Nach 15-jähriger Tätigkeit für die evangelisch-lutherische Christus-Kirchengemeinde Essen wurde das Pfarrerehepaar Michael Uecker und Eva Hachmeister-Uecker jetzt offiziell verabschiedet. Die Entpflichtung aus der Oldenburgischen Kirche nahm der stellvertretende Kreispfarrer Andreas Technow aus Vechta vor, der die Grüße von Kreispfarrerin Martina Wittkowski übermittelte.
In ihrer Predigt, die als Dialog vom Pfarrerehepaar Uecker gehalten wurde, ging es um Aufbruch und Neuanfang am Beispiel des Abraham. „Gottes Ruf ergeht an Abraham, dass er aufbrechen soll in ein Land, das Gott ihm zeigen will. Dieses Beispiel übertragen wir auf uns, denn wir haben es ähnlich empfunden: Gott hat uns die fast zeitgleich freigewordenen Pfarrstellen in Quakenbrück ,vor die Füße' gelegt. Das sehen wir als Zeichen: „Geht in dieses Land, das ich euch gezeigt habe'“, schlug das Pfarrerehepaar den Bogen von der Bibel in seine jetzige Situation. „Damit verbunden ist der Wunsch an die evangelische Kirchengemeinde Essen, die Zeichen Gottes wahrzunehmen und sich gemeinsam dahin aufzumachen, wohin Gott sie führen wird nach der Vakanz,“ hieß es abschließend.
An die Geschichte des Abraham knüpfte auch der stellvertretende Kreispfarrer Andreas Technow an und ging der Frage nach, was Abraham und Sarah wohl mitnahmen auf ihrem neuen Weg. Unter dem Sternenhimmel erfuhr Abraham, dass Gott da ist. So holte der Kreispfarrer ein großes Tuch mit Sternen als Erinnerung an den Sternenhimmel und eine kleine Schatzkiste mit vielen Sternen zum Verteilen aus einem alten Koffer für alle Menschen, die unterwegs sind.
Pfarrerehepaar schuf neues Modell der Konfirmandenarbeit
Er erinnerte an die Sternstunden des Pfarrerehepaares in Essen, wie das neue Modell in der Konfirmandenarbeit in Kooperation mit den Schulen vor Ort und mit Wirkung auf die Kindergottesdienste. Auch die Pfadfinderarbeit, die mit Einsatz aller aus der Familie Uecker aufgebaut und verwirklicht wurde, um Kindern und Jugendlichen einen neuen Blick auf die Schöpfung zu vermitteln, sei eine Sternstunde gewesen. Ebenso die Belebung der Kirchenmusik durch den Chor sowie Gottesdienste in neuer Form als Ferienkirche. Auch die ökumenischen Gottesdienste anlässlich des Sängerfestes in Essen und der Einweihung der Umgehungsstraße fanden Erwähnung.
Eine ganz besondere Sternstunde sei das Reformationsjubiläum gewesen, an dem auch die katholische Kirche und das ganze Dorf teilnahmen. „Danke sage ich und tschüss von der Oldenburger Seite, da ihr jetzt zur Hannoverschen Kirche weiterzieht“, so der stellvertretende Kreispfarrer.
Die besten Wünsche von Rat und Verwaltung der Gemeinde Essen überbrachte die stellvertretende Bürgermeisterin Gaby Vaske. Sie richtete die Grüße des Bürgermeisters Heiner Kreßmann aus, der sich für die angenehme, ehrliche und konstruktive Zusammenarbeit mit dem Ehepaar Uecker bedankte.
Vaske: Pastorenehepaar war für viele ein "Anker"
Vaske ging auf das vielfältige Engagement des Ehepaares außerhalb der Seelsorge ein, wie die Arbeit im evangelischen Kirchenchor und die Gründung der Pfadfindergruppe vom Stamm „Assini“, gemeinsam mit den Kindern Daniel und Katharina. Sie erinnerte an die rasante Veränderung der Welt in der letzten Zeit, in der seelsorgerische Fähigkeiten, wie die des Pfarrerehepaares, mehr denn je gefragt seien und die Menschen nach einem „Anker“ suchten, wo man zur Ruhe kommen könne und Unterstützung finde.
Die Vorsitzende des Gemeindekirchenrates, Ellen Huy, ließ wichtige Ereignisse der vergangenen 15 Jahre Revue passieren, so die Erstellung und tatkräftige Mitarbeit bei der Schaffung einer übersichtlichen und ansprechenden Friedhofsanlage, die Zusammenarbeit mit den Schulen, die Betreuung der Brüderversammlung, die vielfältige Arbeit im Frauenkreis, der Seniorengruppe, dem Chor und Lektorenteam oder in der Krippenspielgruppe. Es sei eine gute und gedeihliche Zusammenarbeit gewesen.
Pfarrer Michael Borth von der Kirchengemeinde St. Bartholomäus nannte die Entscheidung für die neue Pfarrstelle eine große Herausforderung, wie er sie selbst erfahren habe. Leider konnten in den 2 Jahren, die er in Essen tätig sei, nicht so viele ökumenische Aktionen ausgerichtet werden, da dies durch die Corona-Pandemie verhindert worden sei. Dennoch habe man gemeinsam an der Ökumene festgehalten und Akzente gesetzt. Er erinnerte an die Festsetzung des zeitgleichen Geläuts der Glocken beider Kirchen, mit denen man gemeinsam die Menschen an Gott erinnere und so Hand in Hand versuche, den Glauben lebendig zu halten. Auch die Neueinführung des Gebets in den Kirchen für die Verstorbenen beider Kirchengemeinden sei ein positives Zeichen der Gemeinsamkeit.
Osterkerze, Buch und etwas Trinkbares zum Abschied
Er wies auf die angenehme und vertraute Arbeit zwischen dem Pastoralteam der katholischen Kirchengemeinde und dem Pfarrerehepaar Uecker und äußerte die Hoffnung, dass die Verbindung auch zukünftig Bestand habe. Als Zeichen der Verbundenheit überreichte Pfarrer Borth eine große Osterkerze aus der Friedhofskapelle, ein Buch für Touren durch Deutschland, das besonders auch die Pfadfinder interessieren dürfte, und etwas Trinkbares aus dem künftigen Wirkungskreis Quakenbrück.
Musikalisch wurde der feierliche Abschiedsgottesdienst durch Dr. Ulrich Schulte-Wieschen an der Orgel und den Posaunenchor Cloppenburg unter Leitung des Kreiskantors Jürgen Löbbecke gestaltet. Ergänzt wurde die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes durch Musikvorträge von Ellen Huy an der Querflöte.