Scholz eröffnet erstes Flüssigerdgas-Terminal Deutschlands in Wilhelsmhaven
Der Bund hat das Projekt in Rekordzeit vorangetrieben. Am Samstag kamen neben dem Kanzler gleich zwei weitere Kabinettsmitglieder zur offiziellen Freigabe.
DPA | 17.12.2022
Der Bund hat das Projekt in Rekordzeit vorangetrieben. Am Samstag kamen neben dem Kanzler gleich zwei weitere Kabinettsmitglieder zur offiziellen Freigabe.
DPA | 17.12.2022
Zufriedene Ampelvertreter: Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), Kanzler Olaf Scholz (SPD) und Christian Lindner. Foto: dpa/Michael Sohn
Bundeskanzler Olaf Scholz hat in Wilhelmshaven das erste Flüssigerdgas-Terminal Deutschlands eröffnet. Die Errichtung in der Rekordzeit von knapp zehn Monaten zeige: "Unser Land kann Aufbruch und Tempo", sagte der SPD-Politiker am Samstag bei der Einweihungszeremonie, an der auch Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), Finanzminister Christian Lindner (FDP) und Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) teilnahmen. Das schwimmende Terminal vor der niedersächsischen Nordseeküste soll dazu beitragen, die durch ausbleibende Lieferungen aus Russland entstandene Lücke bei der Gasversorgung Deutschlands zu schließen. Herzstück des Terminals ist das fast 300 Meter lange Spezialschiff "Höegh Esperanza", das künftig das von Tankschiffen angelieferte verflüssigte Erdgas in den gasförmigen Zustand umwandeln und in das deutsche Gasnetz einspeisen soll. Scholz eröffnete das Terminal vom Ausflugsschiff "Helgoland" aus, das normalerweise Touristen transportiert. Rund 400 Gäste nahmen an dem Festakt auf dem Schiff teil. Vier weitere Terminals sollen bis Ende nächsten Jahres entstehen: jeweils eines in Brunsbüttel (Schleswig-Holstein), Stade (Niedersachsen) und Lubmin (Mecklenburg-Vorpommern) – zudem ein weiteres in Wilhelmshaven. Sie können nach Angaben des Wirtschaftsministeriums zusammen ein Drittel der für die Versorgung Deutschlands benötigten Erdgasmenge aufnehmen. Den Startschuss für die Errichtung der Terminals in Wilhelmshaven und Brunsbüttel hatte Scholz drei Tage nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine am 27. Februar in seiner inzwischen als historisch angesehenen "Zeitenwende"-Rede im Bundestag gegeben. Scholz sagte: „Das ist jetzt das neue Deutschland-Tempo, mit dem wir Infrastruktur voranbringen und es soll Vorbild sein, nicht nur für diese Anlage, sondern noch für viele, viele andere“, erklärte der Kanzler in Wilhelmshaven. „Insofern ist es ein guter Tag für unser Land, ein gutes Zeichen auch an die ganze Welt, dass die deutsche Volkswirtschaft in der Lage sein wird, weiter wirtschaftlich stark zu sein, zu produzieren und mit dieser Herausforderung umzugehen.“ Das schwimmende Terminal vor der niedersächsischen Nordseeküste soll dazu beitragen, die durch ausbleibende Lieferungen aus Russland entstandene Lücke bei der Gasversorgung Deutschlands zu schließen. Vier weitere Terminals sollen bis Ende nächsten Jahres entstehen: jeweils eines in Brunsbüttel (Schleswig-Holstein), Stade (Niedersachsen) und Lubmin (Mecklenburg-Vorpommern) – zudem ein weiteres in Wilhelmshaven. Scholz sagte, das Terminal in Wilhelmshaven sei ein "ganz, ganz wichtiger Beitrag für unsere Sicherheit". Die Bundesregierung habe nach dem Angriffskrieg auf die Ukraine schnell entschieden, eine LNG-Terminal-Infrastruktur aufzubauen, um die Energieversorgung unabhängig von dem Pipeline-Gas aus Russland zu machen. „Als wir das gesagt haben, dass hier zum Beispiel in Wilhelmshaven ein solcher Terminal noch in diesem Jahr entstehen soll, haben viele gesagt: Das ist niemals möglich, das wird niemals gelingen. Und: Das Gegenteil ist wahr", sagte Scholz. Er dankte Arbeitern, Ingenieuren, Unternehmen und Behörden.Terminal soll Lieferlücke schließen
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