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Planung für Kita-Anbau in Dinklage nimmt langsam Tempo auf

Für den dringend benötigten Personalraum am Kindergarten St. Catharina hat sich der Jugendausschuss nun für eine Variante entschieden.

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Das wird nicht nur den Nachwuchs freuen: An der Kita St. Catharina in Dinklage wird vermutlich in der nächsten Zeit angebaut. Foto: Böckmann

Das wird nicht nur den Nachwuchs freuen: An der Kita St. Catharina in Dinklage wird vermutlich in der nächsten Zeit angebaut. Foto: Böckmann

Gute Nachrichten für den Kindergarten St. Catharina, die Krux der steigenden Geburtenzahlen und zunehmende Obdachlosigkeit: Das waren einige der Themen, über die der Dinklager Ausschuss für Familie, Jugend, Senioren und Inklusion auf seiner jüngsten Sitzung gesprochen hat.

Kita-Anbau nimmt Formen an: Die Kindertagesstätte St. Catharina ist mit rund 150 Jungen und Mädchen der größte Kindergarten in Dinklage. Aber er hat ein massives Platzproblem. Den Pausen- und Besprechungsraum kann das rund 30-köpfige Personal nicht im eigentlichen Sinne nutzen. Aus Mangel an anderen Räumen wird dieses Zimmer für Kleingruppen genutzt – und ist eigentlich zu klein für die Anzahl der pädagogischen Fachkräfte. Laut den gesetzlichen Mindestanforderungen ist allerdings ein Pausen- und Besprechungsraum in einer Größe von mindestens 50 Quadratmetern für die Mitarbeitenden Pflicht.

Auf diese Problematik hatten die Kindergartenleitung um Elisabeth Grave, die katholische Kirchengemeinde als Trägerin der Einrichtung und der Elternbeirat seit 2019 hingewiesen. Die Planung stotterte in der Verwaltung jedoch, was auch die Politik monierte. Doch jetzt kommt Bewegung in die Thematik. Denn eine Machbarkeitsstudie eines Planungsbüro hat zwei Vorschläge für einen Anbau unterbreitet.

Hier ist es eng: Den Kindergarten St. Catharina besuchen rund 150 Kinder. Etwa 25 Mitarbeitende plus fünf Praktikanten und Auszubildende kümmern sich um das Wohl der Jüngsten. Einen Personal- und Pausenraum gibt es zur Zeit indes nicht. Foto: BöckmannHier ist es eng: Den Kindergarten St. Catharina besuchen rund 150 Kinder. Etwa 25 Mitarbeitende plus fünf Praktikanten und Auszubildende kümmern sich um das Wohl der Jüngsten. Einen Personal- und Pausenraum gibt es zur Zeit indes nicht. Foto: Böckmann
  • Variante 1: Sie sieht einen Anbau am derzeit belegten Personalraum direkt am Gebäude vor, also auf dem Parkplatz zwischen Höner-Mark-Grundschule und der Kita. Dadurch entfielen zwar vier Stellplätze, drei neue könnten aber direkt an der Reichensteinerstraße entstehen, erklärte Sven Friedrich aus dem Bauamt. Die Kosten inklusive Ausstattung bezifferte die Verwaltung auf 205.000 Euro brutto.
  • Variante 2: Hier ist der Anbau eines Personal- und Besprechungsraumes im hinteren Bereich auf dem Schulhof der Grundschule vorgesehen, wo derzeit noch ein Schuppen für den Hausmeister steht. Die Kosten betragen bei dieser Variante 480.000 Euro brutto.

Der Fachausschuss sprach sich mehrheitlich – nicht nur wegen der Kosten – für Variante 1 aus. Mit dieser schien auch Kita-Leiterin Grave einverstanden zu sein. "Wir sind froh, wenn wir überhaupt einen Personalraum bekommen", sagte sie mit einem verschmitzen Lächeln. Über das Thema spricht auch der Finanzausschuss in seiner Sitzung am Dienstag (18 Uhr, Feuerwehrhaus).

Benötigt Dinklage eine siebte Kita? Amtsleiter Uwe Middendorf wies in seinen Mitteilungen drauf hin, dass sich Verwaltung und Politik auf Dauer schon Gedanken zur einem weiteren Kindertagesstätte machen sollten. Der Bau für Kindergarten Nummer 6 in der Wiek ist zwar noch gar nicht gestartet. Doch dort könnte der Platz angesichts konstant hoher Geburtenzahlen ebenfalls "schnell belegt sein", glaubt Middendorf. Denn es werden vier jetzt noch bestehende Notgruppen aufgelöst. Zur Erinnerung: Bereits die Kita St. Franziskus, die jüngste der fünf Einrichtungen im Stadtgebiet, hat im Prinzip nur eine Handvoll neue Plätze geschaffen, weil mehrere Notgruppen an anderen Orten aufgelöst werden konnten.

Stadt finanziert FSJ-Stellen mit: Personal für Kindergärten zu finden, das ist schwierig. Bei der katholischen Kirchengemeinde St. Catharina gibt es per Freiwilligen Sozialem Jahr (FSJ) die Möglichkeit, Einblicke in den Beruf zu bekommen. Das findet die Politik gut. Die Stadt Dinklage wird deshalb die Personalkosten für zwei FSJ-Stellen auch im kommenden Kindergartenjahr mit bis zu 12.750 Euro unterstützen. An der einstimmigen Empfehlung des Fachausschusses dürfte dann auch der letztlich entscheidende Stadtrat nicht mehr rütteln. 

Bezahlbarer Wohnraum wird knapp: In Dinklage gibt es immer mehr Familien, die sich eine Wohnung nicht mehr leisten können – und sich deshalb obdachlos melden. "Obdachlosigkeit wird ein immer größeres Thema bei uns", berichtete Sozialamtsleiter Uwe Middendorf. Um diesen Familien zu helfen, hat die Stadt Dinklage einige Menschen in den Obdachlosenunterkünften untergebracht. Das Problem: Weil der Stadt zunehmend Flüchtlinge zugewiesen werden, werden auch diese Kapazitäten der Stadt langsam knapp.  Für Middendorf steht daher fest: "Wir benötigen ein weiteres Haus für Obdachlose."

Was war sonst noch wichtig? Die katholische Kirche hat ihren Antrag, raumlufttechnische Anlagen im Kindergarten St. Martin einzurichten, zurückgezogen. Der Grund: Der Kindergarten, müsse innerhalb der nächsten zwei Jahre ohnehin saniert werden.

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