Von Barßel in die Hauptstadt Norwegens: Der 38-Jährige trat für die Verwirklichung eines Skateparks in seiner Heimatgemeinde mächtig in die Pedale. Jetzt ist er zurück und hat einiges zu erzählen.
Glücklich zurück in Barßel: Michael Bohnen – noch im Sattel – wird von seiner Mutter Maria begrüßt. Foto: C. Passmann
Es ist geschafft. Überglücklich, aber auch teilweise von den Strapazen der Reise gekennzeichnet, kehrte am vergangenen Freitagabend der Barßeler Radfahrer Michael Bohnen heil von seiner Mission wieder nach Barßel zurück. Für den Bau eines Skateparks in der Gemeinde Barßel radelte der CDU-Ratsherr und Jugendleiter von seinem Heimatort in die norwegische Hauptstadt Oslo.
Bereits vor 2 Jahren war Bohnen mit seinem Drahtesel unterwegs. Damals ging es vom Bodensee zurück nach Barßel. Diesmal führte die Tour in Richtung Norden. Dabei überquerte der Radler mehrere Grenzen. Gestartet war Bohnen vor 12 Tagen in Barßel. Danach ging es über Hamburg, Lübeck, Kopenhagen, Göteborg nach Oslo. Rund 1300 Kilometer legte der Barßeler Politiker mit seinem Drahtesel, ohne Motorhilfe, zurück. Das Wetter spielte bei der Mission für den Skatepark mit.
Als er nun am Wochenende wieder die Heimat erreichte, wurde Bohnen feierlich auf dem Parkplatz bei "Automaten City“ an der Ammerländer Straße begrüßt. Dort hatten sich zahlreiche Bekannte, Freunde und Jugendliche eingefunden. Darunter auch die Vereinsvertreter des STV Barßel, SV Elisabethfehn und SV Harkebrügge, die zusammen mit der Gemeinde Barßel und der IGS Barßel „Böhni“, so sein Spitzname unter Freunden, bei der Aktion unterstützen. Auf der letzten Etappe vom Bahnhof Augustfehn in den Seemannsort wurde er von seinem Bruder Christian begleitet. „Ich bin froh, dass ich es geschafft habe. Es war schon anstrengend, aber es hat auch viel Spaß gemacht“, sagt Michael Bohnen. Jeden Tag sei er 100 Kilometer bis 150 Kilometer mit vollem Gepäck geradelt. „Da tut der Hintern schon mal ein wenig zwicken. Einen Sonnenbrand habe ich mir auch noch eingefangen.“ Doch letztlich habe es sich gelohnt, in die Pedalen zu treten. Nun könne das Projekt Skateranlage „weiter forciert werden“, so Bohnen.
„Übernachtet habe ich in meinem Zelt, teilweise auf der grünen Wiese und abenteuerlich. Ein kleiner Gaskocher sorgte für Verpflegung.“Michael Bohnen
Die Fahrt sei fordernd gewesen, sowohl für ihn als auch für sein Rad. „Es ging über Straßen, Feldwege, Schotter; durch Wälder und Wiesen. Einen Platten habe ich Gott sei Dank nicht gehabt. Lediglich der Fahrradständer ist abgebrochen“, so der 38-jährige selbständige Kaufmann. Trotz der Strapazen überwiege neben dem Skaterprojekt die Freude, Land und Leute kennengelernt zu haben. „Übernachtet habe ich in meinem Zelt, teilweise auf der grünen Wiese und abenteuerlich. Ein kleiner Gaskocher sorgte für Verpflegung“, sagt Bohnen.
Die Mitstreiter des Projektes „Skatepark“ begrüßen Michael Bohnen (Mitte mit Rad) bei seiner Ankunft. Foto: C. Passmann
Eigentlich wollte Bohnen von Oslo aus mit der Fähre die Heimreise antreten. „Ich habe die Fähre einfach verpasst.“ So stieg Bohnen in den Flieger, landete mit diesem auf dem Flughafen in Düsseldorf und fuhr von dort mit der Bahn nach Augustfehn. Dass Michael Bohnen überhaupt im Flieger saß, verdankt er den Ordensschwestern des Klosters St. Joseph Institut in Oslo. Im Kloster leben mehrere Nonnen aus Harkebrügge, Barßel und Umgebung. Die Kontakte zu ihnen hatte Elisabeth Block aus Harkebrügge vermittelt, deren Verwandte im Kloster von Oslo leben. „Hier bin ich wunderbar aufgenommen worden. Vom Frühstück bis hin zur Übernachtung. Auch den Flug haben mir die Ordensschwestern vermittelt und mich sogar zum Airport chauffiert“, erklärt der Barßeler Radler.
Gemeinsam einige Strapazen gemeistert: Michael Bohnen und sein Fahrrad. Foto: C. Passmann
Derweil sind die Planungen für den Skatepark deutlich fortgeschritten. Eine Fläche ist gefunden. So soll der Skatepark auf dem Außengelände der Integrierten Gesamtschule (IGS) in Barßel entstehen. In einer Machbarkeitsstudie waren drei Varianten vorgestellt worden, wie der Park aussehen könnte. Ende März sprach sich die Barßeler Kommunalpolitik dafür aus, eine der Varianten bei den Planungen weiterzuverfolgen. Nach dieser soll auf rund 700 Quadratmetern eine Multisportfläche angelegt werden, die auch von Anfängern genutzt werden kann. Die Kostenschätzung liegt bei knapp 900.000 Euro. Um das Projekt zu finanzieren, lotet die Gemeinde derzeit aus, welche Fördermöglichkeiten es für die Errichtung des Parks gebe. Bohnen hofft, dass viele Menschen mit einer Spende das Projekt unterstützen.
Info:Spenden-Konto „STV Barßel, IBAN: DE32 280501000081408957 Stichwort „Skatepark“ überweisen. Den 2. Skatecontest am Barßeler Hafen gibt es am 10. September ab 13 Uhr.
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