18 Männer der Männersache haben die Küche des Bildungswerkes in ein kleines Labor verwandelt und gemeinsam Experimente durchgeführt. Das Thema der letzten Männersache lautete „Plastik – Fluch oder Segen“.
Zusammen mit seinen Studenten, darunter 2 Doktoranden, vermittelte Prof. Dr. Marco Beeken den Männern grundlegende Aspekte zur Nachhaltigkeit und zur Plastikmüllproblematik. Plastik sei ein wichtiger Wertstoff und übernähme in unserem Konsum und Produkten wichtige Funktionen. „Somit haben wir kein Plastikproblem, sondern ein Plastikmüllproblem“, sagten die Experten. 75 Prozent des Mülls im Meer bestünden aus Kunststoffen, das seien 13.000 Plastikartikel auf einem Quadratkilometer oder mehr als 5 Billionen Artikel, informierte Doktorrand Nils Kreihenhop.
Erstaunt zeigten sich die Männer über die tatsächlichen Abbauzeiten von Plastik, die sie zunächst schätzen sollten und teilweise total daneben lagen. 6 Wochen bräuchte eine Zeitung, Plastiktüten bis zu 20 Jahre, Aluminiumdosen bis zu 200 Jahre, Plastikflaschen und Windeln bis zu 450 Jahre bis zum Abbau. Kunststoffe seien unverzichtbar bei der Anwendung in Bereichen der Medizin und der Hygiene, der Textilien und der Automobilindustrie. „Doch die Schattenseiten der Kunststoffe ist die Widerstandsfähigkeit gegen Umwelteinflüsse“, sagte Kreihenhop. Plastikmüll werde durch chemische und physikalische Prozesse zu Mikroplastik.
An 6 Stationen konnten die Teilnehmenden in Aktion treten und Experimente durchführen, wie zum Beispiel die Analyse von Kosmetika, oder das Bestaunen des „Windelwunders“, wobei getestet wurde, wie viel Wasser eine Windel aufnehmen kann. Mit Polystärke „backten“ zwei Teilnehmer im Waffeleisen ein Behältnis, das komplett abbaubar ist und zur Aufbewahrung trockener Produkte dienen kann. „Geeignet zum Beispiel für Pommes Frites“, empfahlen die Studenten.
Die Veranstaltung gehört zu einer bundesweiten Aktion, das Thema Nachhaltigkeit in die Erwachsenenbildung praktisch zu transferieren. Sie wird gefördert von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU).