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Schüsse in Gymnasium: Helfer der Lohner Malteser betreuen Schüler und Lehrer

Eine Frau wurde in Bremerhaven verletzt: Der bewaffnete Mann hat mehrere Stunden lang Schüler und Lehrer in Angst und Schrecken versetzt. Sie werden jetzt auch von Helfern aus Lohne betreut. (Update)

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Symbolfoto: dpa

Symbolfoto: dpa

Mit einer Schusswaffe hat ein Mann am Donnerstag in einer Schule in Bremerhaven eine Frau verletzt. Die Beschäftigte des Gymnasiums wurde ins Krankenhaus gebracht, wie eine Polizeisprecherin sagte. Ob Lebensgefahr bestand, war zunächst unklar. Der Täter wurde nach der Tat festgenommen. Zum Motiv sei noch nichts bekannt, so die Sprecherin. Auch welche Waffe er benutzte, wollte die Polizei noch nicht bekannt geben.

Vor Ort ist auch das Malteser-Kriseninterventionsteam aus dem Landkreis Vechta. Drei Helfer unterstützen aktuell die Notfallseelsorger und Kriseninterventionshelfer bei der psychosozialen Versorgung der Betroffenen, Schüler, Lehrer sowie Tatzeugen. Das teilt Johannes Meyer von den Maltesern gegenüber OM-Online mit.

Zur Tatzeit waren rund 200 Schülerinnen und Schüler im Gebäude – Abiturprüfungen standen auf dem Programm des Lloyd-Gymnasiums an der Grazer Straße in Bremerhaven-Mitte. Wie viele Lehrkräfte und weitere Schulbeschäftigte anwesend waren, blieb zunächst unklar.

Sind aus Lohne nach Bremerhaven gefahren: Edeltraud Becker, Maria Meyer und Henrik Fraas. Foto: MalteserSind aus Lohne nach Bremerhaven gefahren: Edeltraud Becker, Maria Meyer und Henrik Fraas. Foto: Malteser

Nach den ersten Erkenntnissen der Polizei drang der bewaffnete Täter gegen 9.15 Uhr in die Schule ein und schoss. Welche Waffe er benutzte, sagte die Polizei nicht. Ein Notfallplan der Schule wurde ausgelöst, die Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte schlossen sich in den Klassenzimmern ein. Mehrere Stunden verbrachten sie in den Räumen.

Gegen 13.30 Uhr war der Schrecken für die rund 200 Schüler und die Lehrkräfte der Oberstufe des Bremerhavener Lloyd-Gymnasiums endlich vorbei. Nach rund vier Stunden Ausharren in verschlossenen Klassenräumen können sie am Donnerstagmittag endlich die Schule verlassen. Einige lachen, andere haben verweinte Augen. „Ich habe bis eben panische Angst gehabt“, sagt ein 16-Jähriger. Erst jetzt, wieder in Freiheit, spüre er Erleichterung.

16-Jähriger berichtet von der Situation im abgesperrten Klassenraum

Der 16-jährige Schüler besucht die 10. Klasse. Er habe gerade Kunst gehabt, als über die Lautsprecher der Codesatz für einen Amoklauf an der Schule mehrfach durchgesagt wurde. „Das war ein Schock für mich“, sagte der Schüler. Die Lehrerin habe die Tür verschlossen. Erst habe sie angefangen zu weinen, dann einige Mitschüler. Alle hätten sich auf den Boden gelegt. „Ich saß zwei Stunden unter dem Tisch“, sagte der Schüler.

Derweil durchsuchten Spezialeinsatzkräfte der Polizei das Gebäude, um sicherzustellen, dass keine weitere Gefahr bestand. Für Eltern der Schülerinnen und Schüler richtete der Magistrat der Stadt Bremerhaven eine Hotline ein. Das Gelände der Schule wurde nach der Tat großräumig abgesperrt. Neben Einsatzkräften von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten waren auch Seelsorger und Schulpsychologen vor Ort, um die Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte in Empfang zu nehmen.

Eine Polizistin schirmt mithilfe von Planen Schülerinnen und Schüler ab, die aus der Schule geführt werden. Foto: Sina Schuldt  dpaEine Polizistin schirmt mithilfe von Planen Schülerinnen und Schüler ab, die aus der Schule geführt werden. Foto: Sina Schuldt / dpa

In einem kleinen Park vor der Schule warteten auch zahlreiche Eltern auf ihre Kinder. Hagen Rösler hatte von einem Kollegen von der Tat erfahren. „Ich bin sofort in Panik losgerast“, erzählte er. Als er dann die Polizeiwagen gesehen habe, habe er weiche Knie bekommen. Schließlich habe er seinen Sohn aber telefonisch erreichen können. „Er hat mir gesagt, dass sie in Sicherheit seien. Er klang ruhig und gelassen“, sagte der Vater.

„Das ist das schlimmstmögliche Ereignis, das passieren kann“, sagte Schuldezernent Frost. „So etwas ist überall möglich, das bestätigt sich heute.“ Die Schule sei aber sehr gut auf einen solchen Fall vorbereitet gewesen. „Wenn es heute eine gute Nachricht gibt, dann ist es diese“, betonte Frost.

Den Schülerinnen und Schülern sei es freigestellt, ob sie am Freitag zur Schule kommen. „Unterricht wird es nicht geben. Aber wir bieten Gesprächsmöglichkeiten an, auch für die Eltern“, sagte Frost.

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