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Pflegestatistik: Der Knackpunkt liegt bei der Entlohnung

Im Landkreis Cloppenburg waren 2019/20 9430 Menschen pflegebedürftig. Insgesamt gab es zum Stichtag der jüngsten Erhebung im Kreis Cloppenburg 22 Pflegedienste. 2 Jahre zuvor waren es 20.

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Symbolfoto: dpa

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Zum Jahreswechsel 2019/20 hat der Kreis Cloppenburg 9430 pflegebedürftige Menschen im Kreisgebiet gezählt. Das waren 1363 (16,9 Prozent) Pflegebedürftige mehr als vor 2 Jahren. Das geht aus den Zahlen der Statistischen Landesämter hervor.

Dabei kletterte die Zahl der vollstationär in Pflegeheimen Versorgten (inklusive Kurzzeitpflege) um 96 auf 1637 Personen (6,2 Prozent). Ambulante Dienste wurden in 1593 Fällen ergänzend zur häuslichen Pflege oder ausschließlich in Anspruch genommen, das waren 82 Fälle weniger als Ende 2017, als diese Zahlen zuletzt erhoben wurden. Zusammengerechnet wurden etwa 82,6 Prozent der Pflegebedürftigen zu Hause betreut. Das sind im Bundesvergleich etwas mehr als im bundesweiten Schnitt, den die Statistiker mit 80,2 Prozent angeben.

Das Pflegeheim sei nicht der Sehnsuchtsort für den Lebensabend. Die überwiegende Mehrzahl der Älteren verlebt diesen derzeit zumindest auch noch eher zu Hause oder bei Angehörigen.

1552 Frauen und Männer leben dauerhaft in Pflege- und Seniorenheimen

Im Kreis Cloppenburg waren dies nach den aktuellen Zahlen 7793 (82,6 Prozent) der Pflegebedürftigen. Davon erhielten 6200 ausschließlich Pflegegeld, wurden also allein durch Angehörige oder privat organisierte Hilfe gepflegt. Weitere 1593 nahmen entweder ausschließlich oder zusätzlich Leistungen von ambulanten Pflegediensten in Anspruch.

In Pflege- und Seniorenheimen wohnten dauerhaft 1552 Frauen und Männer. Dazu kamen die Nutzer der vollstationären Kurzzeitpflege auf 85 Plätze, zusammen also 1637.

Die Statistischen Landesämter nehmen den Pflegebereich alle 2 Jahre unter die Lupe. Auskunftspflichtig sind die Träger der Pflegedienste und Pflegeheime sowie die Pflegekassen und privaten Versicherungsunternehmen für die Daten über die Pflegegeldleistungen. Die jüngsten Daten zum Stichtag 31. Dezember 2019 liegen jetzt vor, beziehen sich also noch auf die Zeit vor Beginn der Coronakrise.

Job der Altenpflege ist bei steigender Seniorenzahl krisensicher

Doch auch mit dem vorliegenden Datenmaterial bestätigt sich der Trend aus den Vorjahren: Mit dem gesellschaftlichen Wandel hin zu mehr Berufstätigkeit wandelt sich auch die Pflege: Sie ist zwar immer noch eine Sache der Familie, insbesondere der (Schwieger-)Töchter. Heute greifen diese aber auf professionelle Pflegekräfte zurück. Vor allem Waschen und Füttern von kranken, zuweilen geistig verwirrten, Älteren und hilfsbedürftigen Hochbetagten wird Aufgabe von ambulanten Pflegediensten, oft vor dem Lebensabend im Heim.

Aus dem Bedarf ergibt sich: Der Job der Altenpflegenden ist bei steigender Seniorenzahl krisensicher, gutes Pflegepersonal ist gefragt. Der Knackpunkt ist aber die Entlohnung. Insgesamt gab es zum Stichtag der jüngsten Erhebung im Kreis Cloppenburg 22 Pflegedienste. 2 Jahre zuvor waren es 20 Pflegedienste. Was die Zahl der Pflegekräfte angeht, sagt die Untersuchung, dass 710 Pflegerinnen und Pfleger bei hiesigen Pflegediensten angestellt waren, 148 mehr als 2 Jahre zuvor mit damals 562.

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