Neuscharreler wollen ihr Pfarrheim sanieren
Die Kosten werden auf etwa 800.000 Euro geschätzt. Gestemmt werden sollen sie mithilfe eines Trägervereins.
Redaktion | 13.03.2023
Die Kosten werden auf etwa 800.000 Euro geschätzt. Gestemmt werden sollen sie mithilfe eines Trägervereins.
Redaktion | 13.03.2023
In die Jahre gekommen: Das Neuscharreler Pfarrheim an der Hauptstraße weist zum Teil erhebliche Mängel auf. Foto: Werner
„Unser Pfarrheim ist in die Jahre gekommen – was soll jetzt passieren?“ So konnte man es auf der Einladung des Neuscharreler Ortsrats zu einer Informationsveranstaltung im Jugendheim lesen, auf der die ersten Pläne für eine Instandsetzung vorgestellt wurden. Die Mängel sind offensichtlich und Handlungsbedarf besteht bereits seit geraumer Zeit. Ein Abriss kommt für die Neuscharreler nicht infrage, sie möchten das Gebäude sanieren und in seiner jetzigen Bauform als Treffpunkt für kirchliche Gremien sowie als Übungsraum für Kirchenchöre und andere Vereine erhalten. Die Versammlung mit rund 150 Teilnehmern sprach sich mehrheitlich für die Gründung eines Trägervereins aus, der die Sanierung des Pfarrheims vorantreiben soll, und unterstützte damit einen gleichlautenden Vorschlag der Kirchengemeinde St. Marien Friesoythe. Danach könne der Ort das Haus in Erbpacht günstig übernehmen, das Grundstück verbleibt im Besitz der Kirche, die Renovierung könnte in Eigenregie übernommen werden und eine zeitliche Vorgabe würde es von Dritten nicht geben. Um die laufenden Kosten zu schultern, stelle die Kirchengemeinde dem neuen Träger eine monatliche Pauschale zur Verfügung, um die Heiz-, Strom-, Wasser- und Reinigungskosten zu tragen. Rechnungsführer Alois Bojer, der mit Vertretern des Kirchenausschusses an der Versammlung teilnahm, erläuterte die Zusammensetzung der Pauschale und informierte über weitere Fördermöglichkeiten. Insgesamt eine Variante „die realistisch ist und die wir als kleiner Ort auch stemmen können“, betonte Maria Reiners, Vorsitzende des Ortsrates. Auch Ortsvorsteher Stefan Fuhler begrüßte die Entwicklung des Projekts. Der Verwaltung der Stadt Friesoythe habe er die Planungen vorgetragen, um eventuelle Zuschüsse aus einem möglichen Förderprogramm zu generieren. Bis dahin wird sich der neu gegründete Neuscharreler „Findungsausschuss“ weiter mit den erforderlichen Arbeiten auseinandersetzen und Kontakte zu Handwerksbetrieben knüpfen. Wie der Ortsrat in Wort und Bild mitteilte, sind in der Vergangenheit von Fachleuten, Architekten und Bauaufsichtsbehörden zum Teil erhebliche Brandschutzmängel und Statikschäden festgestellt worden. Die energetischen Maßnahmen sind darüber hinaus unzureichend, die Fußböden abgesackt und die Sanitäranlagen sanierungsbedürftig. 2022 sei dann über eine grundlegende Sanierung oder einen Neubau von Seiten der Kirchengemeinde nachgedacht worden, betonte Maria Reiners. Nach ersten Berechnungen des Bischöflichen Offizialats Vechta und des Bau- und Liegenschaftsausschusses der Pfarrgemeinde lagen die Kosten bei einem Neubau bei 1,5 Millionen Euro und bei einer Sanierung der jetzigen Räumlichkeiten von 415 Quadratmetern bei 800.000 Euro. Bei beiden Varianten müsste der Ortsteil 50 Prozent der Kosten tragen. Nach den Beratungen der Gremien habe schnell festgestanden, „dass diese Summen nicht von der 1000-Einwohner-Ortschaft aufgebracht werden können, man machte sich auf den Weg nach neuen Lösungen, die wir nun auch gefunden haben“, so die Ortsratsvorsitzende weiter. Als nächster Schritt soll nun mit Hilfe eines Justitiars eine Satzung entworfen und auf der Gründungsversammlung des Trägervereins im Frühjahr verabschiedet werden. Alois Bojer versicherte, dass von Seiten der Kirchengemeinde Friesoythe diese bisher einmalige Trägerschaft im Offizialatsbezirk Vechta weiter positiv begleitet und unterstützt werde.Kompletter Neubau hätte 1,5 Millionen Euro gekostet
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