Der Seniorenbeauftragte der Bürgerstiftung Neuenkirchen-Vörden, Heiner Pohlmann, ist sehr zufrieden: Nachdem er lange Zeit immer wieder auf die Notwendigkeit hingewiesen hatte, dass in der Gemeinde Seniorenwohnungen entstehen müssen, ist mit den Vorhaben der Firmen Wiebold und deren geplantem "Carré am Erlenweg“ in Neuenkirchen sowie den von "Oesting und Möller" beziehungsweise "Möller" und "Oesting" in Zusammenarbeit mit dem Diplom-Gerontologen Volker Kamlage aus Vechta im Neuenkirchener Ortskern geplanten Seniorenprojekten Bewegung in die Angelegenheit gekommen.
Es sei wichtig, dass für Senioren zentrumsnah bezahlbarer Wohnraum in der Gemeinde entstehe, sagte Heiner Pohlmann weiter. Der Bedarf sei da. Fast 23 Prozent oder knapp 2080 Bürger in der Gemeinde seien älter als 60 Jahre, davon rund 1500 sogar über 65 Jahre alt.
Bürger planen 3. Lebensabschnitt viel früher
Die Generation der über 60-Jährigen mache sich heute viel früher als vor 13 Jahren, als das Seniorenprojekt der Bürgerstiftung startete, Gedanken über den sogenannten 3. Lebensabschnitt. Dazu gehöre auch die Frage nach der zukünftigen Wohnung.
Zudem seien viele Senioren bereit, wegen der hohen Berufs- und Alltagsbelastungen zwar durch einen früheren Rentenbeginn Abzüge bei der Altersversorgung in Kauf zu nehmen, dafür aber "lieber gesund den Lebensabend zu genießen", sagte Heiner Pohlmann. Manche engagierten sich dann auch ehrenamtlich, um etwas zurückzugeben, was ihnen in jungen Jahren, etwa durch die Gemeinde oder Vereine, geboten worden war.
Auch eine zentrumsnahe Versorgung ist wichtig
Er betonte, es sei aber nicht nur notwendig, zentrumsnahe Wohnungen für Senioren zu schaffen. Für sie sei auch eine gesicherte Grundversorgung, etwa hinsichtlich der Ärzte, Apotheken, Banken, Kirchen, Behörden, Geschäfte sowie hinsichtlich der Bus- und Bahnverbindungen von großer Bedeutung.
Pohlmann hält Zahl der Tagespflegeplätze für ausreichend
Bedenken äußerte Heiner Pohlmann allerdings hinsichtlich der von den Unternehmen geplanten neuen Tagespflegeplätzen. Er sehe den Bedarf in den kommenden 5 bis 10 Jahren nicht. In Neuenkirchen gibt es derzeit 18, in Vörden 12 Tagespflegeplätze. Das sei auch längerfristig eine ausreichende Zahl. Weitere Tagespflegeplätze könnten zu einer Konkurrenzsituation führen, die niemandem helfe.
Wichtig dagegen wäre es, eine Seniorenbegegnungsstätte zu schaffen, in der alle interessierten Bürger zum Beispiel zu Mittag essen können.