Reservisten verabschiedet: "Es war cool in diesem Club mitzumachen"
Das Cloppenburger Kreisverbindungskommando (KVK) ehrt Ulrich Geers und Manfred Diek für ihre Verdienste. Beide müssen aus Altersgründen für jüngere Kameraden Platz machen.
Abschied nehmen vom KVK Cloppenburg hieß es nun für Ulrich Geers (5. von rechts) und Manfred Diek (6. von rechts). Beide wurde für ihre Tätigkeit geehrt. Foto: Götting
Mehr traurig als erfreulich war für Ulrich Geers und Manfred Diek die Verabschiedung aus dem Kreisverbindungskommando (KVK) der Bundeswehr, das seinen Sitz im Cloppenburger Kreishaus hat. Beide Reservisten müssen wegen der Vollendung des 65. Lebensjahrs Platz machen für jüngere Kameraden.
Während einer Feier in Garrel ehrte Oberstleutnant Hubertus Pleye, Leiter des KVK, die langjährig aktiven Kameraden. Stabsfeldwebel Ulrich Geers ist „gelernter“ Panzermann und hat in seiner 30-jährigen Laufbahn als Berufssoldat viele verschiedene Funktionen in der Bundeswehr im Nordwesten wahrgenommen. Er diente unter anderem beim Nachschub in Werlte, als „Spieß“, in der Materialbewirtschaftung und in der Logistiktruppe. 2015 trat er als Reservist dem KVK Cloppenburg bei und war dort als Verbindungsfeldwebel tätig.
Er nahm am Covid-Einsatz des KVK teil, unterstützte diverse Vorhaben sowie Ausbildungsreisen und war nach den Worten von Hubertus Pleye „ein Vorbild an Kameradschaft und Pflichterfüllung“. Geers selbst bedankte sich bei seinen Kameraden: „Es war cool, in diesem Club mitzumachen. Ihr habt einen guten Geist und mir hat es viel Spaß gemacht“. Abschied nehmen hieß es auch für Oberstabsfeldwebel Manfred Diek.
In 36 Jahren mehr als 600 Übungstage geleistet
Er blickte während der Feier auf eine außergewöhnliche Laufbahn als aktiver Soldat und als Reservist zurück. Seine Karriere begann er als Flak-Kanonier bei der Luftwaffe in Wittmund und sah während dieser Zeit auch legendäre Übungsplätze wie Goose Bay in Kanada oder Decimomannu auf Sardinien. Später sei ihm sogar, wie Panzergrenadier und Oberstleutnant Pleye in seiner Laudatio ironisch betonte, der „Aufstieg zum Heer“ gelungen.
Nach 8 Jahren als aktiver Soldat wechselte der Garreler in die Reserve. Dort war er mehr als 36 Jahre beorderter Reservist und leistete dabei 106 Reservedienste mit weit mehr als 600 Übungstagen. Hinzu kommen über 100 dienstliche Veranstaltungen bei der Bundeswehr. Diese Zahlen ließen alle Anwesenden der Feier aufhorchen. Diek wurde in der Reserve zum Scharfschützen, Schießlehrer, Spieß und Jägerfeldwebel ausgebildet.
Ulrich Geers (links) und Manfred Diek wurden für ihre Tätigkeit geehrt. Foto: Götting
Seit 2007 ist Manfred Diek beim KVK Cloppenburg als Verbindungsfeldwebel tätig und damit auch Gründungsmitglied des Kommandos. Beruflich ist er seit 1990 als Organisationsleiter beim Reservistenverband in Delmenhorst beschäftigt und bleibt seinem Arbeitgeber noch bis April 2024 erhalten. Dann wird er auch dort seinen Abschied nehmen müssen. Hauptmann Michael Simon vom Landeskommando Niedersachsen dankte den Reservisten des KVK und besonders den künftigen Ruheständlern für ihre geleisteten Dienste. Er ehrte Manfred Diek zusätzlich mit dem Wappen des Landeskommandos für seine stete Suche nach Personal für das KVK.
Hubertus Pleye wird im Herbst um 4 Jahre verlängern
Simon betonte, dies sei überhaupt die erste Verleihung des Wappens des Landeskommandos. KVK-Leiter Hubertus Pleye bedauerte den Abschied seiner Weggefährten: „Es ist wirklich schade, dass ihr geht“. In diesem Zusammenhang gab er bekannt, dass er seine Tätigkeit im Herbst nochmals um 4 Jahre verlängern werde. „Aber dann bin ich definitiv der nächste in dieser Runde, der verabschiedet wird“, so der Cloppenburger. Seine Nachfolge sei aber schon geregelt. Ebenso werde zur Zeit mit 2 weiteren Soldaten die Verwendung als Reservisten im Cloppenburger KVK geregelt. Darüber hinaus suche man für das 10-köpfige Kommando noch weitere Offiziere der Dienstgrade Leutnant bis Hauptmann.