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Nun ist es offiziell: Petra Appeldorn aus Löningen züchtet deutsche Miniatur-Esel

Das Pferdestammbuch Weser-Ems führt ab sofort das Zuchtbuch des Deutschen Miniatur-Esels als Urspungszuchtbuch. Augustenfeld wird damit zur ersten Anlaufstelle für die neu etablierte Rasse.

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Neuer Hengst im Stall: Petra Appeldorn konnte vor kurzem mit <b>"Mini Cooper" einen neuen Deckhengst auf dem Hof begrüßen, der aus Texas angereist ist. Foto: Wienken</b>

Neuer Hengst im Stall: Petra Appeldorn konnte vor kurzem mit "Mini Cooper" einen neuen Deckhengst auf dem Hof begrüßen, der aus Texas angereist ist. Foto: Wienken

Nun ist es offiziell: Petra Appeldorns Zuchtprogramm ist von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen anerkannt worden. Das Pferdestammbuch Weser-Ems führt ab sofort das Zuchtbuch des Deutschen Miniatur-Esels als Ursprungszuchtbuch. "Mit der Etablierung eines 'Deutschen Miniatur-Esels' erhoffe ich mir vor allem, dem Problem Überzüchtung entgegenzuwirken. Es soll schließlich nicht noch jemand auf die Idee kommen, noch kleinere Esel züchten zu wollen. Das würde sich schließlich nicht mit der Anatomie der Tiere vertragen. Es geht also auch ums Tierwohl", betont die Augustenfelderin.

Appeldorn stellte der Weser-Ems-Bewertungskommission zwei Eselfohlen vor, beide konnten prämiert werden, nachdem ihre Mütter ins Zuchtbuch eingetragen worden sind. Ihr Hof ist somit offiziell der erste in Deutschland, der diese Rasse züchtet. Prämiert wurden 'Purzel' und 'Aquene'. "'Aquene' bedeutet 'Frieden'", erklärt die Eselzüchterin, "da das Fohlen am 25. Februar und damit einen Tag nach Beginn des Ukraine-Krieges geboren wurde, lag der Name nahe für uns."

Insgesamt seien die kleinen Tiere sehr friedfertig und so zutraulich wie ein Hund. "Wenn ich unterwegs bin in der Weide, folgen sie mir gerne auf Schritt und Tritt", erzählt Appeldorn. Die Herde in der Weide besteht aus vier zukünftigen Zuchtstuten sowie vier älteren Stuten. Der letzte Neuankömmling auf dem Hof ist Deckhengst 'Mini Cooper', der eine weite Anreise hinter sich hat. So ging es für ihn einmal quer über den großen Teich – von Texas bis ins beschauliche Augustenfeld.

In bester Gesellschaft: Auf dem Hof von Petra Appeldorn leben 4 junge künftige Zuchtstuten, vier ältere Stuten und Deckhengst Mini Cooper.
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Verschmuste Gesellen: Die kleinen Eselchen seien ähnlich anhänglich wie Hunde, sagt Petra Appeldorn.
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Auch Deckhengst Mini Cooper braucht seine Streicheleinheiten.
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Die Stuten sollten nicht kleiner als 70 Zentimeter sein. Die maximale Größe endet bei 91,4 Zentimetern.
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Premiere: Fohlen Aquene ist das erste prämierte Eselfohlen in Weser-Ems. Foto: Wienken
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"Weltweit gibt es etwa 30.000 Tiere dieser Art. Es war also gar nicht so einfach, einen Deckhengst zu finden. Das schlägt sich auch im Preis nieder. In Amerika werden für Deckhengste gut und gerne rund 10.000 Dollar und mehr geboten. Daher sind mein Mann und ich umso erleichterter, dass wir 'Mini Cooper' in Texas gefunden haben", betont die Eselzüchterin.

Der Deutsche Miniatur-Esel stammt ursprünglich aus Sardinien und Sizilien. Von dort aus ging es rüber nach Amerika. Vielen Menschen ist die Rasse deshalb auch als Amerikanischer Miniatur-Esel bekannt. 1929 importierte der Eselzüchter R. Green den ursprünglich sardinischen Esel nach Amerika. Dieser bildete den Grundstein für die Amerikanischen Miniatur-Esel. Später wurden die Esel weltweit verkauft. Im Jahr 2021 beantragte schließlich das Pferdestammbuch Weser-Ems die Rassenanerkennung. "An dieser Stelle muss man Mareile Oellrich-Overesch, der Zuchtleitung, ein großes Dankeschön aussprechen", meint Petra Appeldorn.

Stuten der Deutschen Miniatur-Esel sollten nicht kleiner als 70 Zentimeter sein und höchstens 91,4 groß sein. "Durch ihr ruhiges Wesen eignen sich die Mini-Esel vor allem zu therapeutischen Zwecken und können ein wichtiger Grundstein und Gehilfe sein. Die Tiere werden circa 30 bis 40 Jahre alt", erklärt Petra Appeldorn.
Statt auf die Behinderung eines Menschen zu reagieren, gehe der Esel auf die Art der Zuwendung zu ihm ein. Gerade für Menschen mit sozialen und emotionalen Problemen könnten diese Tiere daher gute Gefährten sein, erklärt Petra Appeldorn.

Ein Bad im Sand: Die kleinen Miniatur-Esel mögen es am liebsten trocken, sonst können sie schnell krank werden. Foto: WienkenEin Bad im Sand: Die kleinen Miniatur-Esel mögen es am liebsten trocken, sonst können sie schnell krank werden. Foto: Wienken

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