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Rikschas kutschieren die Bewohner des Altenzentrums St. Franziskus

Zweimal in der Woche gibt es das Angebot des Vereins "Mobile Hasetaler". Im Juni soll es starten. 24 ehrenamtliche Fahrer stehen bereit – es werden jedoch weitere gesucht.

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Maria Lübke meinte, die Rikscha sei bequem. Sie würde gerne ihren ersten Ausflug nach Hamstrup unternehmen. Foto: Heinzel

Maria Lübke meinte, die Rikscha sei bequem. Sie würde gerne ihren ersten Ausflug nach Hamstrup unternehmen. Foto: Heinzel

Maria Lübke und Katharina Krümpelmann leben im Altenzentrum St. Franziskus Löningen. Die beiden Damen unternahmen jetzt eine Rikscha-Probefahrt im Innenhof der Einrichtung. Der Verein „Mobile Hasetaler“ stellte sich und seine Rikschas den Bewohnern vor. Maria Lübke meinte nach der Fahrt: „Sehr gut. Sehr bequem. Was will man mehr.“ Sie würde sich damit gerne einmal nach Hamstrup fahren lassen. Dort hat sie 52 Jahre gelebt, bevor sie vor 3 Jahren in das Altenzentrum nach Löningen zog. Katharina Krümpelmann strahlt und sagt: „Sehr gut, weil man gefahren wird.“ Ihre Tour würde entlang der Hase führen, denn „die Landschaft finde ich so schön“.

Ein wenig müssen sich die zwei Seniorinnen noch gedulden. Im Juni soll es mit den Touren losgehen. Zweimal in der Woche gibt es das Angebot, jeweils zwischen 14.30 und 16 Uhr sind die Rikscha-Fahrer und ihre Gäste unterwegs. Als Proviant bekommen sie Kaffee und Kuchen mit. Unterwegs sind sie immer zu dritt und bilden praktisch einen kleinen Rikscha-Konvoi. Dadurch können sie eine gemeinsame Pause machen. „Dass unsere Bewohner in einer Gruppe unterwegs sind, finde ich toll“, sagt Miriam Weischnur vom Altenzentrum, das aktuell 67 Bewohner und 25 Personen in der Tagespflege hat.

Montags können sich Menschen aus den Bereichen Tagespflege und dem betreuten Wohnen für das Angebot melden. Dienstags sind es die Bewohner des stationären Bereichs des Altenzentrums. „Wenn es gut läuft, werden wir einen weiteren Tag anbieten“, sagt die Vereinsvorsitzende Christel Böckmann. 24 ehrenamtliche Fahrer stehen für die drei Rikschas zur Verfügung. Bevor sie eingesetzt werden, absolvieren sie ein Sicherheitstraining bei Heinz-Walter Böckmann und Georg Többen. „Wir sind aber über jeden zusätzlichen Fahrer froh“, sagt Heinz-Walter Böckmann. Fahrer und Mitfahrer sind während ihrer Touren versichert. Die Rikschas verfügen über einen Elektromotor und haben eine Reichweite von 25 Kilometern sowie eine Traglast von 150 Kilogramm. Für jedes Gefährt wird aber ein Ersatzakku mitgeführt. In der Regel fahren sie mit einer Geschwindigkeit von 10 bis 12 Kilometern pro Stunde.

Freuen sich über das Angebot: Vereinsmitglieder und Fahrer sowie Bewohner und Betreuer des Altenzentrums St. Franziskus. Foto: HeinzelFreuen sich über das Angebot: Vereinsmitglieder und Fahrer sowie Bewohner und Betreuer des Altenzentrums St. Franziskus. Foto: Heinzel

Drei Rikschas für jeweils rund 8000 Euro hat der gemeinnützige Verein angeschafft. Ende 2021 wurde er von Christel und Heinz-Walter Böckmann, Annette und Johannes Fortmann, Johanna und Josef Osinski, Annegret und Georg Többen, Josef Funk und Dr. Angelika Hemmen-Funk sowie Lore Bögershausen und Werner Dröge gegründet. Die Idee hatte Christel Böckmann, als ihr eine Bekannte beim Kaffee in Cloppenburg ein Foto von einer solchen Rikscha-Aktion zeigte. „Ich dachte mir, das brauchen wir bei uns auch."

Nun ist es bald so weit. Das Altenzentrum St. Franziskus Löningen und der Verein „Mobile Hasetaler“ haben eine unbefristete Kooperationsvereinbarung unterschrieben. Als Pflegedienstleiterin Martina Gerdes von diesem Ansinnen hörte, habe sie gedacht: „Wunderbar! Das nehmen wir gerne an.“ Es sei ein gutes zusätzliches Angebot, das im Haus auf eine positive Resonanz gestoßen sei. Die ersten positiven Rückmeldungen und die Zufriedenheit der Bewohner machten Mut. Sie schätzt das Projekt als Erfolg versprechend ein. Nach einer Probephase werde geprüft, ob es sich lohnt, das Angebot um einen 3. Tag zu erweitern, berichtet Christel Böckmann. Letztlich ist es das Ziel des Vereins, ein Angebot für alle nicht mobilen, älteren Löninger Bürger zu schaffen.

  • Info: Für seine Arbeit ist der Verein auf Spenden (IBAN: DE51 2806 5061 0016 0970 00) und weitere ehrenamtliche Fahrer (Telefon 05432/1295) angewiesen.

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