Feierlicher geht es am Ende beim besten Willen nicht: Mit einem großen Zapfenstreich im Anschluss an seinen Festkommers aus Anlass des 50-jährigen Bestehens beendete der Osterfeiner Bürgerschützenverein am Freitag den offiziellen Teil des ersten Festtages. Den Zapfenstreich gestalteten die Kolpingorchester Steinfeld und Mühlen sowie der Spielmannszug Dielingen-Reinigen.
Unter anderem spielten sie auf Wunsch der amtierenden Majestäten und des Schützenregiments die Lieder "An Tagen wie diesen" und "Highway to Hell", bevor der Zapfenstreich mit der Nationalhymne endete.
Brauchtumspflege und Geselligkeit stehen im Vordergrund
Beim Festkommers zuvor in der Sporthalle hatte Schützenpräsident Ludger Kreymborg nach 2 Jahren Flaute im Schützenwesen wegen der Corona-Pandemie die Marschrichtung vorgegeben: "Jetzt wird in Osterfeine die Wende eingeleitet."
Der Osterfeiner Schützenverein blicke auf eine lange Tradition zurück. Die Brauchtumspflege und die Pflege der Geselligkeit stünden seit 1972 im Vordergrund.
Aber darf ein solches Jubiläumsschützenfest überhaupt stattfinden angesichts des Krieges in der Ukraine und anderer Krisen? Den geistigen Beistand gab St.-Viktor-Pfarrer Heiner Zumdohme den Schützen: "Wir sollten und wir müssen uns regelmäßig über das informieren, was in der Ukraine passiert. Es ist wichtig, Empathie zu zeigen und, wenn möglich, Flüchtenden zu helfen. Aber Empathie ist nicht mit Gefühlsansteckung zu verwechseln."
"Eine kollektive Depression hilft in diesem Moment niemandem."Heiner Zumdohme, Pfarrer
Es sei wichtig, auch in schweren Zeiten sein Leben weiterzuführen und auch Freude zu haben, "Eine kollektive Depression hilft in diesem Moment niemandem."
Doch die Festansprache des Geistlichen war keineswegs nur von nachdenklichen Tönen geprägt, sondern auch von viel Humor. So, als er sagte, er sein schon bei vielen Schützenfesten Festredner gewesen. Doch sein Herz habe sich immer nur nach Osterfeine, diesem Verein und diesem Schützenfest gesehnt.
" Hee mök et ümsüss."Heiner Zumdohme, Pfarrer
Aber er kenne natürlich den Grund, warum der Schützenverein ihn tatsächlich eingeladen habe: "Hee mök et ümsüss." Seine Zuhörer forderte der Geistliche auf: "Wagen wir den Blick für das Positive. Nicht Miesmacher braucht unser Land, sondern Mutmacher, in dieser Zeit vielleicht mehr denn je."
Die Zahl der Gratulanten neben dem Pfarrer war groß. So würdigten Dammes Bürgermeister Mike Otte und der stellvertretende Landrat Gerd Muhle die Arbeit des Vereins ebenso wie Vertreter der eingeladenen Schützenvereine aus Damme, Steinfeld und Lembruch, der Osterfeiner Dorfgemeinschaft und des Sportvereins Schwarz-Weiß Osterfeine.
" Wie froh wären wir vom Sportverein, wenn wir mal 10 Tor-Schützen hätten."Bernard Piening, Schwarz-Weiß Osterfeine
Dessen Vorsitzender Bernard Piening scherzte: "Es ist ein wunderbares Bild hier in der Halle. 300 oder 400 Schützen. Wie froh wären wir vom Sportverein, wenn wir mal 10 Tor-Schützen hätten."
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Foto: Lammert
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Foto: Lammert
Neben Ansprachen standen Ehrungen auf dem Programm. So überreichte der Schützenvorstand Gründungsmitgliedern des Vereins Urkunden und Plaketten. Andrea Möllmann, die neue Präsidentin des Schützenkreises Vechta, ehrte Andre kl. Kruthaup mit einer Urkunde, weil er bei der Kreismeisterschaft 2022 mit 319,5 Ringen in der Disziplin Luftgewehr Auflage in der Seniorenklasse 0 einen Kreisrekord aufgestellt hatte.
Chronikteam bekommt vom Vorstand einen Gutschein
Mit einem Gutschein dankte der Schützenvorstand den Mitgliedern des Teams, das die neue Chronik über den Schützenverein geschrieben hat. Rechtzeitig zum Beginn des Festes waren die Bücher eingetroffen. Und Josef Berding, langjähriger Fotochronist in Osterfeine, bekam einen Blumenstrauß und ein Geschenk.
Am heutigen Samstag geht das Schützenfest weiter. Unter anderem ermitteln die Kinder ihren neuen König. Außerdem geht es um den Jugendprinzen. Die Proklamationen sind am Abend nach dem Schützengottesdienst, der um 17 Uhr in der Sporthalle beginnt.
Kaiser- und Königsschießen finden am Sonntag statt
Am Sonntag beginnt nach dem Eintreffen der Gastvereine um 13.15 Uhr an den jeweiligen Treffpunkten der Festmarsch vom Kriegerdenkmal zum Schützenplatz. Dort finden das Kaiserschießen und das Königsschießen statt.