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Schulwald in Lohne: Schüler pflanzen 4850 Bäume und Sträucher

1218 Kinder und Jugendliche von vier Lohner Schulen beteiligen sich an der Aktion. Hilfe erhalten sie von einem Waldpädagogen. Das Projekt markiert den Auftakt der Entwicklung des Bürger-Klimaparks.

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"Pflanzt nicht Worte, sondern Bäume!" Unter der fachmännischen Anleitung von Horst Wieting (2. von rechts) und Elisabeth Hüsing (rechts) setzen (von links) Julian Häfker, Rayan Hussein, Jonas Götting, Finn Olberding und Lisa Südkamp eine junge Rotbuche in die Erde. Foto: Timphaus

"Pflanzt nicht Worte, sondern Bäume!" Unter der fachmännischen Anleitung von Horst Wieting (2. von rechts) und Elisabeth Hüsing (rechts) setzen (von links) Julian Häfker, Rayan Hussein, Jonas Götting, Finn Olberding und Lisa Südkamp eine junge Rotbuche in die Erde. Foto: Timphaus

Im neuen Bürger-Klimapark in Lohne entsteht derzeit ein Schulwald. 1218 Schüler der Gertrudenschule, Franziskus-Schule, Ketteler-Schule und Albert-Schweitzer-Realschule pflanzen seit Anfang Februar auf dem früheren Acker am Rand des Hopener Waldes gemeinschaftlich 4850 Bäume und Sträucher. Die Stiftung Zukunft Wald kooperiert für das Vorhaben mit den vier Schulen, der Universität Vechta und der Stadt Lohne. Fachliche Hilfe erhalten die Kinder und Jugendlichen vom Waldpädagogikzentrum Weser-Ems der Niedersächsischen Landesforsten. 

Es handelt sich um das erste Projekt, welches im Bürger-Klimapark umgesetzt wird. Bürgermeisterin Dr. Henrike Voet freute sich, dass es nun richtig losgehe und das Projekt damit greifbar werde. Seit der Unterzeichnung der Kooperationsverträge für den Schulwald im Herbst 2022 habe sich auf dem früheren Acker schon viel getan. Sie dankte den Schulen für ihr Interesse und die Unterstützung.

Voet führte aus, dass durch die kontinuierliche Begleitung und Pflege die Natur für die Heranwachsenden "in der Praxis erfahrbar" werde. Die Bürgermeisterin wies auch darauf hin, dass die Universität Vechta, die das Projekt mit dem Verbund Transformationsforschung agrar Niedersachsen (trafo:agrar) begleitet, den Schulwald in die Lehrerausbildung integrieren möchte.

Ein Schulwald ist ein Projekt für Generationen

Elisabeth Hüsing, Direktorin der Stiftung Zukunft Wald, erläuterte die Zielsetzung: "Wir möchten Kinder und Jugendliche wieder verstärkt mit Natur und Wald, seiner Entwicklung und Vielfältigkeit sowie seiner immensen Bedeutung in Zeiten des Klimawandels vertraut machen." Ein Schulwald, in dem unmittelbare Umweltbildung stattfinde, die eine Verbindung zur Natur schaffe, sei ein Projekt für Generationen.

Horst Wieting, Förster am Waldpädagogikzentrum Weser-Ems der Niedersächsischen Landesforsten, informierte über die Pflanzaktion, der umfangreiche Vorbereitungen vorausgegangen waren. So habe er nach einer forstfachlichen Standortkartierung gemeinsam mit den Wahlpflichtkursen Biologie der Albert-Schweitzer-Realschule unter der Leitung der Lehrerinnen Andrea Hartmann und Johanna Wellmann einen Pflanzplan erstellt. Laut Wieting soll der Schulwald bald noch ein "grünes Klassenzimmer" mit Sitzbänken und Überdachung erhalten.

Die Beteiligten stellen sich beim offiziellen Pressetermin zur Pflanzaktion für den Schulwald im Bürger-Klimapark in Lohne für ein Foto auf. Foto: TimphausDie Beteiligten stellen sich beim offiziellen Pressetermin zur Pflanzaktion für den Schulwald im Bürger-Klimapark in Lohne für ein Foto auf. Foto: Timphaus

Im Laufe der kommenden Jahrzehnte wächst auf der Fläche ein robuster, klimastabiler Mischwald mit mehr als 30 heimischen Baum- und Straucharten. In der Mitte finden sich Stieleiche, Buche und Hainbuche in sogenannten Pflanznestern wieder. Am Rand des Areals sind die Sträucher in breiten Säumen gruppiert. Regionales Streuobst am Waldrand wertet den Schulwald zusätzlich ökologisch auf. Vorgesehen ist überdies ein Lehrpfad mit Winterlinde, Flatterulme und Traubeneiche.

Laut Wieting fördert der Schulwald die handlungsorienierte Umweltbildung – und leistet einen Beitrag zum Klimaschutz. Dem stimmten die Schulleiterinnen Cornelia Roth (Albert-Schweitzer-Realschule), Birgit Schröder (Franziskus-Schule), Sabrina Schröder (Gertrudenschule) und Christine Richter (Ketteler-Schule) einmütig zu.

Schüler zeigen sich angetan von der Pflanzaktion

Während die Realschüler besonders in die Vorbereitungen eingebunden waren, brachten sich die Gertrudenschüler unter anderem mit der Erstellung der Pflanzschilder ein. Die Ketteler-Schule plant laut Thomas Lamping, Lehrer und Hobby-Imker, die Anschaffung eines Bienenvolks. Die Franziskus-Schule, wie auch die anderen Bildungseinrichtungen, bindet die Themen Nachhaltigkeit und Baumpflanzungen in den Unterricht ein.

Auch die Schüler sind von dem Projekt angetan. Finn Olberding und Julian Häfker von der Albert-Schweitzer-Realschule bereitete die Pflanzaktion große Freude. Ihre ältere Mitschülerin Lisa Südkamp sagte, sie wolle sich für den Umwelt- und Klimaschutz engagieren. Jonas Götting und Rayan Hussein von der Ketteler-Schule kündigten an, den Schulwald bald mit ihren Familien besuchen zu wollen. Sie hoben den Lerneffekt hervor.

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