Seniorenbeirat fordert: Keine Hundesteuer für Senioren
Der Friesoyther Seniorenbeirat hat Projekte gestartet, mit denen Rentnern das Leben erleichtert werden könnte. Neben der Befreiung bei der Hundesteuer fordern sie spezielle Parkplätze.
Hundesteuer: Wenn es nach dem Friesoyther Seniorenbeirat geht, sollen ältere, alleinstehende Menschen auf Antrag von der Hundesteuer befreit werden können. Symbolfoto: Patrick Pleul/dpa
Der neue Friesoyther Seniorenbeirat hat sich zum Auftakt seiner Arbeit zwei Projekte vorgenommen, um seiner Klientel – Menschen über 65 – das Leben zu erleichtern. "Wir setzen uns dafür ein, bei Supermärkten separate Seniorenparkplätze in der Nähe des Eingangs zu schaffen", sagt der Beiratsvorsitzende Heiner Schütte. "Außerdem könnten wir uns vorstellen, dass Seniorinnen und Senioren unter bestimmten Umständen bei der Hundesteuer entlastet werden."
Vorbild für die Seniorenparkplätze sind die ausgewiesenen Stellplätze für Frauen oder für Menschen mit Beeinträchtigung. "Es gibt nun mal viele ältere Menschen, die noch Auto fahren, aber nicht mehr gut zu Fuß, vielleicht sogar auf den Rollator oder Stützen angewiesen sind, aber eben keinen Schwerbehindertenausweis bekommen", erläutert Schütte die Idee des Beirats. "Gerade bei größeren Parkplätzen, wie etwa bei Famila oder Edeka und Aldi, können die Entfernungen schon mal unangenehm groß werden, wenn die Parkplätze voll belegt sind." Deshalb sollten die Seniorenparkplätze auch in der Nähe des Eingangs platziert sein.
Vier von sechs Supermärkten haben positiv auf die Idee des Friesoyther Seniorenbeirats reagiert
Der Seniorenbeirat hat vor diesem Hintergrund die Zentralen der Supermärkte Famila, Edeka, Lidl, Aldi, Netto und K+K angeschrieben und nachgefragt, ob eine Umsetzung der Idee möglich wäre. Die Rückmeldungen, so Schütte, seien ermutigend. "Edeka etwa hat sofort geantwortet und das als tolle Idee bezeichnet", erzählt er. Der Parkplatz an der Europastraße gehört allerdings der Stadt, die dafür ihr Einverständnis geben müsste. Der Marktleiter selbst, so Schütte weiter, wolle den Vorschlag gerne realisieren. "Er plant ohnehin ein neues Konzept für den Parkplatz und will das dabei berücksichtigen", sagt Schütte.
Auch Famila, so der Beiratsvorsitzende, unterstütze die Idee, bitte jedoch um Verständnis, dass die Umsetzung einige Zeit in Anspruch nehmen würde. Die Regionaldirektion von Aldi und die K+K-Zentrale hätten ebenfalls positiv reagiert, sagt er. Lediglich Netto und Lidl seien der Frage ausgewichen und hätten darauf verwiesen, dass genügend Parkplätze zur Verfügung stünden. "Ich bin mit den Rückmeldungen insgesamt sehr zufrieden", sagt Schütte. "Und natürlich haben wir Verständnis dafür, dass das nicht von heute auf morgen geht."
Weite Wege: Wenn die Parkplätze voll belegt sind, kann es für Senioren beschwerlich sein, vom Auto zum Eingang des Supermarktes zu kommen. Der Friesoyther Seniorenbeirat schlägt deshalb die Einrichtung von Seniorenparkplätzen vor. Foto: Schiwyair Medienproduktion/Mannaerts
Das dürfte auch für das Projekt "Hundesteuerbefreiung" gelten. Die ist in der Friesoyther Hundesteuersatzung in Paragraph 5 geregelt und nur für Diensthunde, für Hunde, die zum Schutz und zur Hilfe hilfloser Personen unentbehrlich sind sowie für Hunde, die abseits gelegene Gebäude bewachen, vorgesehen. "Wir könnten uns vorstellen, dass auch Menschen im Rentenalter, die allein in ihrem Haushalt leben und den Hund als soziale Stütze benötigen, ebenfalls einen entsprechenden Antrag stellen können", sagt Schütte.
Natürlich seien 36 Euro pro Hund und Jahr keine große Summe, räumt er ein. "Aber oftmals sind es ja Frauen, die nur eine geringe Rente beziehen, die einen Hund haben", weiß er aus der Diskussion im Seniorenbeirat. "Da sind auch 36 Euro schon mal viel Geld." Der Seniorenbeirat jedenfalls hat einstimmig beschlossen, einen entsprechenden Antrag bei der Stadtverwaltung einzureichen.
Für Schütte sind die beiden Projekte gute Beispiele für die Aufgabe des Seniorenbeirates. "Unsere Aufgabe ist es ja nicht, Veranstaltungen zu organisieren oder so", sagt er. Das funktioniere gerade in den Ortschaften und vor allem durch das Engagement der Kirche und zahlreicher ehrenamtlich tätiger Menschen ganz hervorragend. "Unsere Aufgabe ist es", so Schütte, "Erleichterungen für ältere Menschen zu schaffen und die Verwaltung zu beraten oder zu unterstützen."