Die Schulsanitäter der Oberschule Garrel haben sich gut vorbereitet. An diesem Wochenende treten sie beim Bundeswettkampf der Johanniter Unfallhilfe im Filmpark Babelsberg an – und das Lampenfieber steigt. Einzelne Trainingstage, im Februar sogar ein Trainingswochenende und zu guter Letzt noch ein 4-tägiges Trainingscamp in den Osterferien – die Schulsanitäter haben sich neben den regelmäßigen Treffen in der „AG Schulsanitäter“ im Rahmen des Ganztagsangebots an der Oberschule Garrel sowohl in der Theorie als auch in der Praxis in den vergangenen Monaten fit gemacht.
Im Endspurt zum Bundeswettkampf ging es für die Jugendlichen zusammen mit Ausbildungsleiter Jan Ferneding nun noch einen Tag zur Johanniter-Unfall-Hilfe-Dienststelle Ortsverband Hannover-Wasserturm. „In Hannover ist der Trageparcours des Landesverbandes Niedersachsen/Bremen stationiert“, erklärt Ferneding den Ausflug. Ziel des Trageparcours ist es in der Kategorie B der 12- bis unter 18-Jährigen, 25 Kilogramm auf einer Krankentrage sicher zu manövrieren – über Hürden und vorbei an Hindernissen. „Wenn in der Schule ein Fünftklässler bei den Bundesjugendspielen umknickt, müssten unsere Schulsanitäter diesen ebenfalls sicher abtransportieren“, vergleicht der Ausbildungsleiter mit einer Realsituation.
Parcours bietet viele verschiedene Herausforderungen
In einer Schale, die an einer Wippe auf der Trage befestigt ist, sind außerdem 800 Milliliter Wasser. Ganz schön viele Faktoren, die beachtet werden müssen.
Doch die Herausforderung kommt für die vier Jungen und Mädchen erst im Parcours: Während zwei von ihnen die Trage durch einen Slalom um vier Türme bewegen, begeben sich die anderen Zwei als Sicherungsposten auf den Parcours. Ihr erster Einsatz gilt dem zweiten Hindernis. Ein Fenster zum Durchsteigen wartet auf die Jugendlichen. Bloß kein Wasser verlieren, der Sicherungsposten unterstützt dabei die beiden Schulsanitäter an der Trage.
Auch das danach folgende „Spinnennetz“ – ein Alu-Rahmen mit Seilen – will zügig, aber ohne Wasserverlust durchquert werden. Konzentration fordert auch ein schmaler Gang mit Hindernissen, bei dem die Trage schnell an die Wände stößt. „Das wäre gar nicht schonend für den Patienten“, kommentiert Ferneding. Gegenseitiges Vertrauen ist schließlich bei der „Wippe“ gefragt, damit diese aufgrund einer möglichen Gewichtsverschiebung nicht zurückfällt. Im Endspurt geht es beim Trageparcours für die Jugendlichen schließlich über eine Treppe sechs Stufen hoch und wieder hinunter, bevor es über einen schmalen Balken endlich in die Ziellinie geht. Sicher die Trage absetzen und die Holme einführen, dann ist es geschafft.
Es zählt der sichere Patiententransport
Was zählt, ist neben einer guten Zeit der sichere Patiententransport, also darf im Idealfall auch kein Wasser aus der Schale weichen. „Der Tag war herausfordernd und anstrengend, aber wir haben es trotzdem geschafft“, freut sich Greta Kurmann nach mehreren Trainingsdurchgängen.
Eine Überraschung wartete am Ende aber doch noch: Der Ortsverband Hannover-Wasserturm gehört zu den größten in Niedersachsen und hatte noch eine Führung organisiert.
Gut vorbereitet geht es nun nach Potsdam, wo am Samstag der Bundeswettkampf auf die Garreler wartet. „Wir sind gut vorbereitet“, hält Jan Ferneding fest. „Die Erfahrung, die wir an diesem Wochenende machen werden, wird uns keiner nehmen können – ob nun mit oder ohne Siegerpokal!“