Der Freundeskreis Jászberény belebt im Juli sein Zoo-Projekt wieder. Gleich zum Beginn der Sommerferien sollen Kinder aus Vechta die Reise in die ungarische Partnerstadt antreten, um eine Woche lang bei verschiedenen Aktionen hinter die Kulissen des Zoos und botanischen Gartens zu blicken – auch gemeinsam mit ungarischen Schülern.
Das Projekt organisiert der Freundeskreis schon seit 2006 in Zusammenarbeit mit dem Zoo-Direktor. Dem Freundeskreis-Vorsitzenden Karl-Heinz Wehry sind die außergewöhnlichen Reisen wichtig. Im Zoo und bei Ausflügen am Nachmittag lernen die Vechtaer Schüler ganz unkompliziert Gleichaltrige aus der Partnerstadt kennen – unabhängig von Schulen und Vereinen, die ihre Partnerschaften mit den Ungarn im Kleinen pflegen. Teilnehmen kann jetzt jedes Kind, das aktuell die 3. bis 7. Klasse einer Vechtaer Schule besucht.
Es brauche viele Begegnungen der Menschen aus beiden Städten, um den Begriff Freundschaft auch mit Leben zu füllen, sagt Wehry. Das gelte besonders, wenn die politische Lage innerhalb Europas immer wieder so angespannt sei.
Spürbare Spannungen
Ungarns Regierung ist nicht erst seit dem Streit um die Russland-Sanktionen in vielen Fragen seit Jahren im Dauerclinch mit seinen Partnern in der Europäischen Union. Die politischen Spannungen waren 2019 sogar bei den Feiern zum 25-jährigen Bestehen der Partnerschaft zwischen Vechta und Jászberény spürbar gewesen. Die Freunde versprachen sich bei dem Festakt in Vechta schließlich, menschlich wieder näher zusammenzurücken. Dann kam die Pandemie. Der Austausch zwischen beiden Städten geriet ins Stocken. Eine geplante Bürgerfahrt nach Ungarn, organisiert vom Freundeskreis, wurde abgesagt.
"Wir wollen gucken, dass wir da jetzt wieder Schwung reinbringen", sagt Wehry. Er erinnert sich gut an die Hochzeiten der Städtepartnerschaft: Bei privaten Besuchen in Jászberény habe ein Vechtaer immer damit rechnen müssen, andere Vechtaer zu treffen. So intensiv seien die Verbindungen gewesen, so rege der Austausch.
Aus diesen Beziehungen habe sich auch der gute Kontakt zum Direktor des Zoos in Jászberény entwickelt, sagt Wehry. Zoo-Camps in den Sommerferien gehören dort zum Standardprogramm – aber in erster Linie als Angebot für ungarische Kinder. Die Zoopädagogen sind auf junge Dauer-Besucher eingestellt und direkt nebenan gibt es ein neues Gästehaus. Durch die Partnerschaft bekommen auch Vechtaer Schüler die Gelegenheit, an einem der Camps teilzunehmen.
Zuschuss von der Parternschaft für Demokratie
Einen Teil der Reise verbringen die Kinder und Jugendlichen im Zoo, einen Teil außerhalb mit ungarischen Schülern. Auf dem Programm stehen neben der Arbeit mit den Zootieren – unter anderem mit Reptilien, Vögeln, Pinguinen, Affen, Nasenbären und Raubtieren – auch Ausflüge in die Umgebung und Aktionen etwa mit dem Sportverein oder im Schwimmbad.
Weil das Projekt eben auch der Idee der europäischen Jugendbegegnung und der Demokratieförderung dient, unterstützt die Vechtaer Partnerschaft für Demokratie (PfD) die Reise der Schüler mit einem Zuschuss. 350 Euro kostet die Teilnahme danach noch inklusive der Flüge, der Transfers zum Flughafen, Unterkunft und Verpflegung. Ohne die Förderung wäre es noch viel mehr, sagt Wehry. Die Organisatoren seien sehr bemüht darum, die Kosten so gering wie möglich zu halten. Die Flugtickets seien aber zuletzt sehr viel teurer geworden.
Grundsätzlich aber gilt für den Freundeskreis: Die Kosten dürften kein Hinderungsgrund sein. Wenn sich einzelne Eltern die Reise einfach nicht leisten könnten, können sie die Organisatoren ansprechen. Der Freundeskreis will dann gemeinsam mit den Eltern eine Lösung finden – und vertraulich mit der Sache umgehen.
Fakten:
- Das Zoo-Projekt im Rahmen der Städtepartnerschaft findet vom 9. bis zum 16. Juli (Sonntag bis Sonntag) statt.
- Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.
- Ansprechpartnerinnen für die Reise beim Freundeskreis Jászberény sind Edina Bense und sandra Gattner-Bojack.
- Anmeldungen sind möglich bei Edina Bense per E-Mail an eb.alabama@gmail.com.
- Teilnehmen können Kinder der Klassen 3 bis 7 aller Vechtaer Schulen.
- Kosten: 350 Euro.