Schutenmühle in Huckelrieden wird auf Herz und Nieren geprüft
Der Heimatverein Löningen lädt zum Mühlentag nach Huckelrieden ein. Vorab hat ein niederländischer Mühlenbauer das Bauwerk überprüft. Doch das sind nicht die einzigen Vorbereitungen.
Hoch oben: Auf der Drehleiter erledigen die Facharbeiter die letzten Handgriffe für die Instandsetzung der Schutenmühle. Foto: Wienken
Am Pfingstmontag ist es wieder so weit, der Mühlentag steht vor der Tür. So laufen auch an der Schutenmühle in Huckelrieden die Vorbereitungen für den Festtag auf Hochtouren. Um sicherzustellen, dass die Mechanik des Bauwerks funktioniert, hat sich ein Mühlenbauer aus den Niederlanden das Bauwerk vorgenommen und es, wie jedes Jahr, auf Herz und Nieren geprüft.
"An den Flügeln sind kleinere Mängel festgestellt worden, da mussten die Facharbeiter noch einmal ran", berichtet Paul Mastall, Vorsitzender des Heimatvereins Löningen. Schließlich sollen sich die Flügel am Feiertag einwandfrei drehen können. Für die Handwerker ist das jedoch kein Problem. Immerhin hat die niederländische Firma einen ausrangierten Feuerwehrwagen zur Verfügung und kann seine Mitarbeiter mit der Drehleiter auch in luftiger Höhe einsetzen. Die Fachleute überprüfen jährlich jede Schraube und auch den Zustand des verbauten Holzes.
"Als nächstes großes Projekt müssen dann die Schindeln der Mühle erneuert werden. Da wird dann aber auch die Stadt mit im Boot sein", sagt Mastall. Das sei im Moment jedoch noch Zukunftsmusik. 2019 seien an der Mühle die letzten Restaurationsarbeiten abgeschlossen worden. Damals hatte das historische Bauwerk eine neue Kappe erhalten.
Im "Einsatz": Die Mitarbeiter des niederländischen Mühlenbauers nutzen einen ausrangierten Leiterwagen. Foto: Wienken
Doch zunächst einmal freuten sich der Vorsitzende und seine Mitstreiter auf zahlreiche Besucher während des Mühlentages. Im Obergeschoss rückte Mastall beispielsweise mit seinem Vereinskollegen Franz-Josef Ostermann Regale und Vitrinen für die Aussteller zurecht. Dort werden einige Löninger Künstler ihre Bilder und Werke präsentieren.
"Wir beginnen den Tag um 11 Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst vor der Mühle. Dechant Bertholt Kerkhoff und die evangelische Pfarrerin Lina Kohring haben bereits ihre Zusage gegeben", erzählt Paul Mastall. Jetzt müsse nur noch das Wetter mitspielen. Die Hauptsache sei dabei, dass es am Pfingstmontag trocken bleibe.
Auf dem Freigelände werden nämlich einige Verkaufsstände aufgebaut. Holzarbeiten, Eingemachtes, Tee, Kräuter und sonstige Gewürze sowie Waren vom Biohof am Kolk werden dort angeboten. Im Kulturcafé an der Schutenmühle werden die Frauen des Heimatvereins wieder Kaffee und Kuchen anbieten. Für die kleinen Besucher steht eine Hüpfburg bereit und auf einem Flohmarkt haben die Kinder zudem die Möglichkeit, kleine Verkaufsstände aufzustellen.
Anlaufstelle: Im Heimathaus warten während des Mühlentags eine Kaffeetafel sowie eine Ausstellung im Obergeschoss auf die Gäste. Foto: Wienken
Um 15.30 Uhr wird der Kinderchor der St.-Vitus-Kirche Löningen die Besucher musikalisch unterhalten. "Wie in jedem Jahr, besteht auch wieder die Möglichkeit, frisches Mühlenbrot aus dem Steinofen am Heimathaus zu erwerben", sagt Mastall. "Außerdem ist die Heimatbibliothek zum Schmökern geöffnet. Wir haben darüber hinaus ein heimatliches Bilderrätsel vorbereitet, bei dem die Besucher ihr Wissen über historische Gebäude und Orte in Löningen testen können". Passend dazu stünden auch die "Löninger Blätter" zum Kauf bereit.
"Die Schutenmühle zum Beispiel ist über 250 Jahre alt und war bis 1953 in Betrieb. Der letzte Müller war Heinrich Schute", berichtet Paul Mastall. In den 70er Jahren habe die Dorfjugend die Mühle als Partyhütte genutzt und seit den 90er Jahren kümmere sich der Heimatverein um das historische Bauwerk. In dieser Zeit sei es auch restauriert worden. Anfang der 2000er wurde dann das Heimathaus errichtet, in dem auch die Heimatbibliothek des Vereins untergebracht ist.
Dabei ist die Schutenmühle nicht nur ein wichtiger Ort für den Heimatverein geworden: So dient sie der Stadt Löningen heute als Standesamt in Ergänzung zum Trauzimmer im ehemaligen Bahnhofsgebäude. Und das Interesse an einer Mühlenhochzeit scheint groß zu sein, denn: "Allein in diesem Jahr finden hier rund 30 Trauungen statt", so Paul Mastall. Das sei für die Heimatfreunde ein weiterer Ansporn, die Mühle als wichtiges Kulturgut zu erhalten.