Willer nach 34 Jahren antrat, und überreichte anlässlich des Hallen-Jubiläums einen Blumenstrauß.
Mit Blick aufs anstehende Programm kündigt der Verein für 2023 mit erstmals zwei Turnieren eine Neuerung an. So lädt er im Juli zu einem Dressurturnier (bis Klasse S) an. Das traditionelle Turnier im September konzentriert sich dann in erster Linie auf den Springsport.