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Petra Brümmer macht sich in Löningen für Gleichstellung stark

Die neue Beauftragte der Stadt weiß, wie sich Konflikte lösen lassen. Als Schlichterin und Schöffin hat sie bereits einiges erlebt.

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Blumen zur Begrüßung: Bürgermeister Burkhard Sibbel (rechts) und Erster Stadtrat Thomas Willen heißen Petra Brümmer im Rathaus willkommen. Foto: G. Meyer

Blumen zur Begrüßung: Bürgermeister Burkhard Sibbel (rechts) und Erster Stadtrat Thomas Willen heißen Petra Brümmer im Rathaus willkommen. Foto: G. Meyer

Die Stadt Löningen hat eine neue Gleichstellungsbeauftragte: Petra Brümmer übernimmt die seit fast einem Jahr unbesetzte Stelle. Ihr Ehrenamt will die gelernte Sparkassenkauffrau nutzen, um gegen die Benachteiligung von Frauen am Arbeitsplatz und anderswo zu kämpfen.

Erfahrung mit Konfliktsituationen hat Brümmer mehr als genug. Als außergerichtliche Streitschlichterin setzte sie sich einige Jahre lang im Alten Amt Löningen für ausgleichende Gerechtigkeit ein. Zwar konnte sie nicht immer verhindern, dass die Streithähne letztlich doch vor Gericht zogen. Die Arbeit machte aber Lust auf mehr und so übernahm die gebürtige Bunnerin für 5 Jahre auch den Posten einer Hauptschöffin am Oldenburger Landgericht. "Das war eine spannende Zeit", berichtet die zweifache Mutter. In Oldenburg bekam sie es auch mit schweren Kriminaldelikten zu tun. Die relativ große Entfernung zwischen dem Gericht und ihrem Heimatort störte sie nicht. "Sie war sogar gut, denn auf den Rückfahrten bekam ich den Kopf wieder frei." Das Schöffenamt habe ihr persönlich viel gebracht. "Ich würde es jederzeit wieder machen."  

Ihren Beruf bei der Landessparkasse wird die neue Gleichstellungsbeauftragte selbstverständlich weiterhin ausüben. Als Ansprechpartnerin will sie aber zur Verfügung stehen, sobald Hilfesuchende sie kontaktieren. Und das dürfen nicht nur Frauen sein. "Menschen erfahren aus unterschiedlichen Gründen Diskriminierung", weiß Löningens Bürgermeister Burkhard Sibbel. Zwar soll sich Petra Brümmer vor allem um Gleichstellungsfragen innerhalb der Stadtverwaltung kümmern. "Im Prinzip dürfen sich aber jeder Löninger und jede Löningerin an sie wenden", betont Sibbel. Außerdem hat die Gleichstellungsbeauftragte das Recht, an den Sitzungen des Stadtrates und seiner Ausschüsse teilzunehmen und sich dort mit eigenen Wortbeiträgen zu melden. Mit abstimmen darf sie aber nicht. 

Hauptamtliche Stelle erst ab 20.000 Einwohnern

Löningens Verwaltung ist dem Gleichheitsgrundsatz schon aus verfassungsrechtlichen Gründen verpflichtet. Eine hauptamtliche Gleichstellungsbeauftragte muss die Stadt jedoch nicht einstellen, da sie weniger als 20.000 Einwohner hat. Brümmer hat auch kein eigenes Büro im Rathaus. Dort sei das Geschlechterverhältnis zurzeit mehr oder weniger ausgeglichen, sagt Erster Stadtrat Thomas Willen. Während in den Fachbereichen relativ viele Frauen arbeiten, sind sie auf Führungsebene aber immer noch verhältnismäßig selten anzutreffen. Der Grund dafür sei der Mangel an Bewerberinnen, erklärt Willen. Seine Vermutung: "Viele Frauen möchten Familie und Beruf unter einen Hut bringen und streben deshalb nicht unbedingt nach einem Führungsposten." 

Im vergangenen Herbst hatte die Stadt ihre langjährige Gleichstellungsbeauftragte Anneliese Lüsse verabschiedet. Danach blieb der Posten erst einmal vakant. Lüsse hatte in ihrer 25-jährigen Amtszeit unter anderem den Ausbau der Kinderbetreuung in Löningen mit vorangetrieben. Ein bestimmtes Ziel hat sich Petra Brümmer bislang nicht gesetzt. Sie will sich jetzt erst einmal mit ihren neuen Aufgaben vertraut machen. Und dann offen bleiben für Anregungen aller Art. 

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